Oftmals gab es in der Vergangenheit Fälle, in welchen der Lehrer seinen Schülerinnen und Schülern gegenüber ein so großes Maß an Distanz aufgebaut hat, dass es zu Gewalt geführt hat. Nur 102 Länder weltweit versprechen Schülern eine gewaltfreie Erziehung. Doch die Gewalt macht sich nicht nur non-verbal, sondern auch auf verbaler Weise bemerkbar. Nicht selten ist es der Fall, dass der Lehrer seine Schüler beleidigt, demütigt oder sich über Äußerungen dieser lächerlich macht. Im Gegensatz hierzu sind auch Fälle dokumentiert, welche von jenen Lehrern berichten, die ihren Schülern oder einem ganz bestimmten Schüler gegenüber mit zu viel Nähe herangehen. Auch dies kann zu großen Problemen wie sexuellen Belästigungen, Missbräuchen etc. führen.
Es ist deutlich zu sehen, dass der Übermaß an einem dieser Pole zu großen Problemen und Komplikationen führen kann. Aus diesem Grund wird der Lehrer täglich in seinem pädagogischen Umfeld dazu aufgefordert, die richtige Dosis zwischen den sich widersprechenden Polen zu finden und sie im pädagogischen Alltag zu realisieren.
Ziel der Arbeit ist es, den Schwierigkeiten, die sich für die Lehrer entwickeln, auf den Grund zu gehen und die trotz allem bestehende Notwendigkeit zu schildern, beide Pole im Gleichgewicht zu halten. Die zentralen Fragen der vorliegenden Arbeit sind also wie folgt zu definieren: Inwiefern bestehen Schwierigkeiten für Lehrer in der Schule, beiden Anforderungen gerecht zu werden und wieso ist die Realisierung beider Pole zwingend notwendig?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitendes Wort
- Einführung in die konkrete Thematik
- Die Antinomien des Lehrerhandelns nach Helsper
- Die Unterteilung der Antinomien in vier Ebenen
- Fokus auf die Näheantinomie
- Hinführung zum Thema - Fallrekonstruktion aus der Schule
- Die Schwierigkeit und dennoch Notwendigkeit der Realisierung beider Pole
- Einblicke in die Praxis anhand des Film „Der Club der toten Dichter“
- Inhaltsangabe zum Film
- Das Verhältnis zwischen Lehrer und Schüler seitens der Näheantinomie
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Schwierigkeiten, denen Lehrer im Umgang mit den Antinomien des Lehrerhandelns begegnen, insbesondere der Näheantinomie. Sie analysiert die Spannung zwischen Nähe und Distanz im Lehrer-Schüler-Verhältnis und beleuchtet die Notwendigkeit, beide Pole im pädagogischen Alltag auszubalancieren.
- Antinomien des Lehrerhandelns nach Helsper
- Nähe und Distanz im Lehrer-Schüler-Verhältnis
- Schwierigkeiten bei der Realisierung beider Pole
- Notwendigkeit des Gleichgewichts zwischen Nähe und Distanz
- Praxisbeispiel: Der Film „Der Club der toten Dichter“
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitendes Wort: Die Einleitung führt in die Thematik der Antinomien im Lehrerhandeln ein und beleuchtet die Herausforderungen, denen Lehrer im Umgang mit Nähe und Distanz zu ihren Schülern begegnen. Sie skizziert die Problematik von zu viel Nähe (sexuelle Belästigung, Missbrauch) und zu viel Distanz (Gewalt, Demütigung) und kündigt die zentrale Fragestellung der Arbeit an: Inwiefern bestehen Schwierigkeiten für Lehrer, beiden Anforderungen gerecht zu werden, und wieso ist die Realisierung beider Pole zwingend notwendig?
Einführung in die konkrete Thematik: Dieses Kapitel definiert den Begriff der Antinomie nach Werner Helsper als Widerspruch zwischen gleichermaßen relevanten, aber gegensätzlichen Handlungsanforderungen im pädagogischen Alltag. Es erläutert Helspers Theorie der pädagogischen Antinomien und legt den Fokus auf die Notwendigkeit, diese Widersprüche zu erkennen und zu managen, um ein effektives und ethisch vertretbares Lehrerhandeln zu gewährleisten. Die theoretische Grundlage für die spätere Analyse der Näheantinomie wird hier geschaffen.
