Ziel dieser Ausarbeitung ist es, eine komplexitätsbasierte Systemtheorie für die Internationalen Beziehungen fruchtbar zu machen. Zu diesem Zweck werden vor allem Ideen wie die der „Selbstorganisation“, „Nichtlinearität“ und „Synergetik“ aufgegriffen und in Relation zu einander reflektiert. Am Beginn dieser Ausarbeitung steht eine grundlegende Bestimmung des Komplexitätsbegriffes, welche sich zunächst auf der Ebene einer allgemeinen beziehungsweise abstrakten Systemtheorie bewegt und im weiteren Verlauf der Untersuchung noch genauer spezifiziert wird. In diesem Zusammenhang gilt es vor allem die zentralen Elemente der komplexitätsbasierten Theoriebildung herauszuarbeiten und zu erläutern.
Im nächsten Schritt wird dieses basale Theoriemuster dann auf das klassische Modell des Neo-Realismus angewandt, um so die Defizite unterkomplexer Modellbildung exemplarisch zu illustrieren. Hierbei wird auf Grundlage der Prämisse operiert, dass das Geflecht der internationalen Beziehungen – im Zuge der Globalisierungsprozesse – eine enorme Steigerung an Komplexität erfährt, welche mit linearen bzw. reduktionistischen Modellen nicht mehr adäquat abgebildet und untersucht werden kann.
Im Anschluss knüpft ein Abriss der Allgemeinen Systemtheorie nach Niklas Luhmann an, dessen Theorie – angesichts gegenwärtiger Diskurse in den Internationalen Beziehungen – als eine besonders fruchtbare Möglichkeit der Brückenkonstruktion angesehen wird. Daher sollen vor allem die theoretischen Fundamente dieser äußerst komplexen Theorie in einer nachvollziehbaren Weise erläutert und in ihrer relationalen Architektur veranschaulicht werden. Im abschließenden Teil dieser Ausbreitung wird aufbauend auf dem theoretischen Grundrisses ein komplexes Modell des internationalen Systems vorgestellt. Dieses auf der Systemtheorie beruhende Modell gilt es schließlich genauer auszudifferenzieren und dabei gewinnbringende Schnittstellen mit den Internationalen Beziehungen aufzuzeigen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung.
- 2 Was ist Komplexität?
- 3 Die Komplexität der internationalen Beziehungen.
- 4 Grundlagen der allgemeinen Systemtheorie
- 4.1 Epistemologie und Ontologie.
- 4.2 Struktur und Dynamik......
- 4.3 Sinnkonstituierende Systeme und Kontingenz...
- 5 Dimensionen des Sinns – Kommunikation und die Emergenz sozialer Systeme......
- 6 Das Modell der Weltgesellschaft ..
- 6.1 Das politische System der Weltgesellschaft...
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit analysiert den Begriff der Komplexität im Kontext der internationalen Beziehungen. Dabei wird insbesondere auf die allgemeine Systemtheorie zurückgegriffen, um die Herausforderungen und Chancen der Komplexitätsforschung für die Analyse internationaler Phänomene zu beleuchten.
- Der Begriff der Komplexität und seine Relevanz für verschiedene Gesellschaftsbereiche.
- Die Herausforderungen der Komplexität für die internationale Politik und die Analyse internationaler Beziehungen.
- Die Grundlagen der allgemeinen Systemtheorie als theoretisches Instrument zur Bewältigung von Komplexität.
- Die Anwendung der Systemtheorie auf das Modell der Weltgesellschaft und die Analyse internationaler Strukturen.
- Die Kritik an reduktionistischen Modellbildungen in den internationalen Beziehungen und die Notwendigkeit einer komplexen Betrachtungsweise.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel stellt den Begriff der Komplexität in seinen verschiedenen Ausprägungen vor und zeigt seine Relevanz für verschiedene Disziplinen und Gesellschaftsbereiche auf. Kapitel zwei beschäftigt sich mit der Komplexität der internationalen Beziehungen und den Herausforderungen, die sie für die Analyse internationaler Phänomene mit sich bringt. In Kapitel drei werden die Grundlagen der allgemeinen Systemtheorie als theoretisches Instrument zur Bewältigung von Komplexität erläutert. Das vierte Kapitel wendet die Systemtheorie auf das Modell der Weltgesellschaft an und zeigt die Möglichkeiten auf, internationale Strukturen auf der Basis dieser Theorie zu analysieren.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den zentralen Begriffen der Komplexitätstheorie und deren Relevanz für die Analyse internationaler Beziehungen. Hierbei stehen Begriffe wie Systemtheorie, Weltgesellschaft, Nichtlinearität, Selbstorganisation und Interdependenz im Mittelpunkt. Die Arbeit beleuchtet die Herausforderungen der Komplexität für die Forschung in den internationalen Beziehungen und untersucht die Möglichkeiten der Systemtheorie, um diese Herausforderungen zu bewältigen.
- Quote paper
- Gino Krüger (Author), 2014, Internationale Beziehungen und Moderne Systemtheorie. Soziale Phänomene im „Zeitalter der Komplexität“, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/322435