Japans Verteidigungs- oder Militärpolitik ist durch zwei Elemente geprägt: ein moralisch-entsagendes, das aus den traumatischen Erfahrungen insbesondere des Endes des 2. Weltkrieges herrührt, und ein ökonomisches, auf Autarkie ausgerichtetes. In ihrer weitgehenden Kompromisslosigkeit unterscheidet sich diese Sicherheitspolitik deutlich von anderen, auch der deutschen, die zwar aus gleichartigen Erfahrungen aufgebaut wurde, aber sowohl andere historische Wurzeln hat, als auch noch Spiegel der Blockbildung im Kalten Krieg ist.
Charakteristisch ist zudem für die japanische Politik, bezogen auf nahezu alle sachpolitischen Bereiche, eine extreme Konsensorientierung. Politische Entscheidungen werden stets so getroffen, dass wirtschaftlicher und sozialer Wohlstand und Ruhe, die absolut oberste Priorität besitzen, nicht gefährdet werden.
Inhaltsverzeichnis
- Opferbewusstsein – die öffentliche Meinung zur Sicherheitspolitik
- Die Einbindung des militärischen Sektors in das politisch-institutionelle System
- Die ökonomische Ausprägung des Sicherheitsbegriffs in Japan
- Internationale Sicherheit
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht die japanische Sicherheitspolitik im Spannungsfeld zwischen dem Sicherheitsbedürfnis des Landes und dem starken Anti-Militarismus in der Bevölkerung. Sie analysiert die historischen und politischen Faktoren, die diese einzigartige Sicherheitspolitik prägen, sowie die Einbindung des Militärs in das japanische politisch-institutionelle System.
- Die Rolle der japanischen Verfassung und des Opferbewusstseins („higaisha ishiki“) in der öffentlichen Meinung zur Sicherheitspolitik
- Die Einbindung der Self Defense Force (SDF) in das politische System und die Herausforderungen, die sich aus dem starken Anti-Militarismus ergeben
- Die ökonomische Dimension der Sicherheitspolitik und die Bedeutung des Japanisch-Amerikanischen Sicherheitsvertrags
- Die Herausforderungen der internationalen Sicherheit für Japan
- Die enge Verzahnung von Sicherheits- und Wirtschaftspolitik in Japan
Zusammenfassung der Kapitel
- Opferbewusstsein – die öffentliche Meinung zur Sicherheitspolitik: Dieses Kapitel beleuchtet die japanische Verfassung und ihren Einfluss auf die Sicherheitspolitik. Es untersucht das Opferbewusstsein in der japanischen Bevölkerung und die Ambivalenz gegenüber der Self Defense Force (SDF). Die starke Präferenz für eine passive gegenüber einer aktiven Sicherheitspolitik und die Abhängigkeit von den USA werden ebenfalls analysiert.
- Die Einbindung des militärischen Sektors in das politisch-institutionelle System: Dieses Kapitel betrachtet die Integration des Militärs in das japanische politische System im Kontext der Verfassung und des parlamentaristischen Regierungssystems. Es beleuchtet die Rolle des Kaisers und die verschiedenen Institutionen, die Einfluss auf die Sicherheitspolitik ausüben.
- Die ökonomische Ausprägung des Sicherheitsbegriffs in Japan: Dieses Kapitel analysiert die enge Verzahnung von Sicherheits- und Wirtschaftspolitik in Japan. Es untersucht die ökonomische Bedeutung des Japanisch-Amerikanischen Sicherheitsvertrags und die Vorzüge einer Abhängigkeit von den USA im Vergleich zu einer unabhängigen Militärpolitik.
Schlüsselwörter
Die Hausarbeit fokussiert auf die japanische Sicherheitspolitik, die japanische Verfassung, das Opferbewusstsein („higaisha ishiki“), den Anti-Militarismus, die Self Defense Force (SDF), den Japanisch-Amerikanischen Sicherheitsvertrag, die ökonomische Dimension der Sicherheitspolitik und die internationale Sicherheit.
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- Patrick Ehlers (Autor), 2003, Japans Sicherheitspolitik - Zwiespalt zwischen Schutzbedürfnis und Anti-Militarismus, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/32831