Was wären wir ohne die Schrift?
Wie wichtig für uns die Schrift als Kommunikationsmittel in vielen Bereichen des täglichen Lebens und im Beruf ist, merken wir manchmal schon nicht mehr, weil sie bereits unbewusst und automatisch eingesetzt wird. Nun stellt sich natürlich die Frage, wie man den Schulanfängern am günstigsten die Schrift lehrt, damit auch sie später fähig sind, sich problemlos schriftlich zu äußern.
Bei dem allgemeinen Begriff „Schriftspracherwerb“ sind verschiedene Teilbereiche zu berücksichtigen. Dazu gehört zum einen die Feinmotorik, die der technischen Ausführung der Buchstaben dient. Zum anderen wird eine korrekte Rechtschreibung erwartet, die ebenfalls als Ziel des Schriftspracherwerbs gesetzt wird. Der Lehrplan für den Sprachunterricht sieht vor, dass mit dem Verlassen der Grundschule die Kinder fähig sein sollten, Texte zu entwickeln und zu differenzieren.
Das Problem, das sich mir zu diesem Thema stellt, ist die Frage nach der besten Methode, die Schrift zu lehren.
Dazu werde ich allgemein die Ziele des Schriftspracherwerbs und die beiden Möglichkeiten, die Schriftsprache zu lehren, herausstellen und näher auf ihre Vor- und Nachteile eingehen.
Inhaltsverzeichnis
I. Einleitung
II. Der Autor
III. Inhalt
IV. Kapitel 1: Freude
4.1 Der Lehrer im Zentrum
4.2 Scheinbare Kinderzentriertheit
4.3 Radikaler Kurswechsel
V. Kapitel 2: Erlebnis
5.1 Interesse, aber wie?
5.2 Wahlfreiheit und Stundenplan
VI. Kapitel 3: Theoretiker
6.1 Gebundener Ansatz – gefesselte Kinder
6.2 Aufsätze als Erziehungsmittel
VII. Kapitel 4: Erstes Schreiben
VIII. Literaturverzeichnis
I. Einleitung
Da auch Erich Kästner all seine Bücher mit einem Vorwort beginnt, möchte ich das an dieser Stelle in Form einer
II. Der Autor
Das Buch „Spaß beim Schreiben oder Aufsatzerziehung?“ wurde von Gerhard Sennlaub geschrieben. Er ist selbst Lehrer und seit 1979 Schulaufsichtsbeamter in Nordrhein-Westfalen.
III. Inhalt
Mit diesem Buch grenzt sich Sennlaub von „modernen“ Lehren, durch die Vorstellung des eigenen Aufsatzunterrichts, ab. Er geht dabei nicht nach theoretischen Konstruktionen, sondern nach den Interessen und Bedürfnissen der Kinder vor.
Dies wird in den folgenden Kapiteln verdeutlicht.
IV. Kapitel 1: Freude
4.1 Der Lehrer im Zentrum
Nach G. Sennlaub hat sich der heutige Unterricht zu einem wissenschaftlichen Unterricht entwickelt der genauso auch ohne Kinder funktionieren würde. Dieser läuft neben den Interessen und Bedürfnissen der Kinder her oder sogar gegen ihre Interessen an. Dies verdeutlicht, dass der Lehrer wichtiger geworden ist als die Kinder. Er/Sie bestimmt die Ziele des Unterrichts und auch, wie diese zu erreichen sind. Die Wege dorthin werden durch die Theorie bestimmt, die mit den Erfahrungen aus der Praxis nichts mehr zu tun haben.
Dies kann eine Erklärung dafür sein, dass Kinder keinen Spaß mehr am Schreiben empfinden oder die das alles nicht interessiert. Denn ihre Interessen und Bedürfnisse werden in aller Regel ja auch nicht berücksichtigt.
Verursacher sind dafür nach G. Sennlaub Lehrer, Schulaufsichtsbeamte und die Gesetzgeber.
