Diese Arbeit hat zum Ziel, zu überprüfen, ob das als universales Merkmal bezeichnete Phänomen der Rechtsexpansion sowohl im Französischen, als auch im Deutschen existiert. Hierzu werden die Typen Reparatur und Zusatz näher untersucht. Zunächst auf theoretischer Grundlage (der Grammatik beider Sprachen) und anschließend in einer praktischen Analyse (durch die Arbeit an Transkiptionsdokumenten) soll die These, dass Rechtsexpansionen in beiden Sprachen rezent sind, bestätigt werden.
Als Lehrer wird man zunehmend damit konfrontiert, dass es für den Sprachenunterricht wichtig sei, authentisches Sprechen zu fördern und dafür zu sensibilisieren, dass die gesprochene Sprache häufig von der geschrieben Normsprache abweicht. Dies stellt besonders im Fremdsprachenunterricht eine Herausforderung dar. Doch auch in der Erstsprache kann dies zu Schwierigkeiten führen. Denn hier wird zunehmend gelehrt, dass Schüler schreiben sollen wie sie sprechen – korrigiert wird im extremsten Fall nichts mehr.
Nicht nur Dialektsprecher haben es so später besonders schwer, sich die Normsprache für die Schrift anzueignen. Aus diesem Grund besteht ein großes Interesse daran, sich mit den Abweichungen zwischen gesprochener und geschriebener Sprache vertraut zu machen. Der Gegenstand ist bei Weitem nicht neu; im Duden ist der gesprochenen Sprache ein eigenes Kapitel gewidmet, Peter Auer ist ein viel zitierter Autor im Bereich der On line Syntax und Peter Koch u. Wulf Oesterreicher haben sich durch ihr Modell für Nähe- und Distanzsprache sowie insbesondere durch ihre Gesprochene Sprache-Forschung in der Romanistik einen Namen gemacht.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Expansionen - Ein Phänomen gesprochener Sprache
- 2.1 Linksversetzung
- 2.2 Rechtsversetzung
- 3. Rechtsversetzungen im Französischen und im Deutschen
- 3.1 Die deutsche Syntax
- 3.2 Die französische Syntax
- 3.3 Zusammenfassung - Ein erster Vergleich
- 4. Untersuchung des französischen und deutschen Diskurses
- 4.1 Der Zusatz
- 4.2 Die Reparatur
- 4.3 Korpus und Vorgehensweise
- 4.4 Ergebnis der Analyse von Transkriptionsdokumenten
- 5. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht das Phänomen der Rechtsexpansion im Französischen und Deutschen, um zu überprüfen, ob dieses als „universales Merkmal“ (Koch und Oesterreicher 2011:80-99) in beiden Sprachen existiert. Der Schwerpunkt liegt auf der Analyse der Typen Reparatur und Zusatz, sowohl auf theoretischer Grundlage (Grammatik beider Sprachen) als auch in einer praktischen Analyse von Transkriptionsdokumenten. Die Arbeit hat zum Ziel, einen Beitrag zum Verständnis der gesprochener Sprache in beiden Sprachen zu liefern und die Relevanz des Phänomens für den Fremdsprachenunterricht aufzuzeigen.
- Untersuchung der Rechtsexpansion als „universales Merkmal“ gesprochener Sprache
- Analyse der Typen Reparatur und Zusatz im Französischen und Deutschen
- Vergleich der Syntax beider Sprachen im Hinblick auf Rechtsexpansionen
- Praktische Analyse von Transkriptionsdokumenten
- Relevanz der Ergebnisse für den Fremdsprachenunterricht
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Die Einleitung stellt das Thema der Arbeit vor und erläutert die Relevanz des Themas für den Sprachunterricht. Sie führt außerdem in die Forschungsfrage ein und gibt einen Überblick über die Methodik.
- Kapitel 2: Dieses Kapitel definiert den Begriff der Expansion und erläutert die verschiedenen Typen von Expansionen, insbesondere Links- und Rechtsversetzung. Es geht auch auf die unterschiedlichen Begriffsdefinitionen in der Forschungsliteratur ein.
- Kapitel 3: Hier werden die Syntax des Französischen und Deutschen im Hinblick auf Rechtsversetzungen verglichen. Es werden die wichtigsten Unterschiede und Gemeinsamkeiten der beiden Sprachen in diesem Bereich aufgezeigt.
- Kapitel 4: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der praktischen Analyse von Transkriptionsdokumenten. Es werden die Typen Reparatur und Zusatz in beiden Sprachen untersucht und die Ergebnisse werden diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Rechtsexpansion, gesprochene Sprache, Französisch, Deutsch, Syntax, Rechtsversetzung, Linksversetzung, Reparatur, Zusatz, Transkriptionsanalyse, Fremdsprachenunterricht.
- Arbeit zitieren
- Anika Zoermer (Autor:in), 2014, Rechtsexpansionen in der gesprochenen Sprache. Eine exemplarische Untersuchung des Phänomens bei Zusatz und Reparatur im Französischen und im Deutschen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/321660
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