In dieser Arbeit wird vor allem die Beschreibung und Klassifizierung einer Untergruppe von Präposition, nämlich die der Wechselpräpositionen in verschiedenen Grammatiken erfolgen. Diese stellen wegen ihrer Besonderheiten oft Schwierigkeiten für Deutschlernende dar.
Zu Beginn werden die linguistische Einordnung bzw. Charakteristika der Wechselpräpositionen vorgestellt. Dem Leser wird vor allem eine Übersicht über die Rektion, den Gebrauch und die semantische Klassifizierung der Wechselpräpositionen gegeben. Die sich daraus ergebenden Lernschwierigkeiten werden im Anschluss daran erläutert.
Je nach Konzeption werden Wechselpräpositionen in Grammatiken unterschiedlich beschrieben und dargestellt. Eine übersichtliche, logische adressatenbezogene Darstellung erleichtert das Deutschlehren und –lernen sehr. Im Kapitel 3 wird die Beschreibung und Klassifizierung der Wechselpräpositionen in 2 linguistischen Grammatiken, der Duden Grammatik der deutschen Gegenwartssprache Band 4, 5. Aufl. und Grammatik der deutschen Sprache. Sprachsystem und Sprachgebrauch, 3. Aufl. und 2 didaktischer Grammatiken, der Deutsch Express. Lernergrammatik und Einfach Grammatik. Übungsgrammatik Deutsch A1 bis B1 aufgezeigt. Vor- und Nachteile werden dazu genauer erläutert. Abschließend folgt das Fazit und der Ausblick.
Die Präposition (lat. praepositio), die als Verhältniswort/Beziehungswort/Fallfügwort bezeichnet wird und deren primäre Funktion darin besteht, Beziehungen zwischen Wörter und Wortgruppen herzustellen, nimmt im Deutschen, wie in den meisten anderen Sprachen einen wichtig Platz ein. Sie stellt sowohl in schriftlichen Texten, als auch im mündlichen Sprachgebrauch einen hohen Anteil dar und zählt zu den am häufigsten verwendeten Wörtern. Seit langem ist sie Gegenstand namhafter Sprachwissenschaftler bzw. Linguisten darunter Eisenberg/Wiese (1995), Carstensen (2001), Redder (2005), die sie aus den verschiedensten Perspektiven erforscht haben.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Wechselpräpositionen in der deutschen Sprache
2.1. Morphologische Merkmale
2.2. Syntaktische Funktionen
2.3. Semantische Klassifizierung
2.4. Lernschwerigkeiten beim Erwerb von Wechselpräpositionen
3. Darstellung von Wechselpräpositionen in 4 Grammatiken
3.1. Wechselpräpositionen in 2 linguistischen Grammatiken
3.1.1. Wechselpräpositionen in der „Duden Grammatik der deutschen Gegenwartssprache“ 4.Band, 5. Aufl.
3.1.2. Wechselpräpositionen in der „Grammatik der deutschen Sprache. Sprachsystem und Sprachgebrauch“ 3. Aufl.
3.2. Wechselpräpositionen in 2 didaktischen Grammatiken
3.2.1. Wechselpräpositionen in der „Deutsch Express. Lernergrammatik“
3.2.2. Wechselpräpositionen in der „Einfach Grammatik. Übungsgrammatik Deutsch A1 bis B1“
4. Fazit und Ausblick
Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Die Präposition1 (lat. praepositio), die als Verhältniswort/ Beziehungswort/ Fallfügwort bezeichnet wird und deren primäre Funktion darin besteht, Beziehungen zwischen Wörter und Wortgruppen herzustellen, nimmt im Deutschen, wie in den meisten anderen Sprachen einen wichtig Platz ein (vgl. Grießhaber 2009: S. 629, Hentschel/ Weydt 2003: S. 275). Sie stellt sowohl in schriftlichen Texten, als auch im mündlichen Sprachgebrauch einen hohen Anteil dar und zählt zu den am häufigsten verwendeten Wörtern (vgl. Eisenberg/ Gelhaus/ Wellmann usw. 1995: S. 375, Grießhaber 2009: S. 636). Seit langem ist sie Gegenstand namhafter Sprachwissenschaftler bzw. Linguisten darunter Eisenberg/ Wiese (1995), Carstensen (2001), Redder (2005), die sie aus den verschiedensten Perspektiven erforscht haben. In dieser Arbeit wird vor allem die Beschreibung und Klassifizierung einer Untergruppe von Präposition, nämlich die der Wechselpräpositionen in verschiedenen Grammatiken erfolgen. Diese stellen wegen ihrer Besonderheiten oft Schwierigkeiten für Deutschlernende dar.
