Das 14. und 15. Jahrhundert stellte für die Kirchengeschichte einen bedeutenden Abschnitt dar. Eine besondere Gestalt dieser Zeit war der Reformprediger Johannes oder Jan Hus. Im Verlauf dieser Arbeit wird zunächst das Leben des Jan Hus ausgeführt, um ein Bild seiner Persönlichkeit zu vermitteln. Die Vorstellung seiner Person bildet die Basis für die folgende Analyse seiner Einflüsse durch John Wycliff und durch andere Reformprediger.
Daraufhin wird geschildert, wie Hus‘ Zeit als Prediger aussah und wie sich seine Meinung und seine Stellung zur Kirche, bis zu den ersten direkten Angriffe auf ihn, verändert haben. Nach weiteren Ereignissen, die dann erläutert werden, kam Hus vor das Konstanzer Konzil und wurde nach einiger Zeit, nach Verhören und Anhörungen, hingerichtet.
Doch wie kam es, dass ein studierter Theologe als Ketzer verbrannt wurde? Welche Ereignisse haben das Verhältnis zwischen ihm und der Kirche im Verlauf seines Lebens geändert? Diesen Fragen wird im Verlauf der Arbeit auf den Grund gegangen. Der Fokus liegt dabei auf der Zeit von 1400 bis 1415, also von Hus‘ Zeit als Prediger in der Bethlehemskapelle bis zu seiner dem Zeitpunkt, als er zum Tode verurteilt wurde. Dabei wird sich an dem Bericht von Peter von Mladoniowitz orientiert, der als Schüler und Freund Hus‘, dessen Weg vor und während dem Besuch in Konstanz begleitet und dokumentiert hat.
Inhalt
1. Einleitung
2. Lebensdaten
3. Der Einfluss von John Wycliff
4. Zeit als Prediger
5. Angriffe auf Jan Hus
6. Der Prozess
7. Die Verurteilung
8. Fazit
9. Literaturverzeichnis
Das Leben des Jan Hus
- Wie änderte sich das Verhältnis zwischen ihm und der katholischen Kirche?
1. Einleitung
“Darum frommer Christ, suche die Wahrheit, höre auf die Wahrheit, lerne die Wahrheit, liebe die Wahrheit, sprich die Wahrheit, halte die Wahrheit fest, verteidige die Wahrheit bis zum Tode, denn die Wahrheit befreit dich von der Sünde, vom Teufel, vom Tod der Seele und schließlich vom ewigen Tod.”
Jan Hus, zu Johannes 8,31-32
Das 14. und 15. Jahrhundert stellte für die Kirchengeschichte einen bedeutenden Abschnitt dar. Eine besondere Gestalt dieser Zeit war der Reformprediger Johannes oder Jan Hus.
Im Verlauf dieser Arbeit wird zunächst das Leben des Jan Hus ausgeführt, um ein Bild seiner Persönlichkeit zu vermitteln. Die Vorstellung seiner Person bildet die Basis für die folgende Analyse seiner Einflüsse durch John Wycliff und durch andere Reformprediger. Daraufhin wird geschildert, wie Hus‘ Zeit als Prediger aussah und wie sich seine Meinung und seine Stellung zur Kirche, bis zu den ersten direkten Angriffe auf ihn, verändert haben. Nach weiteren Ereignissen, die dann erläutert werden, kam Hus vor das Konstanzer Konzil und wurde nach einiger Zeit, nach Verhören und Anhörungen, hingerichtet. Doch wie kam es, dass ein studierter Theologe als Ketzer verbrannt wurde? Welche Ereignisse haben das Verhältnis zwischen ihm und der Kirche im Verlauf seines Lebens geändert?
Diesen Fragen wird im Verlauf der Arbeit auf den Grund gegangen. Der Fokus liegt dabei auf der Zeit von 1400 bis 1415, also von Hus‘ Zeit als Prediger in der Bethlehemskapelle bis zu seiner dem Zeitpunkt, als er zum Tode verurteilt wurde. Dabei wird sich an dem Bericht von Peter von Mladoniowitz orientiert, der als Schüler und Freund Hus‘, dessen Weg vor und während dem Besuch in Konstanz begleitet und dokumentiert hat.
Das Leben des Jan Hus
- Wie änderte sich das Verhältnis zwischen ihm und der katholischen Kirche?
2. Lebensdaten
Jan, oder Johannes, Hus wurde im Jahr 1370 oder 1371 in Husinetz, einer Dorfgemeinde in Südböhmen, geboren. Bereits als junger Schüler wollte er Priester werden, was damals allerdings eher finanzielle als religiöse Gründe hatte. Denn als Priester hatte man gute Chancen, wirtschaftlich und sozial aufzusteigen. So sagte er einmal: „Als Schüler hatte ich vor, bald Priester zu werden, um eine gute Wohnung und Kleidung zu haben und von den Menschen geschätzt zu werden. Aber dieses böse Begehren erkannte ich, sobald ich die Schrift verstanden hatte.“1
Mit diesem Ziel vor Augen, besuchte er die Lateinschule in Prachatitz und ging schließlich im Jahr 1390 nach Prag. Dort absolvierte er ein Studium an der Artistenfakultät und promovierte 1396 zum Magister. Wie er in Prag seinen Lebensunterhalt bestritt, ist bis heute unklar, allerdings wird vermutet, dass er vermutlich eine Anstellung als Famulus am Karlskolleg hatte, was man heute mit wissenschaftlichen Mitarbeitern oder Studentischen Hilfskräften an Universitäten vergleichen kann. Dadurch kann man auch erklären, wie Hus bereits in jungen Jahren die böhmischen Magister kennenlernen konnte. Parallel dazu absolvierte er das Studium der Theologie. Hus war schon damals ein guter Redner und lehrte auch an der Universität, wo er, wahrscheinlich wegen seines rhetorischen Geschicks, sehr beliebt bei seinen Studenten war.2
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1 Peter Hilsch: Jan Hus. Ein Reformator als Bedrohung von Reich und Kirche?, in: Die hussitische Revolution - Religiöse, politische und regionale Aspekte, hg. V. Franz Machilek, Köln u.a. 2012, S.25 - 37, hier: S.25f.
2 Hans-Martin Kirn: [Art.] Hus, Jan, in: Theologen, Ketzer, Heilige - kleines Personenlexikon zur Kirchengeschichte, hg. v. Manfred Klein, München 2001, S.185.
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- Franziska Feß (Autor), 2014, Das Leben des Jan Hus. Wie veränderte sich das Verhältnis zwischen ihm und der katholischen Kirche?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/324042
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