In einer vernetzen Welt und im Zuge der Globalisierung ist ein besseres Verständnis der Menschheit untereinander unentbehrlich, um den Frieden und ein Fortbestehen der Menschheit zu sichern. Im Zusammentreffen unterschiedlicher Kulturen werden sprachliche Fähigkeiten und Toleranz gebraucht, um internationale Kommunikation und Kooperation zu ermöglichen. Um diese gesellschaftlichen Anforderungen bildungspolitisch umzusetzen, steht die Erziehung in der Schule vor einer Herausforderung, die sich in dem Schlagwort des “Interkulturellen Lernens“ widerspiegelt. Der Englischunterricht hat ebenfalls diese Leitziele zu verfolgen und bekommt durch den Aufstieg des Internets neue Möglichkeiten, den Klassenraum zu erweitern und kulturelle Kontakte zu schaffen. Dies schafft eine neue Lernumgebung, in der Verständnis- und Verständigungsprobleme auftauchen, die nicht nur auf sprachliche Unterschiede zurückzuführen sind, sondern auch auf Mentalitätsstrukturen, die kulturell geprägt sind. Um diese Konflikte beheben zu können, benötigt ein Lerner eine “Interkulturelle Kompetenz“, eine Fülle von unterschiedlichen Fähigkeiten, die näher bestimmt werden müssen.
Um den Anforderungen an den Englischunterricht gerecht zu werden, stellt sich die Frage nach der methodischen und praktischen Umsetzung dieser Leitziele.
Kann die Projektmethode sich als nützlich erweisen, um interkulturelles Lernen zu ermöglichen? Welche Möglichkeiten haben interkulturelle E-mail Projekte? Kann man durch diese authentische Art der Kommunikation Toleranz und Empathie unter den Kulturen bekommen?
Um diese Fragen zu untersuchen, habe ich selber im April 2001 ein Projekt in einer mir fremden Kultur an einer Schule in Indien durchgeführt.
Dabei leitete ich den E-mail Kontakt zwischen den Schülern eines Gandhi-Ashrams in Orissa, Indien und einer schwedischen Klasse aus Lappland im Rahmen des Englischunterrichts. Gerade Indien ist eins von “den Ländern, die im Vergleich mit unserer westlichen Lebensweise als extrem fremd” gilt. Es ist in unserem Bewusstsein mit stereotypen Bildern geprägt und bietet sich für die Ziele des Fremdverstehen und interkulturellen Lernens an. In der Zeitschrift Der Fremdsprachliche Unterricht Englisch (2/2001) ist dieser regional, divergenten Gesellschaft ein ganzes Heft gewidmet worden, denn “sowohl die Thematik Indien als auch der didaktische Ansatz des interkulturellen Lernens steckt, was die Unterrichtspraxis angeht, wohl noch in Kinderschuhen.“
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- 1. Einleitung:
- 1.1 Interkulturelle Kompetenz: Was ist das eigentlich?
- 1.1.1 Zum Kompetenzbegriff
- 1.1.2 Von der Linguistischen Kompetenz zur Kommunikativen Kompetenz
- 1.1.3 Von der Kommunikativen Kompetenz zur Interkulturellen Kompetenz
- 1.2 Aspekte der Interkulturellen Kompetenz
- 1.2.1 Kulturelle Identität
- 1.2.2 Fremdverstehen
- 1.2.3 Bildungspolitik
- 1.3 Vorrausetzung für interkulturelle Kompetenz:
- 1.4 Probleme der interkulturellen Kompetenz:
- 1.5 Zwischenfazit
- 2. Projektarbeit
- 2.1 Ursprünge der Projektarbeit
- 2.2 Projektarbeit im Rahmen des Fremdsprachenunterrichts
- 2.3 Ziele der Projektarbeit im Fremdsprachenunterricht
- 2.4 E-mail Projekte: Ein Teil der Projektarbeit?
- 2.5 Zusammenfassung
- 3. Studie des Projektes im Englischunterricht an einer Schule in Indien vom 19.03.01-
- 3. 1 Vorüberlegung
- 3.2 ACM Gandhi Ashram
- 3.3 ACM Schule
- 3.4.Vorbereitung
- 3.5 Probleme der Durchführung
- 3.6. Phasen des Projektes im Englischunterricht an der Schule in Indien:
- 3.6.1 Einführungsphase
- 3.6.2 Erkundungsphase
- 3.6.3 Reflektionsphase
- 3.6.4 Präsentationsphase
- 4. Ergebnisse der Projektarbeit im Englischunterricht am Beispiel der Schule in Indien
- 4.1 Identität und Dialogstruktur in Indien
- 4.2 Interkulturelle Kompetenz durch E-mail Projekte
- 4.3 Fremdverstehen durch E-mail Projekte
- 4.4 Interkultureller Kompetenz am Beispiel einer Schule Indiens
- 5. Nachwort:
- 5.1 Warum Indien als Studierender?
- 5.2 Ausblick/ Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Thema der interkulturellen Kompetenz im Englischunterricht und untersucht die Möglichkeiten der Projektarbeit, insbesondere von E-mail Projekten, zur Förderung des interkulturellen Lernens. Ziel ist es, die Rolle der interkulturellen Kompetenz in einer globalisierten Welt zu beleuchten und die Chancen und Herausforderungen von interkulturellen Projekten im Fremdsprachenunterricht aufzuzeigen.
- Definition und Entwicklung des Begriffs der interkulturellen Kompetenz
- Aspekte der interkulturellen Kompetenz wie kulturelle Identität, Fremdverstehen und Bildungspolitik
- Die Projektarbeit als Methode zur Förderung des interkulturellen Lernens
- Die Rolle von E-mail Projekten im interkulturellen Austausch
- Eine Fallstudie über ein E-mail Projekt an einer Schule in Indien
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel behandelt die theoretischen Grundlagen der interkulturellen Kompetenz, erläutert die Entwicklung des Kompetenzbegriffs und beleuchtet verschiedene Aspekte dieser Kompetenz. Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit der Projektarbeit im Allgemeinen, besonders im Kontext des Fremdsprachenunterrichts, und stellt die besonderen Möglichkeiten von E-mail Projekten für den interkulturellen Austausch dar. In Kapitel drei wird eine Fallstudie über ein E-mail Projekt an einer Schule in Indien vorgestellt. Hier werden die Rahmenbedingungen des Projekts, die verschiedenen Phasen und die Herausforderungen der Durchführung beleuchtet.
Schlüsselwörter
Interkulturelle Kompetenz, Fremdsprachenunterricht, Projektarbeit, E-mail Projekte, interkulturelles Lernen, Fremdverstehen, kulturelle Identität, Bildungspolitik, Indien, Fallstudie.
- Quote paper
- Nils Krämer (Author), 2001, Interkulturelle Kompetenz durch Projektarbeit im Englischunterricht am Beispiele einer Schule in Indien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/32317