Mit zunehmenden wirtschaftlichen Verflechtungen und steigender Konkurrenz beteiligen sich Unternehmen an diversen anderen nationalen und internationalen Unternehmen, um sich gegen Wettbewerber behaupten zu können. Diese Beteiligungen sind i.d.R. für den dauerhaften Geschäftsbetrieb gedacht und können unterschiedlichen Charakter haben. Neben Tochterunternehmen, auf die ein beherrschender Einfluss ausgeübt werden kann, und Gemeinschaftsunternehmen beziehungsweise gemeinschaftliche Tätigkeiten, bei denen i.d.R. mit einem Geschäftspartner die Anteile am Beteiligungsunternehmen zu gleichen Teilen gehalten werden, kann eine Beteiligung als assoziiertes Unternehmen eingestuft werden. Auf diese Beteiligung kann lediglich ein maßgeblicher Einfluss ausgeübt werden. Für diese Beteiligungskategorie existieren ebenso zahlreiche Bilanzierungsgesetze und -richtlinien, wie für die Bilanzierung von Tochterunternehmen.
Lange Zeit war die Rechnungslegung in Deutschland nur vom nationalen Handels- und Steuerrecht geprägt. Durch die internationalen Verflechtungen beziehungsweise der Teilnahme an einem organisierten Markt sind Unternehmen jedoch verpflichtet ihre Einzelabschlüsse bzw. ihre Konzernabschlüsse nach den international anerkannten IFRS aufzustellen.
Ziel dieser Arbeit ist es, dem Leser einen Überblick über den Ansatz, die Bewertung und den Ausweis von assoziierten Unternehmen zu geben. Dieses geschieht mit dem Vergleich der zwei in Deutschland angewendeten Rechnungslegungsnormen HGB und IFRS. Obwohl die Bundesregierung mit dem Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (BilMoG) 2009 und dem Bilanzrichtlinie-Umsetzungsgesetz (BilRUG) 2015 das Handelsgesetzbuch (HGB) an die internationalen International Financial Reporting Standards (IFRS) annähern wollte, existieren dennoch weiterhin Unterschiede zwischen den beiden Rechnungslegungsnormen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung und Zielsetzung der Arbeit
- Aufbau und Struktur der Arbeit
- Konsolidierungskreis
- Anteile an anderen Unternehmen im Einzel- und Konzernabschluss
- Charakteristika assoziierter Unternehmen
- Allgemeine Merkmale von assoziierten Unternehmen
- Anforderungen an den Abschluss des assoziierten Unternehmens
- Bilanzstichtag
- Konzerneinheitliche Bewertung
- Probleme bei der Gewinnausschüttung
- Umrechnung von Fremdwährungsabschlüssen
- Einbeziehung
- Anwendungsbereich der Equity-Methode
- Erstmalige Anwendung der Equity-Methode
- Fortschreibung des Equity-Wertansatzes
- Überprüfung der Werthaltigkeit des Equity-Wertes
- Weitere Konsolidierungen
- Erwerb und Veräußerung von Anteilen
- Übersicht
- Veräußerung von Anteilen
- Erwerb von Anteilen
- Equity-Bewertung im Anlagenspiegel
- Latente Steuern
- Ausweis- und Berichtspflichten
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit zielt darauf ab, die Bilanzierung von Anteilen an assoziierten Unternehmen nach den in Deutschland geltenden Rechnungslegungsstandards HGB und IFRS zu vergleichen und zu erläutern. Der Fokus liegt auf der Darstellung der Unterschiede und Gemeinsamkeiten beider Normen bei der Bewertung und dem Ausweis dieser Beteiligungen. Die Arbeit berücksichtigt dabei die komplexen Aspekte der Konsolidierung und der Equity-Methode.
- Vergleich der Bilanzierung assoziierter Unternehmen nach HGB und IFRS
- Anwendung der Equity-Methode
- Konsolidierung im Konzern- und Einzelabschluss
- Behandlung von Währungsumrechnungen
- Ausweis und Berichtspflichten
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt die steigende Bedeutung von Beteiligungen an anderen Unternehmen im Kontext wachsender wirtschaftlicher Verflechtungen und den damit verbundenen Herausforderungen der Bilanzierung. Sie führt in die Thematik der assoziierten Unternehmen ein und benennt die Zielsetzung der Arbeit, die im Vergleich der Bilanzierungsvorschriften nach HGB und IFRS besteht. Die Arbeit unterstreicht die Annäherung des HGB an die IFRS durch BilMoG und BilRUG, hebt aber gleichzeitig die weiterhin bestehenden Unterschiede hervor. Es wird betont, dass eine vollständige Darstellung aller Aspekte im Rahmen der Arbeit nicht möglich ist.
Anteile an anderen Unternehmen im Einzel- und Konzernabschluss: Dieses Kapitel befasst sich eingehend mit den Charakteristika assoziierter Unternehmen, ihren allgemeinen Merkmalen und den Anforderungen an deren Abschlüsse. Es untersucht den Bilanzstichtag und die konzern einheitliche Bewertung, beleuchtet Probleme bei der Gewinnausschüttung und geht detailliert auf die verschiedenen Methoden der Umrechnung von Fremdwährungsabschlüssen ein, inklusive einer eingehenden Analyse der Zeitbezugs- und Stichtagskursmethode. Die Komplexität der Thematik wird betont, da die verschiedenen Normen zu unterschiedlichen Ergebnissen führen können.
