Thema dieses Aufsatzes ist 'Reisen als Motiv – Ein Vergleich von Heinrich Heines „Harzreise“ und Wolfgang Herrndorfs „Tschick“', bei denen es sich um zwei verschiedenste Werke handelt, die einen Veröffentlichungszeitraum von fast 200 Jahren umspannen.
Schon während ich die beiden Werke gelesen habe, ließen sich Parallelen feststellen und ich erkannte, dass es nicht nur in der Art des Reisens Unterschiede gibt, sondern auch in den Gründen für eine Reise. Doch neben den Ähnlichkeiten die sich im Buch auffinden ließen, stieß ich auch auf Gegensätzlichkeiten, die sich sowohl im Inhalt und Verlauf der Geschichten als auch im Aufbau der Bücher finden lassen.
Während ich mich mit beiden Werken beschäftigt habe, kamen mir viele verschiedene Gedanken, mit denen ich mich auseinander setzen kann. Allerdings will ich mein Hauptaugenmerk auf die inhaltliche Beleuchtung setzen. Dabei konzentriere ich mich besonders auf die Hauptfiguren, deren Charakter sowie die Beweggründe für ihre Reise. Doch auch der Vergleich der formalen Merkmale soll nicht außer Acht gelassen werden.
Meine gesamte Bearbeitung von „Die Harzreise“ sowie „Tschick“ werde ich auf vergleichende Weise vollziehen.
Inhalt
1.Vorwort
2. Autoren
2.1. Heinrich Heine
2.2. Wolfgang Herrndorf
3. Inhaltsangaben
3.1. „Die Harzreise“
3.2. „Tschick“
4. Verlauf der Reisen
4.1. „Die Harzreise“
4.2. „Tschick“
5. Gründe/ Motive für die Reise
5.1. „Die Harzreise“
5.2. „Tschick“
6. Personen und deren Bedeutung im Handlungsverlauf
6.1. „Die Harzreise“
6.2. „Tschick“
7. formaler und sprachlicher Vergleich
8. Schluss
9. Literaturverzeichnis und Quellenverweise
1.Vorwort
„Im Krankenhaus gibt es echte Scheißtage. Aber es gibt auch Tage, an denen man richtig glücklich ist. Hier drinnen ist alles viel intensiver – die guten Gefühle und die schlechten. Heute ist ein guter Tag.“ – Albert Espinosa
Diese Aussage stammt von Albert Espinosa, der an Krebs litt und dies während seines 10-jährigen Krankenhausaufenthaltes sagte. Seine Worte haben mich sehr berührt und in seinen Büchern verfasst er sein Leben und beschreibt seine Vergangenheit als eine Reise. Als ich dies las, stellte ich fest, dass es so viel mehr Arten des Reisens gibt, als man im ersten Augenblick vermutet. Ich hatte das Wort „Reisen“ einige Zeit im Kopf und lies meine persönlichen Erlebnisse Revue passieren. Während dieses Gedankenganges, entstand meine Idee mich in meiner Komplexen Leistung mit dem Thema Reisen in der Literatur zu beschäftigen, da ich gerne lese und dies miteinander verknüpfen wollte.
Gemeinsam mit meiner betreuenden Fachlehrerin, Frau Weber, entschied ich mich für das Thema: „Reisen als Motiv – Ein Vergleich von Heinrich Heines „Harzreise“ und Wolfgang Herrndorfs „Tschick“, bei denen es sich um zwei verschiedenste Werke handelt, die einen Veröffentlichungszeitraum von fast 200 Jahren umspannen.
Schon während ich die beiden Werke gelesen habe, ließen sich Parallelen feststellen und ich erkannte, dass es nicht nur in der Art des Reisens Unterschiede gibt, sondern auch in den Gründen für eine Reise. Doch neben den Ähnlichkeiten die sich im Buch auffinden ließen, stieß ich auch auf Gegensätzlichkeiten, die sich sowohl im Inhalt und Verlauf der Geschichten als auch im Aufbau der Bücher finden lassen.
Während ich mich mit beiden Werken beschäftigt habe, kamen mir viele verschiedene Gedanken, mit denen ich mich auseinander setzen kann. Allerdings will ich mein Hauptaugenmerk auf die inhaltliche Beleuchtung setzen. Dabei konzentriere ich mich besonders auf die Hauptfiguren, deren Charakter sowie die Beweggründe für ihre Reise. Doch auch der Vergleich der formalen Merkmale soll nicht außer Acht gelassen werden.
Meine gesamte Bearbeitung von „Die Harzreise“ sowie „Tschick“ werde ich auf vergleichende Weise vollziehen.
Nun startet meine Reise durch die Literaturwelt verschiedener Charaktäre!
2. Autoren
2.1. Heinrich Heine
Heinrich Heine, der eigentlich Harry heißt, wird am 13.12.1797 in Düsseldorf als ältester Sohn von 4 Kindern einer jüdischen Familie geboren.
Er besucht das Gymnasium in seiner Heimatstadt und 1815 beginnt er in Frankfurt am Main eine Handelslehre. Heine geht nach Hamburg zu seinem Onkel Salomon, da dieser dort einen größeren Handelsbetrieb leitet.
1819 schreibt er sich in Bonn an der Universität in der juristischen Fakultät ein und besucht nebenbei Vorlesungen der Literaturwissenschaft.
Im folgenden Jahr arbeitet er an einem Trauerspiel, sowie Gedichten und der Aufsatz „Über Polen“ bildet den Vorläufer für seine späteren Reiseberichte.
1821 geht er nach Berlin und hört Vorlesungen von Juristen und Philosophen. Heine schreibt „Briefe aus Berlin“ und weitere Gedichte. Um sein Jurastudium abzuschließen geht er 1824 nach Göttingen zurück.
Ostern desselben Jahres reist er nach Berlin, um Freunde zu besuchen und im Herbst entsteht „Die Harzreise“, die auf seinen Reiseerlebnissen durch den Harz basieren.
Um eine Stelle im Staatsdienst zu bekommen, muss er christlich sein und so lässt er sich 1825 taufen. Doch sämtliche Versuche als Jurist in den Staatsdienst einzutreten scheitern.
Sein dichterisches Schaffen der nächsten Jahre wird von seinen Eindrücken der Natur auf der Nordseeinsel Norderney im späten Sommer 1825 beeinflusst. Diese Eindrücke verarbeitet er in „Nordseebildern“.
Heine reist im folgenden Jahr nach London und mit dem Erscheinen von „Buch der Lieder“ wird er berühmt.
4 Jahre später geht er nach Paris und lernt dort unter anderem Alexander von Humboldt und Marx kennen.
Nach weiteren 10 Jahren heiratet er am 31.8.1841 Mathilde. Nachdem er nun 12 Jahre in Paris gelebt hat, besucht er aufgrund von Heimweh Deutschland. Als er nach Frankreich zurückkommt, schreibt er „Deutschland. Ein Wintermärchen“ und beschäftigt sich in diesem Werk mit seiner Enttäuschung über die Notlage in Deutschland.
Auch 1844 reist er gemeinsam mit seiner Ehefrau nach Deutschland. Ende dieses Jahres erfährt Heinrich Heine vom Tod seines Onkels und die folgenden Erbstreitigkeiten belasten ihn psychisch sehr und tragen zu seinem immer schlechter werdenden Gesundheitszustand bei.
Sein Tanzpoem „Der Doktor Faust“ wird nach der Fertigstellung 1847 veröffentlicht.
Noch bevor die Februarrevolution 1848 ausbricht, verschlechtert sich seine Gesundheit. Er erleidet Krämpfe, die vom Rückenmark ausgehen und ist fortan ans Bett gefesselt. Dennoch arbeitet Heine weiter an seinen Artikeln für die „Allgemeine Zeitung“ und am „Romanzero“.
Im Folgejahr stirbt Heinrich Heine am 17. Februar 1856 in Paris und wird 3 Tage nach seinem Tod ohne Feierlichkeit, nur im Kreis der Freunde beerdigt.
2.2. Wolfgang Herrndorf
Am 12. Juni 1965 wurde Wolfgang Herrndorf in Hamburg geboren.
Da keine Biografie von ihm existiert, findet man bis zum Jahr 2010 nur wenige Informationen über Herrndorf.
Nach seinem Schulabschluss studierte er in Nürnberg an der Akademie der Bildenden Künste Malerei. Danach hat er in Berlin als Illustrator für Satirezeitschriften, wie „Luke & Trooke“ und „Titanic“ gearbeitet.
2002 veröffentlichte er erstmalig eines seiner Werke. Dies war „In Plüschgewittern“.
Im Alter von 45 bekam er die Diagnose, dass er an einem bösartigen Hirntumor leidet. In den folgenden 3 Jahren muss er sich in Berlin Chemotherapien, Bestrahlungen und Operationen unterziehen. Während dieser Zeit verfasst er ein Tagebuchblog und berichtet darin von seiner gesundheitlichen Lage, sowie Arbeitsprojekten. Dieser Blog nennt sich „Arbeit und Struktur“ und wurde im Internet veröffentlicht.
2011 bekam Herrndorf den „Deutschen Jugendliteraturpreis“ für sein im Vorjahr erschienenes Werk „Tschick“.
„Wolfgang Herrndorf hat sich am Montag, den 26. August 2013 gegen 23.15 Uhr am Ufer des Hohenzollernkanals erschossen.“ 1
Er beging Suizid, da er einen Monat zuvor Rezidiva diagnostiziert bekam und weitere Therapien zwecklos waren.
3. Inhaltsangaben
3.1. „Die Harzreise“
Im Werk „Die Harzreise“, welches anlässlich Heines` Wanderung im Herbst 1824 entstand, beschreibt er seine Reise zu Fuß durch den Harz, auf der er an verschiedenen Stationen verweilt und viele Menschen kennenlernt.
Anfang beschreibt er das Leben in Göttingen, wo er seine Wanderung beginnt. Die erste Übernachtung seiner Reise war in Osterode. Am darauf folgenden Tag besichtigt er die Osteroder Burg. Ein weiteres Stück seines Weges geht er mit einem Schneidergesellen über zwei Orte. Nachdem er in einem Gasthaus zu Mittag gegessen hat, besucht er zwei Gruben. Die Gruben „Karolina“ und „Dorotea“ beschreibt er ausführlich und bildhaft.
Den darauf folgenden Tag führt ihn seine Reise weiter nach Goslar und er spricht vom herrlichen Blick auf den Rammelsberg. Seine Gedanken handeln von Unsterblichkeit sowie Furcht und er träumt von der Begegnung mit einem Geist, aus der er lernt, dass es keine Gespenster gibt.
Nach einer weiteren Übernachtung geht seine Wanderung weiter zu einem Freund seines Bruders nach Klausthal.
Am Folgetag kommt er am Fuße des Brockens an und erreicht somit den ersten Höhepunkt seiner Reise. Er trifft auf einen Hirten und seine Herde Schafe. Auf diese Begegnung folgt die Besteigung des Brockens und er nächtigt im Brockenhaus. Heine berichtet „von der Begegnung mit anderen Reisenden und von einer durchzechten Nacht mit Studienfreunden.“ ²
Am nächsten Morgen erlebt Heine einen herrlichen Sonnenaufgang und abschließend erfährt der Leser vom Abstieg des Brockens. Diese führt durch die Schneelöcher nach llsenburg.
Abschließend ist ein „Fragment“ eingefügt, in dem von dem lieblichen Flüsschen Ilse berichtet wird. Schilderungen des llsensteins sowie Hinweise für die Weiterreise folgen. Die Reise soll über das Bodetal ins Senketal weiter gehen, auch die Roßtrappe wird erwähnt. Nach sechs Tagen und 5 Nächten ist seine Reise vorüber.
3.2. „Tschick“
Maik Klingenberg und Andrej Tschichatschow sind beide 14 Jahre alt und wohnen in Berlin. Andrej, genannt „Tschick“ ist neu in Maiks Klasse. Die beiden sind nicht sehr beliebt. Weder in der Schule, noch Zuhause werden sie wirklich beachtet, denn Maiks Mutter ist Alkoholikerin und sein Vater scheitert in seinem Beruf mit Immobilieninvestitionen und ist Maik gegenüber gewalttätig. Tschick ist Russe und wohnt nur mit seinem älteren Bruder in Deutschland.
