Über die Bedeutung und Leistung ehrenamtlicher Mitarbeiter äußerten sich in der Vergangenheit bereits namhafte Politiker. So war es Helmut Schmidt der in seinem Grußwort zum Bundestag des DSB in Düsseldorf 1982, der unter dem Thema „Das Ehrenamt im Sport“ stand, das freie Engagement im Sport für eine wichtige Kraftquelle unserer Gesellschaftsordnung hält. Auch für Altkanzler Helmut Kohl ist „die freie Entfaltung der Bürger nur möglich, wenn viele Bürger ehrenamtliche Aufgaben übernehmen“.
Heutzutage engagiert sich etwa ein Drittel der Bundesbürger ehrenamtlich (vgl. Rosenbladt, 2000). Genauer gesagt sind 23 Millionen Menschen über 14 Jahre ehrenamtlich in Vereinen, Verbänden, Initiativen oder Kirchen tätig. Man bedenke, dass Organisationen wie die Freiwilligen Feuerwehren ausschließlich ehrenamtliche Mitglieder haben. Auch der Katastrophenschutz der Bundesrepublik wird hauptsächlich von ehrenamtlichen Arbeitern geleistet. Des Weiteren können Dienste wie: der Natur- und Umweltschutz, Bewährungshilfe, Telefonseelsorge, Caritas und Diakonie, Hilfsorganisationen, Hausaufgabenhilfe, Behinderteneinrichtungen etc. dazu gezählt werden.
Demnach könnten viele Bereiche des öffentlichen und sozialen Lebens ohne Ehrenamtliche gar nicht existieren. In den letzten Jahren wurde des Öfteren über eine Krise des Ehrenamtes berichtet, was mich dazu veranlasst hat, die Situation des freiwilligen Engagements in Sportvereinen wissenschaftlich zu untersuchen. Was motiviert Menschen überhaupt dazu ehrenamtlich tätig zu sein und was sind die Vor- und Nachtteile eines solchen Engagements? Wie groß ist letztlich der Einfluss der Gesellschaft auf das Ehrenamt, oder trägt einzig und allein der Sport die Verantwortung für diesen Bereich? Zurzeit engagieren sich noch 4,4 Millionen Deutsche ehrenamtlich in Sportvereinen.
Doch wie schaut die Entwicklung in den nächsten Jahren aus? Inwiefern müssen sich Sportvereine neu strukturieren, um einen weiteren Verfall des Ehrenamtes zu regulieren? Die vorliegende Arbeit versucht einige dieser Fragen zu beantworten und zieht darüber hinaus ein Fazit, in dem noch einmal die Kernaussagen diskutiert werden sollen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Einordnung der Begriffe: Freiwilligenarbeit, bürgerschaftliches Engagement, Ehrenamt
- Motive für das ehrenamtliche Engagement
- Nutzen-Kosten-Überlegungen eines Ehrenamtlichen
- Vor- und Nachteile ehrenamtlicher Leistungserstellung
- Wandel und Krise des Ehrenamtes
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit beschäftigt sich mit dem Phänomen des ehrenamtlichen Engagements im Sportverein und untersucht die Frage, ob sich das Ehrenamt in einer Krise befindet. Die Arbeit analysiert die Motive für ehrenamtliches Engagement, die Vor- und Nachteile ehrenamtlicher Leistungserstellung sowie den Wandel und die potenzielle Krise des Ehrenamtes.
- Definition und Einordnung der Begriffe Freiwilligenarbeit, bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt
- Motive für ehrenamtliches Engagement und die Rolle von Altruismus und Egoismus
- Vor- und Nachteile ehrenamtlicher Leistungserstellung im Sportverein
- Analyse des Wandels und der Herausforderungen des Ehrenamtes im Sportverein
- Bewertung der Bedeutung des Ehrenamtes für die Gesellschaft und den Sport
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung beleuchtet die Bedeutung des Ehrenamtes im Sport und stellt die Frage, ob sich das Ehrenamt in einer Krise befindet. Sie führt in die Thematik ein und erläutert den wissenschaftlichen Ansatz der Arbeit.
Einordnung der Begriffe: Freiwilligenarbeit, bürgerschaftliches Engagement, Ehrenamt
Dieses Kapitel bietet eine umfassende Definition der Begriffe Freiwilligenarbeit, bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt. Es analysiert die verschiedenen Ausprägungsformen und Dimensionen der Freiwilligenarbeit und stellt die Unterschiede zu bezahlter Berufsausübung heraus.
Motive für das ehrenamtliche Engagement
Dieses Kapitel untersucht die Motive, die Menschen dazu bewegen, sich ehrenamtlich zu engagieren. Es analysiert die Rolle von Altruismus und Egoismus und diskutiert die verschiedenen Nutzen-Kosten-Überlegungen eines Ehrenamtlichen.
Vor- und Nachteile ehrenamtlicher Leistungserstellung
Dieses Kapitel beleuchtet die Vor- und Nachteile ehrenamtlicher Leistungserstellung im Sportverein. Es betrachtet die Vorteile für den Verein, die Mitglieder und die Gesellschaft sowie die Herausforderungen und Belastungen für die Ehrenamtlichen.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter der Arbeit sind: Ehrenamt, Freiwilligenarbeit, bürgerschaftliches Engagement, Sportverein, Motivation, Nutzen-Kosten-Analyse, Wandel, Krise, Leistungserstellung, Gesellschaft, Strukturwandel.
- Citar trabajo
- Alexander Lehmann (Autor), 2009, Ehrenamtliches Engagement im Sportverein. Befindet sich das Ehrenamt in einer Krise?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/321323