Das Ziel der vorliegenden Arbeit war, herauszufinden, ob Lob durch Vorgesetzte einen signifikanten Einfluss auf die Produktivität ausüben kann.
Im Rahmen dieser Untersuchung wurden daher in einem Unternehmen Daten erhoben. In diesem Unternehmen sind bereits mehrere Kundenbeschwerden eingegangen, aufgrund von zu langen Wartezeiten in der Hotline, bis ein Mitarbeiter sie beriet. Die Anzahl der Vertragsabschlüsse in diesem Unternehmen, ging im letzten Quartal zurück. Des Weiteren ist eine Zunahme der Krankmeldungen zu beobachten. Somit wurden Maßnahmen ergriffen, um die Produktivität der Mitarbeiter zu steigern.
Dafür wurden zwei Gruppen des Sales-Bereichs miteinander verglichen. Zum einen die Kontrollgruppe (Bereich Süd (0)) und zum anderen die Testgruppe (Bereich Nord (1)).
Die Führungskräfte aus dem Bereich Nord (1) wurden instruiert, einen Monat lang jedes Mal, wenn ein Mitarbeiter dieses Bereichs schnell an das Telefon ging, diesen konsequent zu loben. Im Bereich Süd (0) wurden keine Instruktionen vorgegeben. Im Anschluss der Testphase erfolgte, in Bezug auf die Krankmeldungen und die Anzahl der Vertragsabschlüsse, die Auswertung. Die Untersuchung ergab keinen signifikanten Unterschied, unter Einfluss von Lob in Bereich Nord (1), bezüglich der Krankmeldungen. Bei der Anzahl der Vertragsabschlüsse jedoch konnte ein positiver Effekt festgestellt werden.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
1.1 Lernen
1.2 Ursprung der operanten Konditionierung
1.3 Verstärker
1.4 Anwendungsbereiche
2. Theoretische Grundlagen
2.1 Experiment und Design
2.2 Hypothesen
3. Ergebnisse
3.1 Häufigkeitsverteilung und Lagemaße
3.2 Signifikanztest
4. Diskussion der Ergebnisse
4.1 Ergebnisinterpretation und Beantwortung der Forschungsfrage
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Anhang
Abstract
Die vorliegende Hausarbeit untersucht die Wirksamkeit von positiver Verstärkung in Form von Lob in Bezug auf die Produktivität von Mitarbeitern.
Im Rahmen dieser Untersuchung wurde in einem Unternehmen Daten erhoben. In diesem Unternehmen sind bereits mehrere Kundenbeschwerden eingegangen, aufgrund von zu langen Wartezeiten in der Hotline, bis ein Mitarbeiter sie beriet. Die Anzahl der Vertragsabschlüsse, in diesem Unternehmen, ging im letzten Quartal zurück. Des Weiteren ist eine Zunahme der Krankmeldungen zu beobachten. Somit wurden Maßnahmen ergriffen, um die Produktivität der Mitarbeiter zu steigern. Das Ziel war, anhand der Stichprobe, herauszufinden ob Lob durch Vorgesetzte einen signifikanten Einfluss auf die Produktivität ausüben kann. Dafür wurden zwei Gruppen des Sales-Bereichs miteinander verglichen. Zum einen die Kontrollgruppe (Bereich Süd (0)) und zum anderen die Testgruppe (Bereich Nord (1)). Die Führungskräfte aus dem Bereich Nord (1) wurden instruiert, einen Monat lang jedes Mal, wenn ein Mitarbeiter dieses Bereichs schnell an das Telefon ging, diesen konsequent zu loben. Im Bereich Süd (0) wurden keine Instruktionen vorgegeben. Im Anschluss der Testphase erfolgte, in Bezug auf die Krankmeldungen und die Anzahl der Vertragsabschlüsse, die Auswertung. Die Untersuchung ergab keinen signifikanten Unterschied, unter Einfluss von Lob in Bereich Nord (1), bezüglich der Krankmeldungen. Bei der Anzahl der Vertragsabschlüsse jedoch konnte ein positiver Effekt festgestellt werden.
Letztendlich bedarf es weiteren Forschungsarbeiten, über längere Zeiträume und repräsentativeren Stichproben, um die Wirksamkeit von Lob auf die Arbeitsmotivation nachzuweisen.
1. Einleitung
1.1 Lernen
Lernen findet im Kopf statt. So wie der Magen für die Verdauung, die Beine für die Bewegung oder die Augen für das Sehen entsprechende Werkzeuge darstellen, so ist dies das Gehirn, dass für das Lernen.