Die Jungen freunden sich an und kommen auf die Idee während ihrer bevorstehenden Sommerferien nach der 8. Klasse eine Reise in die Walachei zu unternehmen. Ihre planlose Reise ohne Karte und nur mit Schlafsäcken, Proviant und Klamotten starten sie in einem geklauten Auto und beenden sie auf der Autobahn nach einem Unfall.
Sie begegnen vielen Menschen und diese helfen Maik und Tschick aus ihren schwierigen Situationen heraus. Sie können bei einer Familie Mittag essen, können Dank Isa, die auf der Müllkippe wohnt, Benzin aus einem anderen Auto klauen und eine Sprachtherapeutin fährt sie nach einem Unfall ins nächste Krankenhaus und gibt ihnen sogar noch 200€ , damit sie nach Hause fahren können.
Die Freundschaft zwischen den Jungen entwickelt sich während ihres Abenteuers zu einer sehr engen Freundschaft. Und so halten die beiden in allen Situationen zusammen, verstehen sich ohne Worte und vertrauen einander Geheimnisse an, die sie niemandem zuvor erzählt haben. Auch die Flucht vor der Polizei meistern die beiden gemeinsam ohne größere Probleme.
Im Verlauf der gesamten Reise entwickelt sich nicht das Verhältnis der beiden Zueinander, sondern auch jeder von ihnen durchlebt eine Veränderung ihrer Persönlichkeit und nach den Ferien ist nichts mehr wie es vorher war. Denn nach ihrem zweiten Unfall am zehnten und letzten Tag ihrer Reise, muss Tschick in ein Heim und Maik ist in seiner Klasse nicht mehr der Außenseiter, welcher er noch vor den Ferien war.
4. Verlauf der Reisen
4.1. „Die Harzreise“
Die von Heine geschriebene „Harzreise“ findet ihren Anfang in der niedersächsischen Stadt Göttingen, in welcher Heine selbst 1820 Rechts- und Kameralwissenschaft studiert hat. Die Reise führt ihn zunächst über die Ortschaften Weende, Nörten und Nordheim. Das lyrische Ich erreicht Osterode und nächtigt dort zum ersten Mal. Am Folgetag besichtigt es die Osteroder Burg. Ein Stück des weiteren Weges geht das lyrische Ich mit einem Schneidergesellen über Lerbach in die Stadt Klausthal. In dieser Stadt besichtigt es 2 befahrbare Gruben. Wie die Grubenbesichtigung, so findet auch seine Übernachtung in Klausthal statt. Am nächsten Morgen führt die Reise weiter nach Goslar, von wo aus das lyrische Ich einen wunderbaren Blick auf den Rammelsberg hat. Bis zum folgenden Tag nächtigt die lyrische Figur in Goslar und tritt seine Weiterreise wieder in Richtung Klausthal an, um einem Freund einen Besuch abzustatten. Auch an diesem Ort wird übernachtet. Gegen Mittag des nächsten Tages ist der Fuß des Brockens erreicht und somit der Höhepunkt der Reise. Es folgt die Besteigung des Berges und im Brockenhaus wird erneut genächtigt. Der nächste Morgen beginnt mit einem Sonnenaufgang und an diesem Tag erfolgt der Abstieg vom Brocken durch die Schneelöcher nach Ilsenburg.
In Heines Werk beschreibt er nur einen Abschnitt seiner selbst unternommen Reise. Über Wernigerode, Elbingerode und Rübeland gelangte Heine nach Eisleben. Diesen Wegabschnitt unternahm er mit Studienfreunden, die er in Eisleben aber verlässt und allein nach Halle weitergeht. In die Stadt Weimar geht er über Naumburg und Jena. Heine besucht Johann Wolfgang von Goethe in Weimar, doch nach dessen abweisendem Verhalten wanderte Heine enttäuscht über Kassel zurück nach Göttingen, wo er die Reise begonnen hatte.
[...]
1 Eingangsseite seines Blogs, abrufbar unter http://www.wolfgang-herrndorf.de/
- Citar trabajo
- Lilly Schimmank (Autor), 2016, Reisen als Motiv in der Literatur. Ein Vergleich von Heines "Harzreise" und Herrndorfs "Tschick", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/321235
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