Die vorliegende Arbeit behandelt das Verhältnis von theoretischer und praktischer Philosophie bei Kant und Fichte, wobei der Fokus auf der 'Architektonik der Vernunft' (also dem Gesamtsystem) liegt.
Für gewöhnlich unterscheidet man in der Philosophie die theoretische von der praktischen. Die theoretische Philosophie umfasst Gebiete wie die Ontologie, Erkenntnistheorie oder die Logik. Die praktische Philosophie hingegen enthält insbesondere die Ethik, aber auch die politische Philosophie, sowie die Sozialphilosophie. Die Ausdifferenzierung dieser beiden Arten der Philosophie ist alles andere als selbstverständlich. Sie bezeichnet zwei unterschiedliche Erkenntnisvermögen, deren Verhältnis zueinander in der Philosophie stark umstritten bleibt.
Bei Platon ist der Weg zur Erkenntnis handlungsorientiert, d.h. die Einsicht und das Handeln verweisen aufeinander. Erst mit Aristoteles beginnt die philosophische Tradition strikt zwischen der theoretischen und der praktischen Philosophie zu unterscheiden.
In dieser Arbeit soll der systematische Zusammenhang von theoretischer und praktischer Philosophie bei Kant und Fichte dargestellt werden. Man unterscheidet für gewöhnlich bei Kant die vorkritische, die kritische und die nachkritische Phase seiner Philosophie. In dieser Arbeit soll der Fokus auf die kritische Philosophie gerichtet werden. Da über die Kritiken Kants hinweg der Systemgedanke bearbeitet wird, ist die Fokussierung auf ein einzelnes Werk zur Bearbeitung der Aufgabe nicht zielführend. Fichte hingegen nimmt in Anspruch innerhalb seiner Wissenschaftslehre die Philosophie Kants in einem System dargestellt zu haben. In wie weit Fichte seinem Anspruch gerecht werden kann soll in der Wissenschaftslehre von 1794 überprüft werden.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Kant
2.1. Der Begriff der Architektonik
2.2. Das gemeinschaftliche Prinzip der Vernunft
2.3. Freiheit
2.3.1. Mögliche Freiheit
2.3.2. Wirkliche Freiheit
2.3.3. Das höchste Gut
2.3.4. Das Interesse der Vernunft
2.4. Die Urteilskraft
3. Fichte
3.1. Fichtes Ausgangspunkt und sein Selbstverständnis
3.2. Die Grundsätze
3.2.1. Tathandlung als oberster Grundsatz
3.2.2. Der zweite Grundsatz
3.2.3. Der dritte Grundsatz
3.3. Theorie und Praxis
3.4. Zirkularität des Systems der Vernunft
3.5. Glaube und Wissen
4. Fazit und Ausblick
5. Quellen
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