Die Fähigkeit zu lernen ist für den Menschen eine Grundvoraussetzung dafür, sich den Gegebenheiten des Lebens und der Umwelt anzupassen. Schon von Geburt an zeigt sich unsere Lernfähigkeit. Das Baby hört zu, wenn die Eltern sich miteinander unterhalten, um die Melodie und Lautbestand der Sprache zu lernen. Bereits ab dem vierten Lebenstag kann ein Säugling seine Muttersprache von anderen unterscheiden. Das erste Wort sprechen Kinder mit etwa einem Jahr. Die Klassiker sind „Mama“ und „Papa“, dies freut die Eltern natürlich umso mehr. Und diese Freude motiviert natürlich das Kind wiederum, weitere Wörter zu lernen. Ab dem dritten Lebensjahr wird davon ausgegangen, dass die meisten Kinder sich richtig unterhalten können. Durch Beobachten imitieren sie die Verhaltensweisen ihrer Eltern, Freunde und Vorbilder. Folgendes Zitat aus dem Buch Mayers (2008, S. 340), bestätigt ebenfalls die Wichtigkeit des Lernens. In diesem steht: „Kein Thema kommt dem Kern der Psychologie näher als das Lernen, eine mehr oder weniger dauerhafte Veränderung im Verhalten eines Organismus aufgrund von Erfahrung“.
Es gibt verschiedene Formen des Lernens. Zum einen assoziatives Lernen und zum anderen Beobachtungslernen. Das assoziative Lernen wird nochmals in zwei Arten unterteilt. Diese ist die klassischen Konditionierung, bei der zwei Reize miteinander gekoppelt werden und die operante Konditionierung, bei der Verhaltensweisen mit deren Konsequenzen in Verbindung gebracht werden. Beobachtungslernen ist ein Vorgang, bei dem wir aus Erfahrung anderer und durch beobachten des Verhaltens menschlicher Vorbilder lernen.
Die vorliegende wissenschaftliche Arbeit untersucht operante Konditionierung im Arbeitsumfeld. Das Ziel ist anhand der statistischen Stichprobe herauszufinden, ob positive Verstärkung in Form von Lob durch Führungskräfte einen signifikanten Einfluss auf die Produktivität von Mitarbeitern ausübt.
1.2 Ursprung der operanten Konditionierung
Operante Konditionierung ist ein Denkmuster der behavioristischen Lernpsychologie welche auf Edward L. Thorndike zurückgeht. Sie bezieht sich auf das Erlernen von Reiz-Reaktions-Mustern aus ursprünglich spontanem Verhalten.
Der Behaviorismus (abgeleitet vom amerikanisch – engl. Wort behavior, „Verhalten“) wurde durch Vorarbeiten von Edward Lee Thorndike (1874- 1949) gemeinsam mit John B. Watson (1878- 1958) begründet. Edward Lee Thorndike ist bekannt für seine zahlreichen Verhaltensstudien. Insbesondere für seine Lerntheorie in der er unter anderem das Effektgesetz (engl. law of effect) wie folgt formulierte: „Wird in einer bestimmten Situation eine bestimmte Reaktion von befriedigenden Konsequenzen („Belohnung“) gefolgt, dann wird die Assoziation zwischen der Situation (den anwesenden Reizen/ Stimuli) und der Reaktion gefestigt bzw. verstärkt“ (Thorndike, Edward L. (1930). Psychologie der Erziehung. Jena: G. Fischer).
Burrhus F. Skinner (1904- 1990) setzte die grundlegende Arbeit von Edward L. Thorndike fort und entwickelte sie weiter. Allerdings rückte er eher verschiedene Arten der Verstärkung als Konsequenz für ein gezeigtes Verhalten in den Mittelpunkt seiner Forschungen. Dafür entwarf Skinner eine Box (Skinner- Box), die mit einem Hebel bzw. einer Taste ausgestattet war. Sobald das Versuchstier (Ratten, Tauben) diese Vorrichtung betätigte, bekam es Futter oder Wasser als Belohnung. Ein Messinstrument zeichnete die Häufigkeit dieser Reaktionen auf. Das Versuchstier erlernte immer das gewünschte Verhalten, in dem es jedes Mal belohnt wurde, wenn es sich dem Hebel oder der Taste näherte. In der Psychologie bezeichnet man diesen Vorgang als Shaping (Verhaltensformung).
Unter operanter Konditionierung versteht man also, dass eine bestimmte Verhaltensweise mit einer zu erwarteten Konsequenz verknüpft wird. In anderen Worten nehmen Verhaltensweisen in ihrer Häufigkeit zu, wenn ihnen eine positive Verstärkung folgt und ab nehmen ab durch negative Verstärkung.
