Niklas Luhmann wird am 8. Dezember 1927 in Lüneburg geboren. Nach dem Studium der Rechtswissenschaft an der Universität Freiburg im Breisgau studiert er 1960/61 Verwaltungswissenschaften und Soziologie an der Harvard University, eine der ältesten privaten Universitäten der USA. Ab 1962 arbeitet er dann für das Forschungsinstitut der Hochschule für Verwaltungswissenschaften in Speyer und ab 1965 an der Soziologie-Forschungsstelle in Dortmund. 1966 tritt er eine Stelle als Privatdozent an der Universität Münster an. Ab 1968 ist er als Professor für Soziologie an der Universität Bielefeld tätig. Am 6. November 1998 stirbt Luhmann in Bielefeld.
Ausgehend von der biologischen Systemtheorie hat er seit den siebziger Jahren entscheidend die Entwicklung der sozialwissenschaftlichen Systemtheorie vorangetrieben. Der deutsche Rechts- und Sozialwissenschaftler gilt als wichtigster Vertreter der Systemtheorie und hat zu den einflussreichsten Soziologen des 20. Jahrhunderts gezählt.
Luhmann hat zahlreiche Bücher veröffentlicht, aber zu seinen Hauptwerken zählen wohl „Soziologische Aufklärung“ (5 Bände, 1970 – 1990) und „Soziale Systeme. Grundriß einer allgemeinen Theorie“ (1984).
Inhaltsverzeichnis:
1. Zur Person Niklas Luhmann
2. Die Weiterentwicklung von Talcott Parsons
3. Systemtheorie
4. Literaturliste
1. Zur Person Niklas Luhmann
Niklas Luhmann wird am 8. Dezember 1927 in Lüneburg geboren. Nach dem Studium der Rechtswissenschaft an der Universität Freiburg im Breisgau studiert er 1960/61 Verwaltungswissenschaften und Soziologie an der Harvard University, eine der ältesten privaten Universitäten der USA. Ab 1962 arbeitet er dann für das Forschungsinstitut der Hochschule für Verwaltungswissenschaften in Speyer und ab 1965 an der Soziologie-Forschungsstelle in Dortmund. 1966 tritt er eine Stelle als Privatdozent an der Universität Münster an. Ab 1968 ist er als Professor für Soziologie an der Universität Bielefeld tätig. Am 6. November 1998 stirbt Luhmann in Bielefeld.
Ausgehend von der biologischen Systemtheorie hat er seit den siebziger Jahren entscheidend die Entwicklung der sozialwissenschaftlichen Systemtheorie vorangetrieben. Der deutsche Rechts- und Sozialwissenschaftler gilt als wichtigster Vertreter der Systemtheorie und hat zu den einflussreichsten Soziologen des 20. Jahrhunderts gezählt.
Luhmann hat zahlreiche Bücher veröffentlicht, aber zu seinen Hauptwerken zählen wohl „Soziologische Aufklärung“ (5 Bände, 1970 – 1990) und „Soziale Systeme. Grundriß einer allgemeinen Theorie“ (1984).
2. Die Weiterentwicklung von Parsons:
Der Strukturfunktionalismus hat seinen Ursprung in den 1930er Jahren und wurde von dem nordamerikanischen Soziologen Talcott Parsons (1902 – 1979) eingeführt. Parsons setzte sich damals zum Ziel eine „universell gültige, allgemeine Theorie“ (Treibel 1993, S. 25) zu entwickeln. Seine Hauptwerke waren „The Structure of Social Action“ (1937) und „The Social System“ (1951). Nach Parsons hat ein System bestimmte zentrale Strukturen, die das System auch zu erhalten versucht. Auf diese Grundthese hat Niklas Luhmann seine Theorie aufgebaut. Auch er wollte ein generelles Theorie – Modell entwickeln, allerdings teilt er nicht alle Grundannahmen mit Parsons. So bezeichnet Parsons seine Theorie als strukturell – funktional und Luhmann seinen Ansatz als funktional – strukturell. Diese Wortumstellung macht deutlich, wo die beiden ihre Schwerpunkte setzen. „Bei Parsons hat der Struktur – Begriff Vorrang, bei Luhmann der Funktions – Begriff“ (ebd., S. 25). Luhmann beschreibt
„die moderne Gesellschaft im Unterschied zu allen älteren
Gesellschaftsformationen als funktional differenziertes System …, das
nicht mehr nach sozialen Rangordnungen, sondern nur nach
Funktionsbereichen wie Wirtschaft, Politik, Erziehung, Recht,
Wissenschaft, Religion usw. gegliedert ist“ (Luhmann 1988, S. 58).
Unter funktionaler Differenzierung versteht Luhmann, „wenn die Untersysteme nicht als gleiche Einheiten nebeneinandergesetzt, sondern auf spezifische Funktionen bezogen und dann miteinander verbunden werden“ (Luhmann 1983, S. 242).
Das gesellschaftliche Gesamtsystem ist bei Parsons in Persönlichkeit, Sozialsystem, Kultursystem und später noch in Verhaltensorganismus unterteilt. Luhmann vertritt hier eine andere Sicht. Für ihn spielt es keine Rolle welche Strukturen ein System hat, sondern in welchem Verhältnis sie zueinander stehen und wie sie funktionieren. „Außerdem bezog er die Kategorie der Umwelt mit ein“ (Treibel 1993, S. 26). Dafür lässt Luhmann in seiner Theorie den Begriff des Kultursystems von Parson außen vor. Luhmann möchte keine Prognosen geben, wie sich die Gesellschaft weiterentwickelt. „Das einzige Fortschritts – Kriterium, das Luhmann interessiert, ist das der Komplexität“ (ebd., S. 26).
3. Systemtheorie
Wie bereits oben erwähnt erhebt die von Luhmann weiterentwickelte Systemtheorie einen „Universalitätsanspruch“ (Luhmann 1984, S. 33). Seine Theorie „erhebt für sich selbst den Anspruch, universell zu sein, das heißt den gesamten Bereich der Wirklichkeit abzudecken“ (Berghaus 2003, S. 25). Das Hauptwerk von Niklas Luhmann heißt „Soziale Systeme“ (Luhmann, 1984). Schon einige Jahre vorher hat er diesen Begriff definiert:
„Von sozialen Systemen kann man immer dann sprechen, wenn Handlungen mehrerer Personen sinnhaft aufeinander bezogen werden und dadurch in ihrem Zusammenhang abgrenzbar sind von einer nichtdazugehörigen Umwelt“ (Luhmann 1975, S. 9).
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- Citation du texte
- Christoph Tautz (Auteur), 2004, Zu: Niklas Luhmann - "Soziale Systeme", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/33535
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