Um die satirischen und parodistischen Elemente in „True Lies“ erkennen zu können,
sollte man natürlich wissen, was einen Spionagefilm überhaupt ausmacht.
Die meisten Zuschauer gehen mit einer bestimmten Erwartungshaltung an einen solchen
Film heran: vor allem möchten sie durch eine spannende Handlung unterhalten werden.
Wie im Krimi oder Thriller „verdankt sich die Popularität des Genres weitgehend dem
Spannungsaufbau der Handlung“1. Der Held (selten eine Heldin) – ob nun Profi oder
Zufallsagent – sollte alle positiven Eigenschaften verkörpern, die man sich für sich selbst
nur wünschen kann. Mut, Kraft, Intelligenz gehören genauso dazu wie eine gewisse
Attraktivität und eine schöne Frau, die sich zu diesen Attributen hingezogen fühlt.
Der Protagonist muss sowohl Körper als auch Geist benutzen, um sich den gefährlichen
Situationen, die das Drehbuch für ihn bereithält, stellen zu können.
Der Ausbreitung von Actionszenen sind aber im Gegensatz zu anderen Genres im
Spionagefilm Grenzen gesetzt. Der Agent soll ja nun einmal möglichst im Verdeckten
arbeiten und nicht auffallen.
Ein typisches Merkmal des Spionagefilms ist die Paranoia gegenüber allen Personen, die
sich auf den Zuschauer überträgt. Man weiß nicht, wem man noch vertrauen kann,
überall „wittert“ man Verrat. Der Agent ist meistens vom Typ „einsamer Wolf“ und
offenbart sich niemandem, außer vielleicht einer Frau, die er liebt. Und diese Schwäche wird meistens bestraft, wenn diese „Femme fatale“ dann die Gegenspielerin ist, die ihn
auffliegen lassen oder ausliefern soll. [...]
1 Rother, Rainer (Hg.): Sachlexikon Film, Spionagefilm. Hamburg: Rowohlt 1997, S. 274
Inhalt
1) Einleitung
2) Eine kurze Definition des Genres
3) Parodie – Detaillierte Analyse des Filmes
4) Reaktionen und Kritiken
5) Quellenangabe
1) Einleitung:
True Lies, USA 1994.
Mit: Arnold Schwarzenegger, Jamie Lee Curtis, Bill Paxton, Tia Carrere.
Regie: James Cameron.
Die Handlung in Kürze:
Harry Tasker führt ein Doppelleben. Tagsüber rettet er seit ungefähr 15 Jahren als geheimer Topspion die Welt, während er nachts seiner Frau und seiner Tochter den eher biederen Computerhändler und Familienvater vorspielt. Als aber erst seine Frau und später auch seine Tochter in den Kampf gegen eine Terroristenorganisation hineingezogen werden, bricht die sorgfältige Lügenkonstruktion donnernd in sich zusammen.
In den ersten Szenen dieser Actionkomödie denkt sich wahrscheinlich jeder Zuschauer das Gleiche: Wieder einer dieser typischen Arnold-Schwarzenegger-Filme. Ein perfekter Superagent, ein weltgewandter, charmanter, durchtrainierter Held à la James Bond, der das Schlechte in der Welt bekämpft und natürlich die Frauenherzen höher schlagen lässt. Diese Agenten-Klischees gepaart mit den typischen Schwarzenegger-Gesten- und Sprüchen ergeben das bekannte Strickmuster wie schon bei Filmen wie „Terminator II“, „Conan“ oder „Red Sonia“, in denen sich ja auch ein einsamer Held durch viele Actionszenen zu einem Happy End durchschlägt und -schießt.
Hinter dieser Komödie steckt jedoch bei näherem Hinsehen vielmehr als „nur“ spannende Unterhaltung und oberflächliche Witze, kann man „True Lies“ doch auch als Satire auf das Spionagefilm-Genre auffassen, also durchaus als eine ironische und überspitzte Darstellung der vorangegangenen Schwarzenegger-Filme, die den aufgebauten Helden-Mythos ein wenig zerstört.
Dieser Bruch mit der Heldendarstellung wird bereits ziemlich zu Anfang der Handlung deutlich, als sich Harry Tasker nach einem temporeichen und lebensgefährlichen Tag zu seiner Familie gesellt, die ihn ja nur als Computerhändler kennt, und sich von ihm vernachlässigt fühlt.
In meinen folgenden Ausführungen möchte ich versuchen eine detaillierte Darstellung der komischen und satirischen Motive des Filmes zu geben und Vergleiche und Analysen zum Genre des ernsthaften Spionagefilms, besonders zum Klischee-Agenten James Bond aber auch zu anderen Schwarzenegger-Filmen zu ziehen.
2) Eine Definition des Genres
Um die satirischen und parodistischen Elemente in „True Lies“ erkennen zu können, sollte man natürlich wissen, was einen Spionagefilm überhaupt ausmacht.
Die meisten Zuschauer gehen mit einer bestimmten Erwartungshaltung an einen solchen Film heran: vor allem möchten sie durch eine spannende Handlung unterhalten werden. Wie im Krimi oder Thriller „verdankt sich die Popularität des Genres weitgehend dem Spannungsaufbau der Handlung“[1]. Der Held (selten eine Heldin) – ob nun Profi oder Zufallsagent – sollte alle positiven Eigenschaften verkörpern, die man sich für sich selbst nur wünschen kann. Mut, Kraft, Intelligenz gehören genauso dazu wie eine gewisse Attraktivität und eine schöne Frau, die sich zu diesen Attributen hingezogen fühlt.
Der Protagonist muss sowohl Körper als auch Geist benutzen, um sich den gefährlichen Situationen, die das Drehbuch für ihn bereithält, stellen zu können.
Der Ausbreitung von Actionszenen sind aber im Gegensatz zu anderen Genres im Spionagefilm Grenzen gesetzt. Der Agent soll ja nun einmal möglichst im Verdeckten arbeiten und nicht auffallen.
Ein typisches Merkmal des Spionagefilms ist die Paranoia gegenüber allen Personen, die sich auf den Zuschauer überträgt. Man weiß nicht, wem man noch vertrauen kann, überall „wittert“ man Verrat. Der Agent ist meistens vom Typ „einsamer Wolf“ und offenbart sich niemandem, außer vielleicht einer Frau, die er liebt. Und diese Schwäche wird meistens bestraft, wenn diese „Femme fatale“ dann die Gegenspielerin ist, die ihn auffliegen lassen oder ausliefern soll.
Der Spionagefilm spiegelt indirekt auch die außenpolitische Realität wieder, denn anhand der Rollenverteilung kann man auf das Herkunftsland und Erscheinungsjahr schließen. Besonders der kalte Krieg „brachte für das populäre Kino eine Welle von Spionagefilmen“[2], die den Kampf gegen kommunistische Feinde zum Inhalt hatten.
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[1] Rother, Rainer (Hg.): Sachlexikon Film, Spionagefilm. Hamburg: Rowohlt 1997, S. 274
[2] Rother (1997), Sachlexikon Film, S. 275
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- Tobias Schneider (Autor), 2000, Übertreibung und Ironie - Inwieweit parodiert die Actionkomödie "True Lies" das Action- und Spionagefilmgenre?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/32799
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