In Theorie und Praxis gibt es zahlreiche Methoden, um ein Unternehmen zu bewerten. International, aber auch in Deutschland wird hierbei häufig auf das Ertragswertverfahren oder das sogenannte Discounted Cash Flow-Verfahren (DCF-Verfahren) zurückgegriffen. Neben diesen beiden zukunftswertorientierten Bewertungsverfahren gilt das Multiplikatorverfahren als das am weitesten verbreitete Marktwertverfahren. Durch die zunehmende Kapitalmarktorientierung der Unternehmen nimmt die Bedeutung von marktorientierten Bewertungsverfahren immer weiter zu.
Das Multiplikatorverfahren soll den Bedarf nach einem Verfahren decken, das einfach zu handhaben, gut nachzuvollziehen und vergleichbar ist und auch bei schlechter Informationsverfügbarkeit angewendet werden kann. Im Schrifttum wird jedoch nicht nur die Vereinfachung stark kritisiert: Methodische Probleme werden gesehen bei der Auswahl von Vergleichsunternehmen, der Multiplikatorauswahl, der Durchführung von Zu- oder Abschlägen und der Interpretation der ermittelten Ergebnisse.
Ob die vermeintlichen Vorteile haltbar sind und nicht etwa der Methodik zum Opfer fallen, wird in der vorliegenden Arbeit untersucht werden. Auch der Frage, ob das Verfahren trotz Vereinfachung und methodischer Schwierigkeiten plausible Ergebnisse liefern kann, wird nachgegangen. Manche Autoren sehen Verstöße gegen Bewertungsgrundsätze wie die Zukunftsbezogenheit und die Nachvollziehbarkeit von Bewertungsprämissen. Ob die Vorwürfe haltbar sind und wenn ja, ob die Multiplikatormethode als Verfahren der Unternehmensbewertung bestehen kann, versucht diese Bachelorarbeit zu klären.
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
1. Problemstellung
2. Unternehmensbewertung mit der Multiplikatormethode
2.1. Einordnung der Multiplikatormethode in die Bewertungsverfahren
2.2. Konzeption und Vorgehensweise der Multiplikatormethode
2.3. Übersicht ausgewählter Multiplikatoren
3. Kritische Würdigung einzelner Multiplikatoren
4. Kritische Würdigung der Vorteile der Multiplikatormethode
4.1. Vergleichbarkeit
4.1.1. Vergleichbarkeit der Peer Group
4.1.2. Problematik der Auswahl von Multiplikator und Bezugsgröße
4.2. Objektivität
4.3. Komplexitätsreduktion
4.4. Anwendbarkeit bei geringer Informationsverfügbarkeit
5. Kritische Würdigung des Verfahrens als Unternehmensbewertungsverfahren
5.1. Würdigung der Anwendbarkeit des Verfahrens anhand der Funktionenlehre
5.1.1. Beratungsfunktion
5.1.2. Argumentationsfunktion und Vermittlungsfunktion
5.1.3. Marktpreisabschätzung
5.1.4. Testfunktion, Indikationsfunktion und Unterstützungsfunktion
5.2. Würdigung ausgewählter Grundsätze ordnungsgemäßer Unternehmensbewertung
5.2.1. Zukunftsbezogenheit
5.2.2. Barwertorientierung
5.2.3. Nachvollziehbarkeit der Bewertungsannahmen
6. Thesenförmige Zusammenfassung
Literaturverzeichnis
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