1.3 Verstärker
Ein Verstärker ist ein Reiz, der als Konsequenz auf ein bestimmtes Verhalten erfolgt. Er erhöht die Auftretenswahrscheinlichkeit bzw. die Ausführungsgeschwindigkeit dieses Verhaltens. Es wird zwischen positiver und negativer Verstärkung differenziert. Wenn auf ein Verhalten ein angenehmer Reiz, umgangssprachlich oft auch Belohnung genannt, folgt (bei Menschen z.B. Lob, Geld) spricht man von positiver Verstärkung. Von negativer Verstärkung wird gesprochen, wenn ein unangenehmer Reiz entfernt wird, sobald das gewünschte Verhalten auftritt. Beispielsweise erleben wir dies, wenn wir eine Situation meiden, vor der wir Angst haben.
„Das psychologische Wörterbuch beschreibt die Verstärkung als eine wesentliche Voraussetzung zum Erlernen von Verhaltensweisen und deren Verfestigung im Verhaltensrepertoire. Die Verstärkung ist ein Bestandteil der Verhaltenstheorie zum Abbau von Fehlverhalten und Aufbau erwünschten Verhalten (vgl. Häcker & Stapf, 1998, S. 930).“
Der Fokus dieser Arbeit konzentriert sich auf die positive Verstärkung. Dies bedeutet wie bereits erwähnt, hinzufügen eines angenehmen Reizes.
Repräsentative Studien wiesen nach, dass sich Lob stärker auf die Produktivität von Mitarbeitern auswirkt als das Gehalt oder kostenlose Verpflegung. Basierend auf einer umfangreichen Online-Befragung von 1.000 Deutschen ab 18 Jahren, fand das Marktforschungsinstitut YouGov heraus, welches neben dem Gehalt die wichtigsten Top-Motivationsfaktoren bei Mitarbeitern sind. Aus der Studie ging hervor, dass 77 Prozent der Befragten mehr Freude im Job haben, wenn sie ein gutes Arbeitsverhältnis zu Kollegen und Vorgesetzten haben. Auch flexible Arbeitszeiten wie Gleitzeit und betriebliche Gesundheitsförderung sorgen für mehr Motivation am Arbeitsplatz (vgl. „Arbeitsmotivation 2014“, Studie im Auftrag der ManpowerGroup Deutschland im Februar 2014 vom Marktforschungsinstitut YouGov).
1.4 Anwendungsbereiche
Lernen durch operante Konditionierung kann überall eingesetzt werden. Im Alltagsleben kommen wir häufig in Situationen, in denen wir lernen Verhaltensweisen mit zu erwarteten Konsequenzen zu verknüpfen.
Beim Sport können Trainer Verstärkungsprinzipien einsetzen, indem sie Schritt für Schritt den Schwierigkeitsgrad erhöhen und schon kleine Erfolge belohnen. Umso mögliche Frustrationen zu vermeiden.
Auch bei der Kindererziehung kann operante Konditionierung eingesetzt werden. Um ein Kind dabei zu unterstützen, erwünschte Verhaltensweisen aufzubauen, die die Eltern verlangen, muss sowohl auf positive, wie auf nichterwünschte Verhaltensweisen eine Konsequenz erfolgen. Beispielsweise wird ein Kind mit Süßigkeiten belohnt, wenn es sein Zimmer aufgeräumt hat.
Aber nicht nur im Alltagsleben spielt das Prinzip der operanten Konditionierung eine große Rolle. Skinner beschäftigte sich auch mit der Erforschung der Lernpsychologie. Sein Vorschlag war, den Lernprozess in kleine Schritte einzuteilen und auf das Lerntempo des jeweiligen Schülers einzugehen. Positive Verstärkung soll den Lernenden ein umgehendes Feedback geben und die Auftretenswahrscheinlichkeit von richtigen Antworten erhöhen. Dazu ein Beispiel als Veranschaulichung: Ein Schüler schreibt einfallsreiche Aufsätze. Er wird dafür vom Lehrer gelobt und bekommt eine gute Note.
Am Arbeitsplatz können Verstärker (Belohnungen) die Motivation und Produktivität der Angestellten verbessern. In vielen Unternehmen werden Gewinnbeteiligungen und Firmenanteile angeboten. Doch wie aus der schon genannten Studie hervorgeht, hängt die Arbeitsmotivation von viel mehr ab als von dem Gehalt. Die Daimler AG zum Beispiel nimmt an Wettbewerben für die Organisation „Great Place to Work® “ teil. Hier haben Mitarbeiterzufriedenheit und Diversity, also soziale und kulturelle Vielfalt im Unternehmen, hohe Priorität.
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- Citation du texte
- Lisa Strupat (Auteur), 2015, Die Wirksamkeit von positiver Verstärkung in Form von Lob auf die Produktivität, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/319318
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