Diese Arbeit beschäftigt sich mit den beiden Philosophen Robert Nozick (1939-2002) und Arthur Schopenhauer (1789-1860). Während der Erstgenannte amerikanische Referenztheoretiker des Libertarismus seine politischen Theorien gegen Ende der siebziger, Anfang der achtziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts formulierte, verfasste der zweitgenannte, deutsche Philosoph seine großen philosophischen und literarischen Werke ein Jahrhundert früher und läutete mit ihnen das Ende der romantischen Aufklärung ein.
Zwischen ihrem Wirken liegt nicht nur ein Jahrhundert, auch ihre philosophischen Verfahrensweisen sind sehr unterschiedlich. Nozick ist Empiriker und Rationalist und ist in erster Linie für seine politische Philosophie bekannt. Schopenhauer hingegen ist im subjektiven Idealismus verhaftet, einer Erkenntnistheorie, die im Gegensatz zum Realismus steht. Er ist vor allem für seine philosophischen Schriften über Ethik, Metaphysik und Ästhetik bekannt, weniger für eine praktische Philosophie, die Politik oder Staatlichkeit behandelt.
Gibt es in ihren, auf den ersten Blick so konträren Ansichten Gemeinsamkeiten oder Be-rührungspunkte? Wenn ja, wo sind diese zu verorten? Mit der Lösung dieser Fragen beschäftigt sich diese Arbeit und versucht beide Philosophen miteinander zu vergleichen. Als Schlüsselzitat zum Vergleich gilt die vom deutschen Politologen Gérard Bökenkamp aufgestellte These:
„Nach heutigen Kategorien war Schopenhauer Ultraminimalstaatler im Sinne von Robert Nozick („Anarchie, Staat, Utopia“). Hegels Staatsverehrung war ihm suspekt. Er war allerdings davon überzeugt, dass die Monarchie dem Menschen die einzig angemessene Staatsform biete. Der Staat war jedoch für Schopenhauer „bloße Schutzanstalt“ gegen äußere und innere Angriffe […].“
Anhand dieses Zitats sollen die Ähnlichkeiten der beiden Autoren aufgezeigt werden und in einen Vergleich, der von der These aufgestellten Behauptung (beide seien Ultramini-malstaatler), münden. Für den Vergleich sollen allerdings nur Nozicks Werk "Anarchie, Staat, Utopia" und Schopenhauers Buch "Parerga und Paralipomena" eine Rolle spielen.
Inhaltsverzeichnis
- Zusammenfassung/Abstract
- 1. Einleitung
- 2. Robert Nozicks „Anarchie, Staat, Utopia“
- 2.1 „Anarchie, Staat, Utopia“
- 2.2 Naturzustand nach Locke und Nozicks Menschenbild
- 2.3 Nozicks Staatsableitung- Vom Naturzustand zum Minimalstaat
- 3. Arthur Schopenhauers „Parerga und Paralipomena“
- 3.1 „Parerga und Paralipomena“
- 3.2 Schopenhauers Menschenbild - Naturzustand nach Hobbes
- 3.3 Staatsauffassung Schopenhauers
- 4. Berührungspunkte zwischen Nozick und Schopenhauer
- Fazit und Ausblick
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Gemeinsamkeiten zwischen den politischen Theorien von Robert Nozick und Arthur Schopenhauer, insbesondere hinsichtlich ihrer Staatsauffassungen. Es wird beleuchtet, ob und wie sich die beiden Philosophen in ihren Ansichten über die Legitimität und den Umfang staatlicher Macht ähneln.
- Das Menschenbild von Nozick und Schopenhauer
- Die Herleitung des Staates aus dem Naturzustand
- Die Rolle des Staates in der Gesellschaft
- Die Grenzen staatlicher Macht
- Die Bedeutung des Minimalstaates
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die beiden Philosophen Robert Nozick und Arthur Schopenhauer vorstellt und die Fragestellung der Arbeit einführt. Kapitel 2 analysiert Nozicks Werk „Anarchie, Staat, Utopia“ und beleuchtet seine Theorie des Minimalstaates, die auf einem individualistischen Menschenbild und einem Locke’schen Naturzustand basiert. Kapitel 3 befasst sich mit Schopenhauers „Parerga und Paralipomena“ und untersucht seine Staatsauffassung, die von einem pessimistischen Menschenbild und einem Hobbes’schen Naturzustand geprägt ist. Im vierten Kapitel werden die Staatsansichten von Nozick und Schopenhauer miteinander verglichen, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede aufzuzeigen. Das Fazit fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und bietet einen Ausblick auf mögliche weiterführende Forschungsfragen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Schlüsselbegriffen Libertarismus, Minimalstaat, Naturzustand, Menschenbild, Individualismus, Staatslegitimität, politische Philosophie, Robert Nozick, Arthur Schopenhauer.
- Arbeit zitieren
- Anonym,, 2011, Robert Nozick und Arthur Schopenhauer. Zwei „Ultraminimalstaatler“ im Vergleich, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/321718
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