Fokus auf die Näheantinomie: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die spezifische Antinomie von Nähe und Distanz. Es präsentiert Fallbeispiele aus dem schulischen Alltag, um die Herausforderungen der Balance zwischen diesen Polen zu veranschaulichen. Die Analyse geht auf die Schwierigkeiten ein, die sich aus dem Versuch ergeben, beide Anforderungen gleichzeitig zu erfüllen, und argumentiert für die Notwendigkeit, beide Aspekte im Lehrer-Schüler-Verhältnis zu berücksichtigen, um ein positives und produktives Lernumfeld zu schaffen. Die Notwendigkeit einer ausgewogenen Balance wird hier detailliert untersucht und begründet.
Einblicke in die Praxis anhand des Film „Der Club der toten Dichter“: Dieses Kapitel verwendet den Film "Der Club der toten Dichter" als Fallbeispiel, um die in den vorherigen Kapiteln dargestellten theoretischen Überlegungen zu illustrieren. Die Analyse des Lehrer-Schüler-Verhältnisses im Film dient dazu, die praktische Relevanz der Näheantinomie zu verdeutlichen und die Konsequenzen eines unausgewogenen Umgangs mit Nähe und Distanz aufzuzeigen. Der Film wird als anschauliches Beispiel für die erfolgreiche oder weniger erfolgreiche Bewältigung der Näheantinomie im pädagogischen Kontext genutzt.
Schlüsselwörter
Antinomien des Lehrerhandelns, Näheantinomie, Helsper, Distanz, Nähe, Lehrer-Schüler-Beziehung, pädagogischer Alltag, Machtverhältnis, Gewalt, Respekt, professionelles Handeln.
Häufig gestellte Fragen zu: Antinomien des Lehrerhandelns - Fokus auf die Näheantinomie
Was ist der Hauptfokus dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Herausforderungen, denen Lehrer im Umgang mit den Antinomien des Lehrerhandelns begegnen, insbesondere der Näheantinomie. Der Schwerpunkt liegt auf der Spannung zwischen Nähe und Distanz im Lehrer-Schüler-Verhältnis und der Notwendigkeit, beide Pole im pädagogischen Alltag auszubalancieren.
Welche Theorie wird verwendet?
Die Arbeit basiert auf der Theorie der pädagogischen Antinomien von Werner Helsper. Helsper beschreibt Widersprüche zwischen gleichermaßen relevanten, aber gegensätzlichen Handlungsanforderungen im pädagogischen Alltag. Die Arbeit fokussiert sich auf die Anwendung dieser Theorie auf die Näheantinomie.
Was ist die Näheantinomie?
Die Näheantinomie beschreibt den Widerspruch zwischen der Notwendigkeit von Nähe und Distanz im Lehrer-Schüler-Verhältnis. Zu viel Nähe kann zu Problemen wie sexueller Belästigung oder Missbrauch führen, zu viel Distanz zu Gewalt und Demütigung. Die Arbeit untersucht die Schwierigkeiten, ein Gleichgewicht zwischen beiden Polen zu finden.
Welche Fallbeispiele werden verwendet?
Die Arbeit verwendet Fallbeispiele aus dem schulischen Alltag, um die Herausforderungen der Näheantinomie zu veranschaulichen. Als zentrales Praxisbeispiel dient der Film „Der Club der toten Dichter“, an dem das Lehrer-Schüler-Verhältnis im Hinblick auf die Näheantinomie analysiert wird.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in die Kapitel: Einleitendes Wort, Einführung in die konkrete Thematik (inkl. Helsper's Antinomien), Fokus auf die Näheantinomie (inkl. Fallbeispiele), Einblicke in die Praxis anhand des Films „Der Club der toten Dichter“, und Fazit. Jedes Kapitel behandelt Aspekte der Näheantinomie aus verschiedenen Perspektiven.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Schlüsselwörter sind: Antinomien des Lehrerhandelns, Näheantinomie, Helsper, Distanz, Nähe, Lehrer-Schüler-Beziehung, pädagogischer Alltag, Machtverhältnis, Gewalt, Respekt, professionelles Handeln.
Was ist die zentrale Fragestellung der Arbeit?
Die zentrale Frage ist: Inwiefern bestehen Schwierigkeiten für Lehrer, den Anforderungen von Nähe und Distanz gleichermaßen gerecht zu werden, und wieso ist die Realisierung beider Pole zwingend notwendig?
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
Die Arbeit kommt zu dem Schluss, dass ein ausgewogenes Verhältnis von Nähe und Distanz im Lehrer-Schüler-Verhältnis für ein positives und produktives Lernumfeld unerlässlich ist. Die Bewältigung der Näheantinomie stellt eine zentrale Herausforderung für Lehrer dar, die ein ethisch vertretbares und effektives Handeln erfordert.
- Quote paper
- Ayse Sahbaz (Author), 2015, Antinomien des Lehrerhandelns. Die Näheantinomie im pädagogischen Alltag, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/322783