Wenn es um das Thema Sterbehilfe geht, spielen die Niederlande eine Außenseiterrolle in Europa. Zwar ist die Sterbehilfe hier – genau wie in allen anderen europäischen Ländern – verboten, doch gibt es in den Niederlanden Voraussetzungen, unter denen Euthanasie aktiv und öffentlich geduldet wird. In der folgenden Arbeit soll auf die rechtlichen Regelungen sowie die Hintergründe der niederländischen Duldungspolitik eingegangen werden.
Da der Begriff der Sterbehilfe vieldeutig ist und für unterschiedliche Maßnahmen – meist in der finalen Lebensphase schwerkranker Menschen – steht, werde ich zuerst näher auf diesen Begriff eingehen und die verschiedenen „Arten“ von Sterbehilfe erläutern. Hierfür werde ich mich erstmal auf die in Deutschland gebräuchlichen Begriffe beziehen und später auf den schon in den Definitionen eintretenden Unterschied zu den Niederlanden eingehen.
Danach wird sich diese Arbeit detailliert mit der aktuellen Rechtslage in den Niederlanden sowie der Entwicklung zu diesem Status quo hin befassen. Hierbei sollen auch die historischen und kulturellen Hintergründe beleuchtet werden, die zu einer besonderen niederländischen Handhabung mit dem Thema Sterbehilfe geführt haben.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Sterbehilfe - Begriffe und Definitionen
- 2.1 Aktive Sterbehilfe
- 2.2 Medizinisch assistierter Suizid
- 2.3 Indirekte Sterbehilfe
- 2.4 Passive Sterbehilfe
- 2.5 Der niederländische Euthanasiebegriff
- 3. Sterbehilfe in den Niederlanden
- 3.1 Rechtliche Rahmenbedingungen und Entwicklungen
- 3.2 Historischer Hintergrund
- 4. Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die niederländische Duldungspolitik bezüglich Sterbehilfe und deren rechtliche und historische Hintergründe. Sie analysiert den vielschichtigen Begriff der Sterbehilfe und vergleicht die deutsche und niederländische Rechtslage.
- Definition und Differenzierung verschiedener Arten von Sterbehilfe
- Rechtliche Rahmenbedingungen der Sterbehilfe in den Niederlanden
- Historische Entwicklung der niederländischen Sterbehilfediskussion
- Vergleich der deutschen und niederländischen Rechtsprechung zur Sterbehilfe
- Analyse der gesellschaftlichen Akzeptanz von Sterbehilfe in den Niederlanden
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Sterbehilfe in den Niederlanden ein und hebt deren besondere Stellung in Europa hervor. Sie erläutert das Ziel der Arbeit, nämlich die Untersuchung der rechtlichen Regelungen und der Hintergründe der niederländischen Duldungspolitik. Der vielschichtige Begriff der Sterbehilfe wird als Ausgangspunkt für die weitere Analyse benannt, mit dem Hinweis auf die unterschiedlichen Begriffsverständnisse in Deutschland und den Niederlanden. Die Arbeit kündigt eine detaillierte Auseinandersetzung mit der aktuellen Rechtslage, deren Entwicklung und den historischen sowie kulturellen Hintergründen an.
2. Sterbehilfe - Begriffe und Definitionen: Dieses Kapitel definiert den zentralen Begriff „Euthanasie“ und differenziert die verschiedenen Arten von Sterbehilfe nach deutschem Recht: aktive Sterbehilfe (Tötung auf Verlangen), Beihilfe zur Selbsttötung (medizinisch assistierter Suizid), aktive indirekte Sterbehilfe (nicht intendierte Inkaufnahme des Todes als Nebenwirkung einer Therapie) und passive Sterbehilfe (Sterbenlassen). Es werden die strafrechtlichen Bewertungen dieser Handlungen in Deutschland erläutert und die Unterschiede zum niederländischen Euthanasiebegriff aufgezeigt. Die deutsche Rechtsprechung, die zwischen Tötung und Unterlassen differenziert, und die Bedeutung von Patientenverfügungen werden beleuchtet.
