Rechnen gehört zum Alltag eines Jeden, wir brauchen es beim Einkaufen, beim Tisch decken, beim Bauen, beim Bezahlen und so weiter. Oft ist uns nicht bewusst, welche Hürden wir als Kinder meistern mussten, um das Rechnen zu erlernen. Einen wichtigen Beitrag in dieser Entwicklung leistet die Bildung innerhalb der Schule und des Kindergartens. Hier müssen grundlegende Inhalte und Kompetenzen vermittelt werden, um die Schülerinnen und Schüler zur Meisterung des Lebens, inklusive dem Rechnen, zu befähigen.
In allen Schulformen und Fächern stellen Lehrpersonen fest, dass die Heterogenität der Schülerschaft zunimmt. Auch im Mathematikunterricht der Grundschule gibt es große Unterschiede bezüglich der Kompetenz und Leistung der Schülerinnen und Schüler. Sehr schwache Schüler sind besonders gefährdet, denn nicht entwickelte grundlegende Kompetenzen stellen Lücken dar, die ein Leben lang vorhanden sein können und den weiteren (schulischen) Erfolg beeinflussen.
Die Aufgabe des Lehrers ist es, zumindest den Versuch zu unternehmen, alle Schülerinnen und Schüler von ihrem Standpunkt abzuholen und entsprechend ihrer Bedürfnisse zu fördern, dies gilt sowohl für das Fach Mathematik, als auch für alle anderen Fächer. Um diesen Standpunkt zu ermitteln, muss der Lehrer einen Weg finden, Schwächen und Stärken zu diagnostizieren. An dieser dargestellten Stationen knüpft diese Arbeit an: individuelle Diagnose und Förderung aller Kinder beim Lernen von Mathematik.
In dieser Arbeit wird vorweg eine issenschaftliche Grundlage geschaffen und anschließend der konkrete Fall einer Förderung dargestellt. Die Basis des ersten Teils ist eine Darstellung des Erwerbs des Zahlkonzepts. Es folgt die nähere Betrachtung der bereits angesprochenen „schwächeren Kinder“, wobei insbesondere auf die begriffliche Vielfalt bei der Bezeichnung dieser Kinder eingegangen wird. Anschließend wird erläutert, welche Rolle die Diagnostik im schulischen Kontext einnimmt, und inwiefern sie praktiziert werden kann.
Der zweite Teil der Arbeit, die Fallauslegung, beginnt mit der Bedingungsfeldanalyse des Förderkindes, daraufhin wird der diagnostische Test beschrieben, interpretiert und analysiert. Aufgrund dieser Testung wird eine Förderung, samt Förderplan und Material entwickelt, welche ebenfalls erläutert und reflektiert wird. Dadurch ergibt sich folgende Forschungsfrage, die durch diese Arbeit beantwortet werden soll: Inwiefern kann Diagnose und gezielte Förderung eines Fallbeispiels.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Teil A: Wissenschaftliche Grundlegung
- Erwerb des Zahlkonzepts
- Zahlbegriff
- Prozess der Zählentwicklung
- Modell zum Aufbau des Zahlbegriffs
- Zählprinzipien
- „Probleme beim Rechnen“
- Begriffliche Vielfalt
- Begriffsbestimmung: Rechenschwäche
- Erscheinungsbild der Rechenschwäche
- Mögliche Ursachen der Rechenschwäche
- Diagnostik im schulischem Kontext
- Standardisierte Testmethoden im Mathematikunterricht
- Nicht-standardisierte Testmethoden im Mathematikunterricht
- Erwerb des Zahlkonzepts
- Teil B: Fallauslegung
- Bedingungsfeldanalyse
- Diagnostik: Testung
- Testbeschreibung
- Exemplarische Interpretation der Ergebnisse
- Schlussfolgerung
- Bezug zur Rechenschwäche
- Bezug zum Förderbedarf
- Förderung
- Allgemeine Förderziele
- Erläuterung des Förderplans
- Reflexion
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der individuellen Diagnose und Förderung von Kindern beim Lernen von Mathematik. Das Ziel ist es, zu untersuchen, inwiefern Diagnose und gezielte Förderung einer Rechenschwäche entgegengewirkt werden können. Dies wird anhand eines konkreten Fallbeispiels untersucht.
- Der Erwerb des Zahlkonzepts und die Entwicklung von Zählstrategien
- Die begriffliche Vielfalt bei der Bezeichnung von "schwächeren Kindern" und die Definition von Rechenschwäche
- Die Rolle der Diagnostik im schulischen Kontext und die Anwendung von standardisierten und nicht-standardisierten Testmethoden
- Die Entwicklung eines Förderplans für ein Kind mit Rechenschwierigkeiten, basierend auf einer individuellen Bedingungsfeldanalyse und diagnostischer Testung
- Die Reflexion der Fördermaßnahmen und deren Auswirkungen auf das Lernverhalten des Kindes
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in das Thema Rechenschwäche und deren Bedeutung im schulischen Kontext ein. Sie beleuchtet die Herausforderungen, die sich aus der Heterogenität der Schülerschaft ergeben, und die Notwendigkeit individueller Förderung. Die Arbeit stellt die Forschungsfrage vor, die im weiteren Verlauf untersucht wird: Inwiefern kann Diagnose und gezielte Förderung einer Rechenschwäche entgegengewirkt werden?
Teil A: Wissenschaftliche Grundlegung
Der erste Teil der Arbeit behandelt die wissenschaftlichen Grundlagen des Zahlkonzepterwerbs und der Rechenschwäche. Es werden verschiedene Zahlaspekte vorgestellt und der Prozess der Zählentwicklung beschrieben. Anschließend wird die Begriffliche Vielfalt bei der Bezeichnung von "schwächeren Kindern" erörtert und die Definition von Rechenschwäche beleuchtet. Abschließend werden verschiedene diagnostische Methoden im schulischen Kontext vorgestellt.
Teil B: Fallauslegung
Der zweite Teil der Arbeit widmet sich der konkreten Fallauslegung. Es erfolgt eine Bedingungsfeldanalyse des Förderkindes, gefolgt von einer Beschreibung, Interpretation und Analyse der durchgeführten diagnostischen Testung. Auf Grundlage dieser Ergebnisse wird ein Förderplan entwickelt, der erläutert und reflektiert wird.
Schlüsselwörter
Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Rechenschwäche, Zahlkonzepterwerb, Diagnostik, Förderung, individuelle Förderung, Bedingungsfeldanalyse, Fallbeispiel, Testung, Förderplan, Mathematikdidaktik.
- Citation du texte
- Franziska Feß (Auteur), 2015, Hilfe bei Rechenschwäche durch Diagnose und gezielte Förderung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/324031