4.2 Scheinbare Kinderzentriertheit
Die aufkommenden Begriffe wie kinderzentrierte Pädagogik zeigen an, dass die Probleme erkannt wurden. Nach G. Sennlaub sind diese Schlagworte keine wirkliche Kursänderung. Nicht der Schüler steht im Zentrum sondern die Lehr- und Lernziele, die durch den Lehrer bestimmt werden. Der kinderzentrierte Unterricht wird geplant. Auch eine Lehrerin, die sich um kindgemäße Aufsatzthemen bemüht, kann trotzdem gegen die Interessen der Kinder vorgehen. Dies wird in den nächsten Kapiteln deutlich.
In Verbindung mit dem Begriff der Schülerzentriertheit steht auch der Begriff des Schülerorientierten Schreibens.
Schülerorientiertes Schreiben erklärt G. Sennlaub als eine bestimmte Weise, mit der Aufgaben „vorgesetzt“ werden.
Es wird nicht einfach eine Aufgabe gestellt, die beschrieben werden soll (Bsp.: Henry Meyer, S. 11) sondern den Schülern wird erklärt warum sie gerade diese eine bestimmte Aufgabe, auf die vorgegeben Art und Weise, bearbeiten sollen. Aus ihrem Interesse heraus geschieht dies alles nicht. Deswegen bleibt die Frage offen, ob ihnen das wirklich Spaß macht. Sennlaub behauptet deswegen, dass sich bei dem so genannten Schülerorientierten Schreiben deswegen das Interesse nach dem Lehrer und dessen Bedürfnisse und nicht wie behauptet nach den Kindern richtet.
Das Schülerorientierte Schreiben sollte in einem Schülerzentriertem Unterricht stattfinden. Jedoch ist ein solcher Unterricht, wobei der Schüler im Zentrum stehen soll und den Verlauf und die Art des Lernprozesses bestimmen kann, nicht verwirklicht.
Die Lehrer greifen zu Tricks, um den gegen die Interessen und Bedürfnisse der Kinder laufenden Unterricht schmackhaft zu machen. Dies geschieht mit so genannten Gegenmaßnahmen. Diese bestehen nach Robert Ulshöfer in der gemeinsamen Planung, langfristige Arbeitsvorhaben, unkonventionelle und spannungsreiche Unterrichtsregie.[1]
Der Unterricht ist somit lehrerzentriert, wobei sich die Lehrer das Recht herausnehmen, dass Kinder erst nach ihren Interessen und Bedürfnissen handeln dürfen, wenn ihnen das durch die Lehrer beigebracht wurde. Dies verdeutlicht auch der so genannte Projektunterricht.
Dieser ist heutzutage für G. Sennlaub nur die Umbenennung der früheren Aufsatzerziehung. Der Lehrer meint, den Kindern erst ihre Interessen bewusst machen zu müssen, dadurch wird aus Schülerzentriertem wieder Lehrerorientierter Unterricht. Die Projekte richten sich nach den Lehrerabsichten.
Der Projektunterricht wurde auch schon in der Volksschule aufgegriffen. Dort stand im Zentrum der Schaffung eines Werkes durch Schüler und Lehrer, dass beider Neigungen und Wünsche befriedigt wurden. Dies wurde damals als Projektunterricht bezeichnet. Jedoch wird dies durch die heutigen Vertreter nicht verwirklicht. Denn Projektunterricht muss nach Sennlaub sich danach richten, ob das Kind im Zentrum steht und ob es selbst den Verlauf des Lernens bestimmt.
G. Sennlaub beweist damit, dass das gelehrte Lernen und das selbstbestimmte Arbeiten sich ausschließen.
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[1] Ulshöfer, Robert: Methodik des Deutschunterrichts; Bd. 1, Unterstufe (gemeint: des Gymnasiums!); Klett Stuttgart 1976, S. 33f. Hier S. 13.
- Citar trabajo
- Julia Becker (Autor), 2003, Schreiben lernen, aber wie? Vergleichende Analyse des traditionellen Schreibenlernens und der Methode des "Lesen durch Schreiben", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/33069
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