Im Rahmen dieser Arbeit „Erkenntnis als naturwissenschaftliches Problem“ soll aufgezeigt,
ob und wenn ja welche Probleme in epistemologischer Sicht bei einer Erörterung des
Anthropischen Prinzips auftreten können. Zur Vorgehensweise ist zu sagen, daß vorallem in
den Punkten 2 und 3 verschiedene Positionen sowie deren Kritikpunkte vorgestellt werden
anhand der dann in Punkt 5 versucht wird, Rückschlüsse auf das Anthropische Prinzip zu
finden. Die Problembereich sind in Form von Fragen formuliert. Die Auflistung der
Positionen erhebt in keinster Weise auf Vollständigkeit weder in quantitativer noch in
qualitativer Hinsicht, sondern dient einzig und allein auf gewisse Problemstellungen
aufmerksam zu machen.
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Gliederung
A. Einleitung
B. Hauptteil
1. Definitionen von Erkenntnis
2. Wie sicher ist Erkenntnis?
2.1 Skepsis
2.2 Positivismus
2.3 Poppers Falsifikationismus
3. Sind Dinge, das was wir von ihnen wahrnehmen?
3.1 Realismus/Platonismus
3.2 Anti-Realismus/Instrumentalismus
3.3 Konstruktivismus
4. Wie kommt Erkenntnis zustande?
4.1 Materialismus/Reduktionismus
5. Rückschlüsse auf das „Anthropische Prinzip“
C. Literatur
A. Einleitung
Im Rahmen dieser Arbeit „Erkenntnis als naturwissenschaftliches Problem“ soll aufgezeigt, ob und wenn ja welche Probleme in epistemologischer Sicht bei einer Erörterung des Anthropischen Prinzips auftreten können. Zur Vorgehensweise ist zu sagen, daß vorallem in den Punkten 2 und 3 verschiedene Positionen sowie deren Kritikpunkte vorgestellt werden anhand der dann in Punkt 5 versucht wird, Rückschlüsse auf das Anthropische Prinzip zu finden. Die Problembereich sind in Form von Fragen formuliert. Die Auflistung der Positionen erhebt in keinster Weise auf Vollständigkeit weder in quantitativer noch in qualitativer Hinsicht, sondern dient einzig und allein auf gewisse Problemstellungen aufmerksam zu machen.
B. Hauptteil
1. Definitionen von Erkenntnis
Um über Erkenntnis als naturwissenschaftliches Problem zu sprechen, sollte man zuerst eine geeignete Definition des Begriffes finden. Im Philosophischen Wörterbuch von Walter Brugger findet sich folgende: „Erkenntnis ist jener dem Menschen unmittelbar aus seinem Bewußtsein bekannte Lebensvorgang, bei dem der Erkennende (Subjekt) das Erkannte (Objekt) so auf tätige Weise in sich hat, daß er es in dieser tätigen Einheit mit sich zugleich sich entgegensetzt.“
Erkenntnis dient im weitesten Sinne der Interaktion zwischen Subjekt und Objekt. Sie gehört zu den „intentionalen Akten“.
Einfacher formuliert kann man Erkenntnis als gesichertes Wissen über einen Sachverhalt bezeichnen.
Erkenntnis ist weiterhin immer auch (Re)konstruktion der Wirklichkeit. Hierin dürften auch Nicht-Konstruktivisten übereinstimmen, da letztendlich immer ein Abbild des erkannten Sachverhalts im Geist des Subjekts entsteht.
Ebenso besitzt Erkenntnis ein repräsentatives Element. Ein erkanntes Objekt wird vergegenwärtigt, sowohl im zeitlichen als auch im „räumlichen“ Sinne.
Ohne ein gewisses Vorwissen, eine Art „Netz“ ist Erkenntnis wertlos. Wer die entsprechende Frage nicht kennt, wird mit der Antwort wenig anfangen können. Einem Eingeborenen aus Papua-Neuguinea den Sinn des Wortes „PS“ zu erklären, macht wenig Sinn, solange der Betreffende nicht weiß, was ein Auto ist. Erkenntnis ist also auch immer Einordnung in bereits Erkanntes.
Mit fortschreitender Entwicklung der Wissenschaft in allen Bereichen, sind uns viele Teile der Wirklichkeit nicht mehr direkt zugänglich. Somit erfordert es oft komplizierte theoretische Konstrukte, die uns im besten Falle Rückschlüsse auf die Empirie ermöglichen. Als Beispiel ist hier Einsteins Postulat von Gravitationswellen anzuführen,
2. Wie sicher ist Erkenntnis?
2.1 Skepsis
Oft erwiesen sich in der Geschichte der Wissenschaft Erkenntnisse, welche als sicher erachtet worden, als falsch.
Aufgrund dieser Erfahrung entsprang schon in der Antike die Position des Skeptizismus. Einem Sophisten im 5. Jahrhundert vor Christus namens Gorgias, werden fogende, für den Skeptizismus grundlegende Thesen zugeschrieben:
1. Es gibt nichts.
2. Auch wenn es etwas gäbe. So wäre es dem Menschen unzugänglich
3. Auch wenn es erfaßbar wäre, so wäre es doch nicht aussagbar und nicht dem Mitmenschen mitteilbar.
Die Skepsis mag desöfteren zu einer gesunden kritischen Haltung führen, als Lebens- bzw. Wissenschaftsvollzug ist sie jedoch unhaltbar.
Ein Irrtum impliziert immer eine Partikularität, d.h. ohne Wahrheit oder Wirklichkeit verliert der Begriff seinen Sinn. Irrtum benötigt sozusagen als Widerstand eine ihm entgegengesetzte objektive Wirklichkeit.[i]
2.2 Positivismus
Der hier angesprochene Positivismus bezeichnet man korrekter als Neo-Positivismus oder Logischer Positivismus. Er entwickelte Anfang des 20. Jahrhunderts im Wiener Kreis. Als bedeutendster Vertreter ist hier Rudolf Carnap anzuführen.
„Der logische Positivismus fordert, daß sich alle Terme einer präzisen Wissenschaftssprache, außer dem logischen, letztendlich auf das direkte Erfassen von Sinnesdaten zurückführen lassen müssen bzw. durch ostensive Definition zu erklären sind. Ein vorheriges Verstehen seiner Bedeutung sollte hier nicht vorausgesetzt sein und die Wahrnehmung von Sinnesdaten als unkorrigierbar gelten.“ [ii] In anderen Worten: eine Theorie muß zum einen ihre Meßmethode, zum anderen die jeweiligen Meßergebnisse angeben. Dann und nur dann läßt sich von Erkenntnis sprechen. Als Beispiel nehme man die Aussage: „Physik-Studenten sind prinzipiell intelligenter als Philosophiestudenten.“[iii] Um diese Aussage als eine Form von Erkenntnis anzuerkennen, benötigt es eines Tests, in dem eine ausreichend repräsentative Zahl von Studenten beider Fakultäten teilgenommen haben und das daraus resultierende Ergebnis.
[...]
[i] vgl. Harald Schöndorf: Erkenntnislehre. Skriptum zur Vorlesung WS 2001/2002)
[ii] http://www.phillex.de/positism.htm
[iii] Dr. Stefan Bauberger SJ: Wissenschaftstheorie: Ein Überblick. Skriptum zur Vorlesung. WS 2001/02. S. 11
- Arbeit zitieren
- Philipp Mattheis (Autor:in), 2003, Erkenntnis als naturwissenschaftliches Problem, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/32812
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