1 Einleitung
In den letzten Jahren hat es im Bereich der Neurowissenschaften, speziell der Neurobiologie, eine Reihe von neuen Erkenntnissen zur Funktionsweise des Gehirns gegeben, die hauptsächlich aus modernen Untersuchungsverfahren resultieren.
Diese aktuellen Forschungsergebnisse werden nicht nur von den Neurowissenschaften, sondern auch von anderen wissenschaftlichen Disziplinen mit Interesse rezipiert, insbesondere der Psychologie und der Pädagogik.
Von Seiten der Pädagogik wird mehr oder minder subtil die Hoffnung an die Neurobiologie herangetragen, den Vorgang des Lernens zu offenbaren und somit Techniken und Verfahrensweisen des Lehrens an die Hand zu geben.
Im Folgenden werde ich versuchen darzustellen, welche Vorgänge im Gehirn von Seiten der Neurobiologie als Lernen des Zentralnervensystems gedeutet werden, und welche Bedeutung diese unter Umständen für die Erziehung und Bildung haben kann
[...]
Inhalt
1 Einleitung
2 Das Objekt des Interesses
3 Einblicke
4 Zerebrale Entwicklung
5 Lernpräferenzen
6 Assoziationen
7 Synonyme „Hirnreifung“ und „Lernen“
8 Literatur:
1 Einleitung
In den letzten Jahren hat es im Bereich der Neurowissenschaften, speziell der Neurobiologie, eine Reihe von neuen Erkenntnissen zur Funktionsweise des Gehirns gegeben, die hauptsächlich aus modernen Untersuchungsverfahren resultieren.
Diese aktuellen Forschungsergebnisse werden nicht nur von den Neurowissenschaften, sondern auch von anderen wissenschaftlichen Disziplinen mit Interesse rezipiert, insbesondere der Psychologie und der Pädagogik.
Von Seiten der Pädagogik wird mehr oder minder subtil die Hoffnung an die Neurobiologie herangetragen, den Vorgang des Lernens zu offenbaren und somit Techniken und Verfahrensweisen des Lehrens an die Hand zu geben.
Im Folgenden werde ich versuchen darzustellen, welche Vorgänge im Gehirn von Seiten der Neurobiologie als Lernen des Zentralnervensystems gedeutet werden, und welche Bedeutung diese unter Umständen für die Erziehung und Bildung haben kann.
2 Das Objekt des Interesses
Das Großhirn ist nicht nur ein wichtiger Teil des Zentralnervensystems des menschlichen Körpers, also unter anderem für die Steuerung vitaler Funktionen wichtig, sondern aus Sicht der Neuroforschung auch Sitz unseres Bewusstseins, unseres Intellekts, unserer Ratio, also jener Qualitäten, die uns nicht nur aus anthropologischer Sicht als Menschen auszeichnen.
Die entwicklungsgeschichtlich älteren Regionen dieser strukturierten Ballung von etwa 100 Milliarden Nervenzellen werden als Stammhirn bezeichnet; es steuert essentielle Prozesse des menschlichen Körpers wie Atmung, Kreislauf, Schlaf usw., ist aber auch für affektive Funktionen und Erinnerungsprozesse zuständig.
Evolutionär jünger sind die darauf aufbauenden Strukturen, insbesondere der Kortex cerebri, die sogenannte Hirnrinde.
Hier werden auch typisch menschliche Eigenschaften verortet, wie die schon oben genannte Ratio und das Bewusstsein, Begrifflichkeiten mit problematischen Definitionen, die aber nicht auf spezifische autonome Areale bezogen verstanden werden können, sondern die über neuronale Bahnen mit den älteren Regionen des Gehirns sowie verschiedenen kortikalen Zonen interagieren.
Anders ausgedrückt: Es gibt keinen expliziten Hirnbereich für „Bewusstsein“ oder „Kognition“, deren Emergenz dennoch an Aktivitäten in bestimmten Rindenbereichen gebunden ist.
Die kleinsten Funktionseinheiten des Nervensystems insgesamt, und somit auch des Gehirns, sind die Neuronen genannten Nervenzellen mit ihren zuleitenden und ableitenden Auswüchsen, den Dendriten und Axonen (Neuriten).
Über die dendritischen Auswüchse werden den Neuronen Informationen in Form elektrischer Impulse zugesandt, über die Axone geben die Neuronen elektrische Impulse ab.
Als Kontaktstellen zu anderen Zellen sitzen an den neuronalen Auswüchsen sogenannte Synapsen, die den elektrischen Impuls in einen biochemischen transferieren und Neurotransmitter als Mediatoren ausschütten.
Alles, was wir denken und fühlen, findet auf dieser zunächst einfach erscheinenden Grundlage von seit Jahrmillionen gleichen Zelleinheiten, elektrischen Strömen und Makromolekülen statt, die in dieser bestimmten Konfiguration, die wir Gehirn nennen, so erstaunliche Synergieeffekte wie Ratio und Bewusstsein hervorrufen.
3 Einblicke
Eine Reihe von Erkenntnissen über die Funktionsweise und den Aufbau des menschlichen Gehirns sind schon seit vielen Jahrzehnten bekannt, und sind größtenteils durch histologische Untersuchungen mit Licht- und Elektronenmikroskopen, durch neurochirurgische Eingriffe, empirische Studien, Röntgenaufnahmen, Elekroenzephalografie und Tierversuche an Primaten gewonnen worden.
Die neueren neurowissenschaftlichen Erkenntnisse, die insbesondere im pädagogischen Kontext diskutiert werden, sind durch moderne diagnostische Apparate und die fortschreitende Computertechnologie möglich geworden.
Bei der funktionalen Positronenemissionstomografie, kurz PET, kann eine angeregte, cerebrale Strahlungsemission durch Detektoren registriert und computertechnisch visuell aufbereitet werden, so dass ein farbiges Bild des Hirns entsteht, in dem hohe Stoffwechselaktivität rot und geringe Aktivität blau codiert werden.
Bietet man während der PET – Untersuchung dem Probanden diverse Stimuli, wie z.B. Musik, einen gesprochenen Text oder Essensgerüche dar, so kann man die erhöhte Stoffwechselaktivität jeweils bestimmter kortikaler Areale beobachten.
Bei einem nachzusprechenden Text oder der Rezeption eines Tons zeigen immer die gleichen Areale der Kortex eine gesteigerte Aktivität, die somit also bestimmten Vorgängen zuzuordnen sind.
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- Citar trabajo
- Frank Christian Petersen (Autor), 2003, Hirnreifung und Lernen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/32230
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