Zu Beginn der vorliegenden Arbeit werden die linguistische Einordnung bzw. Charakteristika der Wechselpräpositionen vorgestellt. Dem Leser wird vor allem eine Übersicht über die Rektion, den Gebrauch bzw. semantische Klassifizierung der Wechselpräpositionen gegeben. Die sich daraus ergebenden Lernschwierigkeiten werden im Anschluss daran erläutert.
Je nach Konzeption werden Wechselpräpositionen in Grammatiken unterschiedlich beschrieben und dargestellt. Eine übersichtliche, logische adressatenbezogene Darstellung erleichtert das Deutschlehren und -lernen sehr. Im Kapitel 3 wird die Beschreibung und Klassifizierung der Wechselpräpositionen in 2 linguistischen Grammatiken, der Duden Grammatik der deutschen Gegenwartssprache Band 4, 5. Aufl. und Grammatik der deutschen Sprache. Sprachsystem und Sprachgebrauch, 3. Aufl. und 2 didaktischer Grammatiken, der Deutsch Express. Lernergrammatik und Einfach Grammatik. Übungsgrammatik Deutsch A1 bis B1 aufgezeigt. Vor- und Nachteile werden dazu genauer erläutert. Abschließend folgt das Fazit und der Ausblick.
2. Wechselpräpositionen in der deutschen Sprache
Wechselpräpositionen, wie alle andere Präpositionen, sind aus anderen Wortklassen entstanden (vgl. Hentschel/Weydt 2003: S. 275, Boettcher 2009: S. 141). Nach Helbig/ Buscha (2001: S. 353) gehören sie zur primären Präposition, da sie nicht als Ableitungen und Zusammensetzungen erkennbar sind und eine relativ geschlossene Wortklasse bilden. Die Anzahl der Wechselpräpositionen ist unumstritten und es gibt nur 9 Wechselpräpositionen, nämlich an, auf, hinter, in, neben, über, unter, vor, zwischen (vgl. Lütze 2011: S. 105, Helbig/ Buscha 2001: S. 353, Eisenberg/ Gelhaus/ Wellmann usw. 1995: S. 385).
2.1. Morphologische Merkmale
Wechselpräpositionen gehören zu den nicht flektierbaren Wortarten. Sie sind weder deklinierbar noch komparierbar. Als Beziehungswörter treten sie immer zusammen mit ihren Bezugswörtern wie Substantiven, Pronomen, Adjektiven und Adverbien auf, deren Kasus sie festlegen (vgl. Eisenberg, P. /Gelhaus, H./Wellmann, H. 1995: S. 376). Wechselpräpositionen können sowohl den Dativ als auch den Akkusativ regieren (vgl. Helbig/ Buscha 2001: S. 353), z.B.:
Er hängt das Bild an die Wand. (an + Akkusativ) Das Bild hängt an der Wand. (an + Dativ)
Als Regel gilt es folgendes: Der Dativ steht, wenn es sich um situatives, nicht bewegungs- und zielgerichtetes Geschehen, also um keine Ortsveränderung handelt, der Akkusativ steht, wenn es sich um bewegungs- oder zielgerichtetes Geschehen, also um Ortsveränderung handelt (Götze/ Hess-Lüttich 2002: S. 307). Bei der Verwendung von Wechselpräpositionen ergeben sich allerdings viele Besonderheiten. In Bezug auf Götze/ Hess-Lüttich (2002: S. 307-308) und Eisenberg/ Gelhaus/ Wellmann usw. (1995: 386) sollen einige davon kurz erläutert werden:
1. Es gibt Zweifelsfälle, bei denen man beide Kasus verwenden kann: Z.B.: Inge hat sich in dem/das Zimmer eingeschlossen.
2. In manchen Fällen hat sich einer der beiden Kasus bereits stärker oder ganz durchgesetzt.
Z.B.: Wir kehrten in einem (selten: ein) Gasthaus ein.
3. Bei sein im Passiv wird stets der Dativ verwendet. Z.B.: Das Bild ist an der Wand befestigt.
4. In übertragender Bedeutung steht bei auf und über der Akkusativ: Z.B.: Sie kommt auf alle Fälle.
5. Manchmal kommt es auch auf den Standpunkt des Sprechers an, ob der Dativ oder Akkusativ zu wählen ist.
Es gibt neben der Dativ- und Akkusativkasusforderung auch einige andere Ausnahmen. Manche Wechselpräpositionen sind unter bestimmten Bedingungen ohne Kasusforderung und treten zusammen mit Konjuktionen auf, z.B. zwischen Himmel und Erde (vgl. Eisenberg/ Gelhaus/ Wellmann usw. 1995: S. 376 ). Wechselpräpositionen verschmelzen auch oft mit Artikeln von Substantiven, z.B. ins für in das, am für an dem. (vgl. Grießhaber 2009: S. 639, Boettcher 2009: S. 141).
