Ziel dieser Arbeit ist es, ein umfassendes Verständnis über den vielschichtigen Prozess der Montage zu vermitteln und die Prinzipien des (un)sichtbaren Schnitts zu erforschen. Der Fokus liegt dabei darauf, wie sich die verschiedenen Montagestile zum dem Film als künstliches und konstruiertes Produkt verhalten.
Besonders interessant ist hierbei die Analyse der Montage in Hinblick auf den Film als illusionistisches Medium: wie der Name suggeriert, versucht der unsichtbare Schnitt den filmische Schaffensprozess in den Hintergrund zu rücken während sich die Bilder beim sichtbaren Schnitt „als Montageprodukt erkennbar“ machen. Im Zuge dieser Arbeit soll nun der Forschungsfrage nachgegangen werden, wie sich der sichtbare und der unsichtbare Schnitt in ihrer Ausführung konkret voneinander unterscheiden? Lassen sich illusionistische und antiillusionistische Montageprinzipien herausheben? Scheint eine Einteilung in illusionistische und antiillusionistische Montage überhaupt sinnvoll?
Der Aufbau der Arbeit ist wie folgt: in Kapitel 2 folgt eine Einführung in das Thema „Film und Illusion“. Die theoretische Abhandlung setzt sich in Kapitel 3 fort: vorerst wird der Begriff der Montage genauer definiert (vgl. 3.1), da ein klares Verständnis Voraussetzung für eine fundierte Diskussion ist. In den Unterkapiteln 3.2 und 3.3, die den Großteil des inhaltlichen Umfangs ausmachen, werden die zu vergleichenden Montageprinzipien der sowjetischen Montagetheorie und des unsichtbaren Schnitts / „Continuity Editing“ ausführlich erläutert. Die hier erworbenen Kenntnissen sollen dann im Zuge der Analyse (vgl. Kapitel 4) anhand konkreter Filmbeispiele verdeutlicht und in einen praktischen Kontext gebracht werden. Das abschließende Kapitel bildet das Fazit (5).
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Film und Illusion
- Montage im Film: >>die Organisation der Bilder in der Zeit<< (Bazin, 1978)
- Definition: Was bedeutet Montage beim Film?
- Sowjetische Montagetheorie
- Der unsichtbare Schnitt / „Continuity Editing“
- Zwischenfazit
- Analyse: Kollision und Kontinuität
- „Oktober“ (1928, Sergei Eisenstein)
- „Double Indemnity“ (1944, Billy Wilder)
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den vielschichtigen Prozess der Filmmontage und die Entwicklung verschiedener Montagestile im Laufe der Filmgeschichte. Der Fokus liegt auf dem Vergleich zwischen dem „sichtbaren Schnitt“ (z.B. in der sowjetischen Montage) und dem „unsichtbaren Schnitt“ (Continuity Editing) und deren jeweiligem Verhältnis zum Film als illusionistisches Medium.
- Definition und Entwicklung der Filmmontage
- Vergleich zwischen sowjetischer Montagetheorie und Continuity Editing
- Der Einfluss der Montage auf die Illusion und die Konstruktion der filmischen Wirklichkeit
- Analyse konkreter Filmbeispiele
- Das Verhältnis von sichtbarer und unsichtbarer Montage zum Film als künstliches Produkt
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Filmmontage als „filmgeschichtliches Kampffeld“ ein und beschreibt die Montage als entscheidenden Prozess in der Filmherstellung, der seit den 1920er Jahren als wirksames Mittel zur Gestaltung des Filmerlebens erkannt wurde. Die Arbeit konzentriert sich auf den Vergleich des sichtbaren und unsichtbaren Schnitts und deren Auswirkungen auf die filmische Illusion. Die Forschungsfrage lautet: Wie unterscheiden sich sichtbarer und unsichtbarer Schnitt in ihrer Ausführung und lassen sich illusionistische und antiillusionistische Prinzipien herausheben?
Film und Illusion: Dieses Kapitel untersucht den Begriff der Illusion im Kontext des Films. Es beleuchtet die sprachgeschichtliche Entwicklung des Begriffs und diskutiert dessen Verhältnis zum Konzept der Wirklichkeit. Es wird der historische Diskurs um die Fähigkeit des Films zur authentischen Realitätswiedergabe behandelt, mit besonderem Fokus auf André Bazin und dem photographischen Realismus. Abschließend wird das Verhältnis von Illusion und Kunst im Allgemeinen und im Besonderen für den Film betrachtet, wobei die Positionen von Diderot und Kern zur ästhetischen Illusion hervorgehoben werden.
