Nach den prägenden Ereignissen der Weltwirtschaftskrise und des Zweiten Weltkrieges wurde 1948 die „social security“ von den Vereinten Nationen als Grundrecht der Menschen anerkannt. Sozialstaatliche Politik und ihre Herausforderungen begannen jedoch schon wesentlich früher. Damals wie heute galt „die Arbeit“ als Weg zur Schaffung von gesellschaftlicher Wohlfahrt. Jene Tätigkeiten allerdings, die nicht in das Schema von Erwerbsarbeit passen oder nicht direkt mit der Wirtschaft verknüpft sind, aber zweifellos zum alltäglichen Leben und zur alltäglichen Kultur gehören, büßen an gesellschaftlicher Relevanz ein.
Vor diesem Hintergrund drängen sich zwei Fragekomplexe auf: Zum einen, auf welche Weise sind der Sozialstaat und der (Kapital- und Arbeits-) Markt miteinander verknüpft, sodass bestimmte Gruppen von Menschen in den Markt inkludiert oder exkludiert werden und folglich auf das sozialstaatliche System angewiesen sind oder nicht? In diesem Sinne kann danach gefragt werden, welche Rolle der Wohlfahrtsstaat und der Markt in der Konzeption von individuellen Lebensverläufen und Lebensqualitäten spielen. Zum anderen entwickeln sich, so wird die Betrachtung der wohlfahrtsstaatlichen Geschichte genauer zeigen, Kategorisierungen von Erwerbstätigkeit. Es wird immer wieder Gegenstand dieser Hausarbeit sein zu hinterfragen, welche Bedeutung diesen (willkürlich gesetzten) Kategorien zufällt, wenn es letztendlich auch um Lebensqualität und Chancengleichheit der (deutschen) BürgerInnen geht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Ursprünge des Wohlfahrtsstaats und die Bedeutung der Reichsstatistik
- Der deutsche Sozialstaat heute
- Das Gefüge von Sozialstaat - Lebensverläufen – Markt.
- Ein Beispiel: Arbeit und Geschlecht
- Fazit und Ausblick.
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Rolle der Erwerbsarbeit im Gefüge sozialstaatlicher Regulierung und ökonomischer Prinzipien. Sie beleuchtet die historischen Ursprünge des deutschen Sozialstaates und analysiert die gegenwärtige Situation im Kontext von Arbeitsmarktveränderungen und der Bedeutung von Lebensverläufen. Der Fokus liegt dabei auf der Interaktion von Sozialstaat, Arbeitsmarkt und individuellen Lebensentwürfen, wobei insbesondere die Frage nach Inklusion und Exklusion im Zentrum steht.
- Die Bedeutung der Erwerbsarbeit im Kontext des deutschen Sozialstaates
- Die historische Entwicklung des Sozialstaates und seine Verbindung zur Reichsstatistik
- Die Herausforderungen des Sozialstaates im Kontext des Wandels der Arbeitswelt
- Die Rolle von Geschlecht und Lebensverläufen im Gefüge von Sozialstaat und Arbeitsmarkt
- Die Auswirkungen von sozialstaatlichen Regulierungen auf die Lebensqualität und Chancengleichheit von Bürgerinnen und Bürgern
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Erwerbsarbeit als Schlüsselkategorie im Gefüge sozialstaatlicher Regulierung und ökonomischer Prinzipien ein. Sie skizziert die historische Entwicklung und stellt die Relevanz des Themas im Kontext des heutigen Wandels der Arbeitswelt heraus. Das zweite Kapitel beleuchtet die Ursprünge des deutschen Sozialstaates und die Bedeutung der Reichsstatistik. Es wird die Entwicklung des Sozialstaates im 19. Jahrhundert und die Rolle der Reichsstatistik als Instrument zur sozialen Ordnung und Integration dargestellt. Das dritte Kapitel behandelt den deutschen Sozialstaat im heutigen Kontext und beleuchtet die Herausforderungen, die durch den Wandel der Arbeitswelt und die zunehmende Komplexität der Lebensverläufe entstehen. Das vierte Kapitel befasst sich mit dem Gefüge von Sozialstaat, Lebensverläufen und Markt. Es beleuchtet am Beispiel von Arbeit und Geschlecht, wie die Interaktion dieser drei Bereiche die Lebenschancen und Lebensqualitäten von Menschen beeinflusst. Das fünfte Kapitel bietet ein Fazit und einen Ausblick auf die zukünftige Entwicklung des Sozialstaates im Kontext der Erwerbsarbeit.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter der Hausarbeit sind: Erwerbsarbeit, Sozialstaat, Reichsstatistik, Lebensverläufe, Arbeitsmarkt, Inklusion, Exklusion, Geschlecht, Lebensqualität, Chancengleichheit.
- Citar trabajo
- Laura Röhrs (Autor), 2014, Erwerbsarbeit als Schlüsselkategorie im Gefüge sozialstaatlicher Regulierung und ökonomischer Prinzipien, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/323182