2.2. Syntaktische Funktionen
Wie alle andere Präpositionen treten Wechselpräpositionen weder als Satzglied noch als Attribut auf, d.h. sie sind nicht satzgliedfähig und können nicht allein im Satz frei verschoben werden (vgl. Eisenberg/ Gelhaus/ Wellmann 1995: S. 376, Pitner/ Berman 2008: S. 23). Wechselpräpositionalphrasen, also Wechselpräpositionen die in der Regel mit einer Nominalphrase auftreten, können dann Satzglieder oder Attribute darstellen. Wechselpräpositionalphrasen können in 3 syntaktischen Funktionen im Satz auftreten und entweder eine Ergänzung oder eine Angabe sein (vgl. Eisenberg/Gelhaus/Wellmann usw. 1995: S. 376). Im folgenden wird ihre syntaktische Funktionen anhand von Beispielen veranschaulicht:
Präpositionalattribut: Das Kind an dem Tisch ist 5 Jahre alt. (Angabe)
Präpositionales objekt: Ich freue mich über die gute Nachricht. (Ergänzung)
Präpositionales Adverbial: Karl liest ein Buch auf dem Sofa. (Angabe) (vgl. Tarasevich 2003: S. 19-24)
Wechselpräpositionalphrasen können in all diesen 3 syntaktischen Funktionen auftreten. Man unterscheidet allerdings noch zwischen Situativergänzung (wenn der Dativ steht) und Richtungsergänzung (wenn der Akkusativ steht):
Z.B.: Wir trafen uns auf der Brücke. (Situativergänzung)
Ich hänge die Lampe über den Tisch. (Richtungsergänzung) (Götze/ Hess-Lüttich 2002: S. 456-461)
Nach Eisenberg/ Gelhaus/ Wellmann (1995: S. 377) ist bei den
Wechselpräpositionalphrasen zwischen freiem und gebundenem Gebrauch von Wechselpräpositionen zu unterscheiden. Bei freiem Gebrauch kann eine Wechselpräposition durch eine andere ersetzt werden, bei gebundenem Gebrauch hingegen nicht:
Z.B. Das Auto steht in der Garage/ vor der Garage/ neben der Garage. Ihre Hoffnung auf ein Wiedersehen erfüllt sich nicht. (nur auf )
2.3. Semantische Klassifizierung
Nach den Verhältnissen oder Beziehungen, die durch Wechselpräpositionen gekennzeichnet werden, lassen sich hauptsächlich lokale, temporale, modale und kausale Verhältnisse unterscheiden. Es gibt jedoch nicht nur diese 4 Gruppen, sondern noch weitere wie das konditionale Verhältnis z.B. Im Dunkel ist es schwer zu laufen. (vgl. Eisenberg/ Gelhaus/ Wellmann/Henne/Sitta 1995: S. 378, Hentschel/ Weydt 2003: S, 277). Einige Wechselpräpositionen sind von der Valenz der Verben, Substantive oder Adjektive bestimmt, z.B. sich auf...konzentrieren. Die Wechselpräpositionen selbst haben keine Bedeutung mehr, sondern sind nur noch syntaktisches Steuerungsmittel (Götze/ Hess- Lüttich 2002: S. 310).
Im folgenden werden vor allem anhand der Beschreibung von Helbig/ Buscha (2001) und Götze/ Hess-Lüttich (2002) einige Wechselpräpositionen als Beispiele zur Erläuterung ihrer semantischen Merkmale aufgezeigt.
auf:
z.B.: Das Buch liegt auf dem Tisch. (Lokal. Mit Berührung)
Auf der Wanderung sahen wir verschiedene Wildtiere. (Temporal. Gleichzeitigkeit)
Er arbeitet auf den Zentimeter genau. (Modal. Maßangabe)
Er las das Buch auf Anregung seines Professors. (Kausal) (Helbig/ Buscha 2001: S. 364-366)
an:
Z.B.: Der Schrank steht an der Wand (Lokal)
[...]
1 Oberbegriff für alle Präpositionen
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- Na Chen (Author), 2014, Darstellung der Wechselpräpositionen in vier Grammatiken des Deutschen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/320735
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