Die vorliegende Arbeit widmet sich dem Gemälde „La Félicité de la régence”, das 1625 von Peter Paul Rubens gemalt worden ist. Bei dem Gemälde handelt es sich um ein Werk aus einem Gemäldezyklus, der im Auftrag von Maria de‘ Medici zwischen 1622 und 1625 erstellt worden ist. Der Gemäldezyklus hat 24 Gemälde und ist für den Witwensitz der Maria de‘ Medici, den Palais du Luxembourg, angefertigt worden. Er umfasst die Lebensstationen von Maria de‘ Medici von ihrer Geburt 1575, bis zur ihrer Versöhnung mit ihrem Sohn 1620. Heute befindet sich der gesamte Gemäldezyklus im Louvre, Paris.
Bei dem Gemäldezyklus handelt es sich um eine allegorische Malerei. Die von Maria de‘ Medici an Rubens gestellt Aufgabe ist gewesen, ihr Leben in allegorischer Form darzustellen. Dies zeigt sich auch am Sujet der Gemälde, die eine Vermischung von antiken, mythologischen Geschichten mit der Lebensgeschichte Maria de‘ Medicis zeigen. Nach Winkelmann wird mit dem Begriff „Allegorie“ die Fähigkeit des Künstlers bezeichnet Abstraktionen bzw. abstrakte Begriffe wie z.B. Glückseligkeit in ein bedeutungshaltiges Kunstwerk umzuformen.
Der Gemälde-Zyklus bietet für die Forschung viele Ansatzpunkte, wobei sich die neueren Forschungen häufig auf die Komposition der Kunstwerke oder auf die Bedeutung der Ausgestaltung des Palais du Luxembourg konzentrieren. Ziel dieser Arbeit ist es dabei das Gemälde „La Félicité de la régence“ im Hinblick auf die Darstellung der Geschlechter und vor allem die Darstellung der Maria de‘ Medici zu untersuchen. Diese Darstellung wird zusätzlich in den Kontext der zeitgenössischen Anforderungen an eine Regentin gesetzt. Für die Gemäldeinterpretation wird die Methode der Ikonographie und Ikonologie nach Erich Panofsky angewendet.
Bei diesem dreistufigem Vorgehen wird zuerst das natürliche Sujet des Gemäldes beschrieben (vorikonografische Beschreibung), anschließend das konventionale Sujet (Ikonographie). Als letztes wird die Bildbeschreibung mit Hilfe literarischer Texte und der Typengeschichte erweitert und spezifiziert (ikonologische Interpretation). Das Ziel der ikonologischen Interpretation ist es, mit Hilfe von soziologischen und historischen Quellen den Bedeutungsinhalt des Gemäldes über die reine ikonographische Analyse zu erfassen und aufzuzeigen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Beschreibung des Gemäldes „La Félicité de la Régence”
- 2.1 Die vor-ikonographische Bildbeschreibung
- 2.2 Die ikonographische Analyse
- 3 Interpretation des Gemäldes
- 3.1 Exkurs: Maria de' Medici: Eine Italienerin am französischen Hof
- 3.2 Exkurs: Die Entstehungsgeschichte des Medici-Zyklus
- 3.3 Exkurs: Die Frau als Herrscherin und Regentin im 17. und 18. Jahrhundert
- 3.4 Darstellung der Regentschaft im Kontext der vorgegebenen Geschlechterrolle
- 3.5 Die Marien-Symbolik und der Ratschluss der Erlösung
- 4 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht das Gemälde „La Félicité de la régence" von Peter Paul Rubens im Kontext der Darstellung der Geschlechterrollen und der Repräsentation der Maria de' Medici als Regentin. Die Analyse konzentriert sich auf die ikonographische und ikonologische Bedeutung des Gemäldes und setzt diese in den historischen Kontext der französischen Hofgesellschaft des 17. Jahrhunderts.
- Darstellung von Macht und Herrschaft im 17. Jahrhundert
- Allegorie und Symbolik in der Kunst des Barock
- Die Rolle der Frau als Regentin im Kontext der Geschlechterrollen
- Die Repräsentation der Maria de' Medici als Herrscherin
- Die Bedeutung des Witwensitzes im Kontext der dynastischen Macht
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die das Thema, die Forschungsfrage und den methodischen Ansatz der Arbeit vorstellt. Kapitel 2 beschreibt das Gemälde „La Félicité de la régence" anhand einer vor-ikonographischen und ikonographischen Analyse. Kapitel 3 interpretiert das Gemälde ikonologisch und beleuchtet dabei die Lebensgeschichte der Maria de' Medici, die Entstehungsgeschichte des Medici-Zyklus und die Rolle der Frau als Herrscherin im 17. Jahrhundert. Die Analyse des Gemäldes im Kontext der Geschlechterrollen und der Repräsentation der Maria de' Medici als Regentin wird in den Kapiteln 3.4 und 3.5 vertieft. Die Arbeit endet mit einem Fazit, das die wichtigsten Erkenntnisse der Analyse zusammenfasst.
Schlüsselwörter
Maria de' Medici, Peter Paul Rubens, „La Félicité de la régence“, Allegorie, Ikonographie, Ikonologie, Geschlechterrollen, Regentschaft, Witwensitz, Palais du Luxembourg, französische Hofgesellschaft, 17. Jahrhundert.
- Citar trabajo
- Anna Harms (Autor), 2015, Die thronende Maria. Analyse der Darstellung der Maria de' Medici in Peter Paul Rubens „La Félicité de la régence“, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/323262
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