1.1. Oligozän
Das Oligozän ist zeitlich einzuordnen vor ungefähr 38 - 22 Millionen von Jahren und folgt dem eher warmen Eozän. Das Oligozän war eine sehr signifikante Epoche in der Primatenevolution, da man das erste Mal Höhere Primaten fand, welche einen Menschenaffen Grad erreicht haben und welche eventuell als Vorfahren der Menschen angesehen werden können.
1.2. Paläogeographie
Die Aufteilung der Kontinente entsprach im Oligozän noch nicht der heutigen. Afrika war zu diesem Zeitpunkt von Eurasien durch das Tethys Meer getrennt und bis nach Südamerika waren es von Afrika auch fast 3000km Seeweg. Nord und Südamerika lagen sehr eng beieinander, jedoch verhinderten Nordströmungen Migrationen von Nord- nach Südamerika.
Bild 1:
Conroy, G.: Reconstruktion of Primate evolution, S. 140.
1.3. Paläoklima
Das Klima im Oligozän zeigte, im Gegensatz zum Eozän, bedeutende Schwankungen. Es kam zu saisonalen klimatischen Unterschieden, das heißt das Klima wechselte von mittleren zu höheren Amplituden. Es gab kältere Winter und wärmere Sommer. Somit kam es auch zu einem Wechsel der Flora, weshalb dann für viele Faunen Probleme der Anpassung auftraten. Wenige schafften es sich anzupassen, der größte Teil starb aus. Diese Veränderung, die durch das Klima hervorgerufen wurde, nannte man auch die „Grand Coupure“.
Jedoch spielte sich diese Temperaturvariabilität nur auf in der nördlichen Hemisphäre ab, was dazu führte, dass es von einer Emigration des Nordens zu einer Immigration in den Süden kam.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
1.1. Oligozän
1.2. Paläogeographie
1.3. Paläoklima
2. Fossile Fundorte des Oligozäns
2.1. Afrika
2.2. Südamerika
3. Einzelne Merkmale der Primaten des Oligozäns
3.1. Afrika
3.1.1. Propliopithecidae
3.1.2. Parapithecidae
3.2. Südamerika
3.2.1. Branisella
3.2.2. Tremacebus
4. Allgemeine Merkmale der Primaten des Oligozäns
5. Fazit
6. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
1.1. Oligozän
Das Oligozän ist zeitlich einzuordnen vor ungefähr 38 - 22 Millionen von Jahren und folgt dem eher warmen Eozän. Das Oligozän war eine sehr signifikante Epoche in der Primatenevolution, da man das erste Mal Höhere Primaten fand, welche einen Menschenaffen Grad erreicht haben und welche eventuell als Vorfahren der Menschen angesehen werden können.
1.2. Paläogeographie
Die Aufteilung der Kontinente entsprach im Oligozän noch nicht der heutigen. Afrika war zu diesem Zeitpunkt von Eurasien durch das Tethys Meer getrennt und bis nach Südamerika waren es von Afrika auch fast 3000km Seeweg.
Nord und Südamerika lagen sehr eng beieinander, jedoch verhinderten Nordströmungen Migrationen von Nord- nach Südamerika.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Bild 1: Conroy, G.: Reconstruktion of Primate evolution, S. 140.
1.3. Paläoklima
Das Klima im Oligozän zeigte, im Gegensatz zum Eozän, bedeutende Schwankungen. Es kam zu saisonalen klimatischen Unterschieden, das heißt das Klima wechselte von mittleren zu höheren Amplituden. Es gab kältere Winter und wärmere Sommer. Somit kam es auch zu einem Wechsel der Flora, weshalb dann für viele Faunen Probleme der Anpassung auftraten. Wenige schafften es sich anzupassen, der größte Teil starb aus. Diese Veränderung, die durch das Klima hervorgerufen wurde, nannte man auch die „Grand Coupure“.
Jedoch spielte sich diese Temperaturvariabilität nur auf in der nördlichen Hemisphäre ab, was dazu führte, dass es von einer Emigration des Nordens zu einer Immigration in den Süden kam.
2. Fossile Fundorte des Oligozäns
2.1. Afrika
Der wohl wichtigste Fundort des Oligozäns befindet sich in Afrika, Ägypten: die Oase Fayum. Sie liegt 100km südwestlich von Kairo mit einer Fläche von circa 1700km2.
Das Klima war optimal für Faunen, welche vor den hohen Amplituden des Nordens flohen. Es war subtropisch, saisonbedingt kam es zu Regen, was zu einer Vielzahl von Pflanzen und Tieren führte. Das dominierende Sumpfland wurde durch Bäume und Graslandschaften eingegrenzt und bot somit ideale Lebensbedingungen.
