Die Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) im Sommer 1975 war der Höhepunkt der Entspannungsphase zwischen West und Ost. Nach Jahren der Abgrenzung und der Konflikte (Berlin-Krise 1948; Korea-Krieg 1950-1952) zwischen den Supermächten begann im Laufe der sechziger Jahre, zunächst noch zögerlich, die schrittweise Annäherung der Systeme. Besonders der Mauerbau 1961 sowie die Kuba-Krise im Herbst 1962, und mit ihr die mögliche Gefahr eines Atomkrieges, brachten einen deutlichen Umschwung im Verhältnis zwischen Ost und West, vor allem aber im Verhältnis zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika (USA) und der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken (UdSSR). Das Risiko einer Eskalation der Politik des Kalten Krieges zeigte sich als zu hoch und beide Seiten waren sich einig, dass eine vermehrte Kommunikation unausweichlich geworden war. Dies geschah zunächst vor allem im Ost-West-Verhältnis in Bezug auf die „deutsche Frage“. Die Verträge der Bundesrepublik Deutschland (BRD) mit Moskau und Warschau 1970, mit Prag 1973, das Vier-Mächte-Abkommen über Westberlin 1971, sowie der deutsch-deutsche Grundlagenvertrag 1972 waren erste Anstöße zur Normalisierung und Aussöhnung mit dem Osten. Zudem ebneten sie den Weg für multilaterale Gespräche, die seit 1972 in Form der KSZE-Konferenz in Helsinki (deshalb oft auch als Helsinki-Konferenz erwähnt) Gestalt annahmen. Die KSZE entwickelte sich zu einem Prozess, der auch durch die gewaltsame Zerschlagung des „Prager Frühlings“ in der Tschechoslowakischen Sozialistischen Republik (CSSR) 1968 nicht unterbrochen wurde. Im Gegenteil, er bekam enorme Bedeutung für die künftige Entwicklung in Europa und hatte auch Anteil zur Einheit Deutschlands. Die Bedeutung des Prozesses wurde1990 auf dem Pariser Gipfeltreffen mit der Institutionalisierung der KSZE und 1994 in Budapest mit der Umbenennung zur Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) noch verstärkt. Doch wie entwickelte sich der KSZE-Prozess bis zur Bildung der OSZE und was waren die wesentlichen Punkte der Schlussakte? Welche Wirkungen hatte die Menschenrechtsakte, speziell für die ehemaligen Ostblockstaaten? Und welche Rolle und Aufgaben hat die OSZE in der heutigen Weltpolitik? Auf diese zentralen Fragen soll im Folgenden eingegangen und mögliche Antworten geliefert werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Fragestellung
- 2. Forschungsstand
- 3. Analyse des Themas
- 3.1 Die Entstehung der KSZE bis hin zur OSZE
- 3.2 Die Menschenrechtsakte von Helsinki und ihre Folgewirkungen
- 3.3 Die OSZE von Heute
- 4. Ergebnis und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Entwicklung der Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) bis hin zur Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE). Ziel ist es, die Entstehung, die wichtigsten Meilensteine und die heutige Rolle der OSZE zu beleuchten.
- Entstehung und Entwicklung der KSZE/OSZE
- Die Bedeutung der Helsinkier Schlussakte und der Menschenrechtsakte
- Der Einfluss der KSZE/OSZE auf die europäische Sicherheitsarchitektur
- Die Rolle der OSZE in der heutigen Weltpolitik
- Vergleichende Analyse des Ost-West-Verhältnisses während der KSZE-Zeit
Zusammenfassung der Kapitel
1. Fragestellung: Dieses Kapitel führt in die Thematik der KSZE ein und benennt die zentralen Forschungsfragen. Es beschreibt den historischen Kontext der KSZE-Gründung, die Entspannungsphase zwischen Ost und West nach dem Zweiten Weltkrieg, und die Notwendigkeit vermehrter Kommunikation aufgrund der Eskalationsgefahr des Kalten Krieges. Der Mauerbau und die Kuba-Krise werden als entscheidende Wendepunkte hervorgehoben, die die Annäherung der beiden Blöcke beschleunigten. Die Vertragsabschlüsse zwischen der BRD und den osteuropäischen Staaten in den 1970er Jahren werden als Vorläufer der KSZE dargestellt und ihre Bedeutung für die Normalisierung der Beziehungen betont.
2. Forschungsstand: Das Kapitel gibt einen Überblick über den bisherigen Forschungsstand zum Thema KSZE/OSZE. Es erwähnt das jährlich erscheinende OSZE-Jahrbuch des Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik (IFSH) und dessen Bedeutung für die aktuelle Forschung. Der Fokus liegt auf der Vielfalt der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Thema, von frühen Arbeiten direkt nach der Unterzeichnung der Schlussakte bis hin zu aktuellen Analysen der OSZE-Missionen. Die Unterschiede im Forschungsoutput zwischen Ost und West vor 1989 werden ebenfalls angesprochen.
3. Analyse des Themas: Dieses Kapitel ist in drei Unterkapitel gegliedert und bildet den Kern der Arbeit. Es untersucht umfassend die Entstehung und Entwicklung der KSZE bis zur OSZE, analysiert die Menschenrechtsakte von Helsinki und deren Auswirkungen, sowie die Rolle und Aufgaben der heutigen OSZE. Der Fokus liegt auf dem gesamten Prozess und der wechselseitigen Beeinflussung der Akteure.
Schlüsselwörter
KSZE, OSZE, Kalter Krieg, Entspannung, Helsinki-Schlussakte, Menschenrechte, Sicherheitspolitik, Europa, Ost-West-Verhältnis, Friedensforschung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Entwicklung der KSZE/OSZE
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Entwicklung der Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) bis hin zur Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE). Sie beleuchtet Entstehung, wichtige Meilensteine und die heutige Rolle der OSZE.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Entstehung und Entwicklung der KSZE/OSZE, die Bedeutung der Helsinkier Schlussakte und der Menschenrechtsakte, den Einfluss der KSZE/OSZE auf die europäische Sicherheitsarchitektur, die Rolle der OSZE in der heutigen Weltpolitik und eine vergleichende Analyse des Ost-West-Verhältnisses während der KSZE-Zeit.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in vier Kapitel: 1. Fragestellung, 2. Forschungsstand, 3. Analyse des Themas (mit Unterkapiteln zu Entstehung der KSZE/OSZE, Menschenrechtsakte von Helsinki und der heutigen OSZE) und 4. Ergebnis und Ausblick.
Was wird im Kapitel "Fragestellung" behandelt?
Dieses Kapitel führt in die Thematik der KSZE ein, benennt die zentralen Forschungsfragen und beschreibt den historischen Kontext der KSZE-Gründung, die Entspannungsphase nach dem Zweiten Weltkrieg und die Notwendigkeit vermehrter Kommunikation aufgrund der Eskalationsgefahr des Kalten Krieges. Der Mauerbau und die Kuba-Krise werden als Wendepunkte hervorgehoben, ebenso die Vertragsabschlüsse zwischen der BRD und osteuropäischen Staaten der 1970er Jahre als Vorläufer der KSZE.
Was wird im Kapitel "Forschungsstand" behandelt?
Das Kapitel gibt einen Überblick über den bisherigen Forschungsstand zur KSZE/OSZE, erwähnt das OSZE-Jahrbuch des IFSH und die Vielfalt der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Thema. Es werden Unterschiede im Forschungsoutput zwischen Ost und West vor 1989 angesprochen.
Was wird im Kapitel "Analyse des Themas" behandelt?
Dieses Kapitel, gegliedert in drei Unterkapitel, bildet den Kern der Arbeit. Es untersucht umfassend die Entstehung und Entwicklung der KSZE bis zur OSZE, analysiert die Menschenrechtsakte von Helsinki und deren Auswirkungen sowie die Rolle und Aufgaben der heutigen OSZE. Der Fokus liegt auf dem gesamten Prozess und der wechselseitigen Beeinflussung der Akteure.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
KSZE, OSZE, Kalter Krieg, Entspannung, Helsinki-Schlussakte, Menschenrechte, Sicherheitspolitik, Europa, Ost-West-Verhältnis, Friedensforschung.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Entstehung, die wichtigsten Meilensteine und die heutige Rolle der OSZE zu beleuchten.
- Citation du texte
- Hubert Woita (Auteur), 2007, KSZE. Die Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/333832