Montage im Film: >>die Organisation der Bilder in der Zeit<< (Bazin, 1978): Dieses Kapitel liefert eine fundierte Definition des Begriffs „Montage“ und analysiert ausführlich zwei gegensätzliche Montageprinzipien: die sowjetische Montagetheorie mit ihrem Fokus auf den sichtbaren Schnitt und die Schaffung von Konflikten und Kontrasten, und das Continuity Editing mit seinem Streben nach einem unsichtbaren, kontinuierlichen Fluss der Bilder. Die sowjetische Montagetheorie wird im Detail erläutert, wobei die Beiträge von Kuleschow, Pudowkin und Eisenstein betont werden. Die Analyse des Continuity Editing beleuchtet seine Funktion in der Schaffung von filmischer Illusion.
Analyse: Kollision und Kontinuität: Dieses Kapitel analysiert anhand konkreter Filmbeispiele – Sergei Eisensteins „Oktober“ und Billy Wilders „Double Indemnity“ – die Anwendung und Wirkung von sichtbarer und unsichtbarer Montage. Die Analyse vergleicht die unterschiedlichen Montagestile und deren Einfluss auf das Filmerlebnis und die Konstruktion der filmischen Wirklichkeit in den jeweiligen Filmen. Die Kapitel untersuchen, wie die jeweiligen Filme ihre Erzählweisen durch die Wahl ihrer Montagestile unterstützen und wie diese zur Erzeugung unterschiedlicher filmischer Effekte beitragen.
Schlüsselwörter
Filmmontage, sichtbarer Schnitt, unsichtbarer Schnitt, Continuity Editing, sowjetische Montagetheorie, Filmillusion, Realität, Wirklichkeit, Eisenstein, Kuleschow, Pudowkin, Billy Wilder, Filmgeschichte, Analyse, Konstruktion der filmischen Wirklichkeit.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Filmmontage-Arbeit
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese wissenschaftliche Arbeit untersucht den Prozess der Filmmontage und den Vergleich verschiedener Montagestile, insbesondere den „sichtbaren Schnitt“ (sowjetische Montage) und den „unsichtbaren Schnitt“ (Continuity Editing). Der Fokus liegt auf dem Einfluss der Montage auf die filmische Illusion und die Konstruktion der filmischen Wirklichkeit.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Definition und Entwicklung der Filmmontage, einen detaillierten Vergleich zwischen sowjetischer Montagetheorie und Continuity Editing, den Einfluss der Montage auf die Illusion und die Konstruktion der filmischen Wirklichkeit, konkrete Filmanalysen (Eisensteins „Oktober“ und Wilders „Double Indemnity“) und das Verhältnis von sichtbarer und unsichtbarer Montage zum Film als künstliches Produkt. Der Begriff der Illusion im Film und seine Beziehung zur Realität wird ebenfalls diskutiert.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel über Film und Illusion, ein Kapitel zur Filmmontage mit Definition und Analyse der sowjetischen Montagetheorie und des Continuity Editing, ein Kapitel mit Filmanalysen von „Oktober“ und „Double Indemnity“ und abschließend ein Fazit. Jedes Kapitel bietet eine detaillierte Zusammenfassung im Dokument.
Welche Filmanalysen werden durchgeführt?
Die Arbeit analysiert Sergei Eisensteins „Oktober“ (1928) als Beispiel für die sowjetische Montage und Billy Wilders „Double Indemnity“ (1944) als Beispiel für Continuity Editing. Der Vergleich der Montagestile in diesen Filmen und deren Einfluss auf das Filmerlebnis und die Konstruktion der filmischen Wirklichkeit stehen im Mittelpunkt.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind Filmmontage, sichtbarer Schnitt, unsichtbarer Schnitt, Continuity Editing, sowjetische Montagetheorie, Filmillusion, Realität, Wirklichkeit, Eisenstein, Kuleschow, Pudowkin, Billy Wilder, Filmgeschichte, Analyse und Konstruktion der filmischen Wirklichkeit.
Was ist die zentrale Forschungsfrage?
Die zentrale Forschungsfrage lautet: Wie unterscheiden sich sichtbarer und unsichtbarer Schnitt in ihrer Ausführung und lassen sich illusionistische und antiillusionistische Prinzipien herausheben?
Welche theoretischen Ansätze werden verwendet?
Die Arbeit bezieht sich auf die sowjetische Montagetheorie (Kuleschow, Pudowkin, Eisenstein) und den Ansatz des Continuity Editing. Der Begriff der Illusion wird im Kontext von André Bazin und dem photographischen Realismus sowie Diderot und Kern diskutiert.
Für wen ist diese Arbeit bestimmt?
Diese Arbeit ist für akademische Zwecke gedacht und dient der Analyse von Themen der Filmmontage auf strukturierte und professionelle Weise.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2014, Der (un)sichtbare Schnitt. Montage im Laufe der Filmgeschichte, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/320165