3. Sterbehilfe in den Niederlanden: Dieses Kapitel beschreibt die aktuelle Rechtslage in den Niederlanden, obwohl Euthanasie grundsätzlich strafbar ist, wird sie unter bestimmten Bedingungen geduldet. Es wird die Entwicklung der Rechtsprechung dargestellt, beginnend mit den ersten Urteilen in den 1950er Jahren bis zum Präzedenzfall von 1973 (Gertruud Postma van Boven), der die Grundlage für das Gesetz von 2002 bildet. Die Arbeit beleuchtet den Unterschied zwischen der deutschen und der niederländischen Handhabung von Sterbehilfe und deren rechtliche und gesellschaftliche Hintergründe.
Schlüsselwörter
Sterbehilfe, Euthanasie, Niederlande, Rechtslage, Medizinisch assistierter Suizid, Passive Sterbehilfe, Aktive Sterbehilfe, Rechtliche Rahmenbedingungen, Historische Entwicklung, Patientenverfügung, Duldungspolitik.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Sterbehilfe in den Niederlanden
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Die Arbeit analysiert die niederländische Politik der Duldung von Sterbehilfe, beleuchtet die rechtlichen und historischen Hintergründe und vergleicht die deutsche und niederländische Rechtslage. Sie umfasst eine Einleitung, eine Definition verschiedener Sterbehilfeformen, eine detaillierte Betrachtung der Sterbehilfe in den Niederlanden, und abschließende Schlussfolgerungen. Ein Inhaltsverzeichnis, eine Zusammenfassung der Kapitel und Schlüsselwörter erleichtern den Zugriff auf die Informationen.
Welche Arten von Sterbehilfe werden unterschieden?
Die Arbeit differenziert zwischen aktiver Sterbehilfe (Tötung auf Verlangen), medizinisch assistiertem Suizid (Beihilfe zur Selbsttötung), indirekter Sterbehilfe (nicht intendierte Inkaufnahme des Todes als Nebenwirkung einer Therapie) und passiver Sterbehilfe (Sterbenlassen). Der niederländische Euthanasiebegriff wird ebenfalls eingehend betrachtet und von den deutschen Begriffen abgegrenzt.
Wie ist die Rechtslage zur Sterbehilfe in den Niederlanden?
Obwohl Euthanasie in den Niederlanden grundsätzlich strafbar ist, wird sie unter bestimmten Bedingungen geduldet. Die Arbeit beschreibt die Entwicklung der Rechtsprechung von den ersten Urteilen der 1950er Jahre bis zum Gesetz von 2002, basierend auf dem Präzedenzfall von 1973 (Gertruud Postma van Boven). Der Unterschied zur deutschen Rechtslage wird herausgestellt.
Welche historischen Hintergründe werden behandelt?
Die Arbeit beleuchtet die historische Entwicklung der Diskussion um Sterbehilfe in den Niederlanden, beginnend mit den ersten Gerichtsentscheidungen bis hin zur aktuellen Rechtslage. Der Fokus liegt auf den gesellschaftlichen und rechtlichen Faktoren, die zur heutigen Duldungspolitik geführt haben.
Wie wird die deutsche und die niederländische Rechtslage verglichen?
Die Arbeit vergleicht die deutsche und die niederländische Rechtsprechung zur Sterbehilfe, wobei insbesondere die unterschiedlichen Definitionen von Sterbehilfe und die unterschiedlichen strafrechtlichen Bewertungen im Vordergrund stehen. Die unterschiedliche Handhabung und deren rechtliche und gesellschaftliche Hintergründe werden analysiert.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Sterbehilfe, Euthanasie, Niederlande, Rechtslage, Medizinisch assistierter Suizid, Passive Sterbehilfe, Aktive Sterbehilfe, Rechtliche Rahmenbedingungen, Historische Entwicklung, Patientenverfügung, Duldungspolitik.
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- Anonym (Author), 2014, Sterbehilfe in den Niederlanden. Zur niederländischen Duldungspolitik und deren Hintergründe, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/319296