Latente Steuern: Dieses Kapitel behandelt die Thematik der latenten Steuern im Kontext der Bilanzierung von Anteilen an assoziierten Unternehmen. Es analysiert, wie sich Unterschiede in der Bewertung nach HGB und IFRS auf die Erfassung und Darstellung latenter Steuern auswirken, und beleuchtet die damit verbundenen Herausforderungen für die korrekte Konzernkonsolidierung. Die Bedeutung einer präzisen Erfassung latenter Steuern für ein aussagekräftiges Bild der finanziellen Lage des Konzerns wird hervorgehoben.
Ausweis- und Berichtspflichten: Dieses Kapitel befasst sich mit den Vorschriften zum Ausweis und den Berichtspflichten in Bezug auf die Bilanzierung von Anteilen an assoziierten Unternehmen nach HGB und IFRS. Es erläutert die unterschiedlichen Anforderungen beider Regelwerke und analysiert die Auswirkungen auf die Transparenz und Vergleichbarkeit der Unternehmensberichterstattung. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den gesetzlichen Anforderungen und der praktischen Umsetzung im Kontext der Konzernkommunikation.
Schlüsselwörter
assoziierte Unternehmen, HGB, IFRS, Equity-Methode, Konsolidierung, Bilanzierung, Bewertung, Konzernabschluss, Einzelabschluss, Fremdwährungsumrechnung, latente Steuern, BilMoG, BilRUG.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Bilanzierung von Anteilen an assoziierten Unternehmen
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit vergleicht und erläutert die Bilanzierung von Anteilen an assoziierten Unternehmen nach den in Deutschland geltenden Rechnungslegungsstandards HGB und IFRS. Der Fokus liegt auf den Unterschieden und Gemeinsamkeiten beider Normen bei der Bewertung und dem Ausweis dieser Beteiligungen, inklusive der komplexen Aspekte der Konsolidierung und der Equity-Methode.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt unter anderem die Charakteristika assoziierter Unternehmen, die Anforderungen an deren Abschlüsse (Bilanzstichtag, konzern einheitliche Bewertung, Probleme bei der Gewinnausschüttung, Fremdwährungsumrechnung), die Anwendung der Equity-Methode (Anwendungsbereich, erstmalige Anwendung, Fortschreibung, Werthaltigkeitsprüfung), weitere Konsolidierungen, Erwerb und Veräußerung von Anteilen, die Equity-Bewertung im Anlagenspiegel, latente Steuern und die Ausweis- und Berichtspflichten nach HGB und IFRS.
Welche Methoden der Fremdwährungsumrechnung werden behandelt?
Die Arbeit geht detailliert auf die verschiedenen Methoden der Umrechnung von Fremdwährungsabschlüssen ein, inklusive einer eingehenden Analyse der Zeitbezugs- und Stichtagskursmethode. Die Komplexität der Thematik wird betont, da die verschiedenen Normen zu unterschiedlichen Ergebnissen führen können.
Wie wird die Equity-Methode behandelt?
Die Arbeit beschreibt die Anwendung der Equity-Methode, einschließlich des Anwendungsbereichs, der erstmaligen Anwendung, der Fortschreibung des Equity-Wertansatzes und der Überprüfung der Werthaltigkeit des Equity-Wertes.
Wie werden latente Steuern behandelt?
Das Kapitel zu latenten Steuern analysiert, wie sich Unterschiede in der Bewertung nach HGB und IFRS auf die Erfassung und Darstellung latenten Steuern auswirken und beleuchtet die damit verbundenen Herausforderungen für die korrekte Konzernkonsolidierung. Die Bedeutung einer präzisen Erfassung latenten Steuern für ein aussagekräftiges Bild der finanziellen Lage des Konzerns wird hervorgehoben.
Welche Ausweis- und Berichtspflichten werden behandelt?
Dieses Kapitel erläutert die unterschiedlichen Anforderungen von HGB und IFRS zum Ausweis und den Berichtspflichten bezüglich der Bilanzierung von Anteilen an assoziierten Unternehmen und analysiert die Auswirkungen auf die Transparenz und Vergleichbarkeit der Unternehmensberichterstattung. Der Schwerpunkt liegt auf den gesetzlichen Anforderungen und der praktischen Umsetzung im Kontext der Konzernkommunikation.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
assoziierte Unternehmen, HGB, IFRS, Equity-Methode, Konsolidierung, Bilanzierung, Bewertung, Konzernabschluss, Einzelabschluss, Fremdwährungsumrechnung, latente Steuern, BilMoG, BilRUG.
Welche Unterschiede zwischen HGB und IFRS werden hervorgehoben?
Die Arbeit hebt die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Bilanzierungsvorschriften nach HGB und IFRS bei der Bewertung und dem Ausweis von Beteiligungen an assoziierten Unternehmen hervor. Sie berücksichtigt die Annäherung des HGB an die IFRS durch BilMoG und BilRUG, betont aber gleichzeitig die weiterhin bestehenden Unterschiede.
- Quote paper
- Marcus Klüche (Author), 2016, Bilanzierung von Anteilen an assoziierten Unternehmen nach HGB und IFRS, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/320054