Die ersten und auch einzigen Primatenfunde in Afrika wurden Anfang 1900 in Fayum entdeckt, daher lässt sich auch über die Radiation der Primaten in Gesamtafrika keine verbindliche Aussage machen.
Die Funde bestanden zum größten Teil aus Knochenfragmenten und Zähnen und man stellte erste große Schritte in Richtung der Hominiden fest.
Durch die auftretenden Funde wurde deutlich, dass in Fayum eine Vielzahl von Anthropoiden oder den Anthropoiden sehr nahe kommende Lebewesen existiert haben müssen. Während des Oligozäns kam es zu einer Transformation der Ceboidea zu den Cercopithecoidea.
2.2. Südamerika
Fayum blieb nicht der einzige Fundort des Oligozäns, man fand in Südamerika fossile Funde, welche sich auf das Ende der Epoche datieren ließen.
Ähnlich wie in Fayum, war auch das Klima dort optimal für die Primaten. Es war tropisch und außer dem Regenwald existierten auch noch Savannen. Aufgrund der wachsenden Anden waren breite Teile windgeschützt.
Eine Frage , die oft auftritt, ist ob die Platyrrhini aus Südamerika von denen aus Afrika abstammen oder ob sie sich getrennt entwickelt haben? Falls sie jedoch von ihnen abstammen, wie sind sie dann nach Südamerika gekommen? Denn der Meerweg betrug immerhin 3000km.
Ein großer Teil der Funde, vielleicht auch die Unerklärbarkeit der Entwicklung, deutet darauf hin, dass sich die Hauptprimaten Gruppen getrennt entwickelt haben.
3. Einzelne Merkmale der Primaten des Oligozäns
3.1. Afrika
3.1.1. Propliopithecidae
- Propliopithecus
Der Propliopithecus war enger mit den Hominiden verwand, als mit den Anthropoidea, daher galt er als Vorfahre der Hominiden als auch der Menschenaffen.
- Aegyptopithecus
Da man vom Aegyptopithecus einen kompletten Schädel entdeckte, fand man heraus, dass er als Vorfahre der Menschenaffen in Frage kam. Der Aegyptopithecus hat sich mit großer Wahrscheinlichkeit aus dem Propliopithecus entwickelt.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Bild 2: aus Henke, W./Rothe, H.: Paläoanthropology: eine Einführung in die Stammesgeschichte des Menschen, S. 85.
Merkmale der Propliopithecidae:
Die Propliopithecidae hatten mittelgroße Formen, wurden bis zu 4 kg schwer und lebten arborial. Ihre Zahnformel betrug 2 1 2 3, das heißt sie besaßen 32 Zähne. Die unteren Incisivi waren relativ breit und spatelförmig, der Caninus war lang und sexualdimorph. Bei männlich Primaten war er weitaus größer. Die oberen Praemolaren waren zweihöckrig, wobei der P3 eine mesiale Schneidekante hatte. Die oberen Molaren waren breit und quadratisch.
3.1.2. Parapithecidae
- Apidum
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Bild 3: aus Conroy, G.: Reconstruktion of Primate evolution, S. 155. ¾ Parapithecus
Merkmale der Parapithecidae:
Die Parapithecidae hatten eine primitivere Zahnformel: 2 1 3 3, sie hatten also 36 Zähne. Der Zahnbogen war V - förmig und das Gesicht wurde kürzer und war nur noch ein wenig schnauzenförmig. Die unteren Incisivi fehlten oder waren schmal und spatelförmig. Die Canini bekamen eine kleinere und spitzere Form. Die unteren Praemolaren wurden nach distal größer und komplexer, die des Oberkiefers waren breit und besaßen drei Höcker. Die oberen Molaren hatten eine quadratische Form. Die Unterkiefersymphyse war verknöchert und auch die Frontalnaht des Schädels war geschlossen. Ein knöcherner äußerer Gehörgang wurde nicht nachgewiesen.
Das älteste Exemplar, dass man in Fayum fand, war der Oligopethecus, von dem allerdings die Species unbekannt ist. Es war der erste Primat, der dieselbe Zahnformel wie die Menschenaffen und der Mensch aufwies.
Weiterhin fand man einen Prosimii, aus der Familie der Tarsiidae, den so genannten Afrotarsius.
[...]
- Arbeit zitieren
- Ursula Wittlich (Autor:in), 2002, Primaten des Oligozäns. Fossile Fundorte und allgemeine Merkmale, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/31953
-
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen.