Ziel dieser Arbeit ist es, sich kritisch mit dem Value-of-Children-Ansatz als Erklärung für den in Deutschland zu beobachtenden Geburtenrückgang auseinanderzusetzen.
„Ein Land stirbt aus.“ so titelte die FAZ am 02.07.2012. Hintergrund waren die von dem Statistischen Bundesamt veröffentlichen Geburtenzahl für Deutschland aus dem Jahr 2011. Mit etwa 662712 lebendgeborenen Kindern, war das die niedrigste Fertilitätsrate die bislang für Deutschland verzeichnet wurde. Seit den 1970er Jahren sterben in Deutschland mehr Menschen als geboren werden. Seit knapp 40 Jahre also ist ein Geburtenrückgang zu verzeichnen. Die Konsequenzen diese Entwicklung wird einen enormen Einfluss haben auf die gesellschaftlichen Sicherungssysteme und gravierende sozioökonomische Konsequenzen nach sich ziehen.
Dieses Phänomen ist in allen (west-)europäischen Ländern zu beobachten, jedoch ragt hier Deutschland mit seiner geringen Fertilitätsrate heraus. Zwar gibt es Unterschiede in der Fertilitätsrate in den verschiedenen europäischen Nationen, jedoch ist der allgemeine Trend erhalten, dass vor allem Wohlstandsgesellschaften davon betroffen sind. Was die genauen Ursachen sind, darüber sind sich die Experten weniger einig. So werden unterschiedliche Gründe wie Unvereinbarkeit von Familie und Beruf, zu hohe Kosten von Kindern, steigendes Alter beim Kinderkriegen, etc. als Faktoren genannt.
Ein Erklärungsversuch bietet hier der Value-of-Children-Ansatz. Neben der Begriffsbestimmung der Fertilität, der Darstellung der Geburtenentwicklungen in Deutschland seit 1960 wird der theoretische Hintergrund des Value-of-Children-Ansatzes beleuchtet. Das Klassische Value-of-Children-Konzept, sowie seine Neukonzeptualisierung nach Nauck sollen in einem weiteren Schritt vorgestellt werden. Eine kritische Auseinandersetzung, sowie die empirische Verwertbarkeit dieses Modells runden die Hausarbeit ab. Dabei soll deutlich werden, inwieweit dieser Ansatz zur Erklärung der Fertilitätsrate in Deutschland beitragen kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffserklärung Fertilität und generatives Verhalten
- Demographische Entwicklung in Deutschland seit 1960
- Theoretische Erklärungsansätze der Geburtenentwicklung und des generativen Verhaltens
- Ökonomische Erklärungen zu Fertilitätsprozessen
- Die neue Haushaltsökonomie
- Soziologische Erklärungsansätze zu Fertilitätsprozessen
- Der Value of Children -Ansatz nach Hoffman und Hoffman
- Neukonzeptualisierung des Value of Children -Ansatz nach Nauck
- Kritik am Value of Children -Ansatz
- Empirische Verwertbarkeit des Value of Children -Ansatz
- Ökonomische Erklärungen zu Fertilitätsprozessen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit setzt sich zum Ziel, den Value of Children -Ansatz als Erklärungsmodell für die Fertilitätsrate in Deutschland kritisch zu untersuchen. Sie beleuchtet die Begriffsbestimmung der Fertilität, die demographische Entwicklung in Deutschland seit 1960 und analysiert den theoretischen Hintergrund des Value-of-Children -Ansatzes. Dabei werden sowohl das klassische Value-of-Children -Konzept als auch seine Neukonzeptualisierung nach Nauck vorgestellt. Die Arbeit widmet sich auch einer kritischen Auseinandersetzung mit dem Ansatz sowie seiner empirischen Verwertbarkeit.
- Fertilitätsrate und generatives Verhalten in Deutschland
- Demographische Entwicklung seit 1960
- Theoretische Erklärungsansätze für Fertilitätsprozesse
- Der Value of Children -Ansatz und seine Kritik
- Empirische Verwertbarkeit des Value of Children -Ansatzes
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit setzt den Fokus auf die sinkende Fertilitätsrate in Deutschland und die Suche nach Erklärungsmodellen. Der Value of Children -Ansatz wird als ein möglicher Ansatz vorgestellt, der im Rahmen dieser Arbeit kritisch untersucht wird.
- Begriffserklärung Fertilität und generatives Verhalten: Der Begriff "Fertilität" und seine Unterscheidung zum Begriff "Fruchtbarkeit" wird erläutert. Weiterhin werden die beiden Ebenen der Fertilitätsanalyse (Individuum/Familie und Makroebene) sowie die Bedeutung von generativem Verhalten und generativem Handeln dargestellt.
- Demographische Entwicklung in Deutschland seit 1960: Die Entwicklung der Geburtenziffer in West- und Ostdeutschland seit 1960 wird anhand einer Grafik und einer Erklärung der Berechnung der zusammengefassten Geburtenziffer dargestellt.
- Theoretische Erklärungsansätze der Geburtenentwicklung und des generativen Verhaltens: Die Arbeit beleuchtet verschiedene theoretische Ansätze zur Erklärung von Fertilitätsprozessen. Dazu zählen ökonomische Erklärungen, wie beispielsweise die neue Haushaltsökonomie, sowie soziologische Erklärungsansätze.
- Der Value of Children -Ansatz nach Hoffman und Hoffman: Das klassische Value-of-Children -Konzept wird vorgestellt, das die Bedeutung von Kindern für die Eltern aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet.
- Neukonzeptualisierung des Value of Children -Ansatz nach Nauck: Die Arbeit stellt eine Weiterentwicklung des Value of Children -Ansatzes durch Nauck vor, die die veränderten Lebensbedingungen und Werte in der modernen Gesellschaft berücksichtigt.
- Kritik am Value of Children -Ansatz: Die Arbeit analysiert kritisch die Schwächen des Value of Children -Ansatzes und beleuchtet mögliche Einwände gegen die Anwendbarkeit des Modells.
- Empirische Verwertbarkeit des Value of Children -Ansatzes: Die Arbeit untersucht, inwiefern der Value of Children -Ansatz zur Erklärung der Fertilitätsrate in Deutschland empirisch angewendet werden kann.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Fertilität, generatives Verhalten, demographische Entwicklung, Value of Children -Ansatz, ökonomische und soziologische Erklärungsmodelle sowie empirische Forschung.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2014, Theoretische Modelle zur Erklärung von generativem Verhalten. Der Value-of-Children-Ansatz zur Erklärung von Fertilitätsprozessen in Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/322845