In der vorliegenden Arbeit gehe ich näher auf das Thema Grausamkeiten in Volksmärchen ein. Auf eine Begriffsdefinition folgen zur Veranschaulichung konkrete Beispiele psychischer und physischer Grausamkeiten, die in den bekannten Märchen der Gebrüder Grimm Anwendung finden. Dieser Themenblock wird mit einer Untersuchung zum Wirklichkeitsbezug diese Grausamkeiten abgeschlossen.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung ... 2
2. Grausamkeiten im Volksmärchen ... 3
2.1 Definitonsversuche des Begriffs Grausamkeit ... 3
2.2 Konkrete Beispiele physischer und psychischer Grausamkeiten im Volksmärchen ... 4
2.3 Die Frage nach dem Wirklichkeitsbezug von Märchengrausamkeiten ... 6
3. Fazit ... 8
4. Literverzeichnis und weiterführende Literatur ... 9
1. Einleitung
Bereits seit 1812, das heißt seit der Publikation der Kinder- und Hausmärchen der Gebrüder Grimm, ist bei Kindern aller Entwicklungsstufen eine besondere Affinität hinsichtlich des Märchens festzustellen. Diese Erzählgattung erfreut sich seit jeher größerer Beliebtheit als alle anderen Arten von Kindergeschichten (vgl. Bettelheim/1980; S. 12). Doch diese positive Ansicht über Märchen teilen damals wie heute nicht alle Menschen. Schon Plato äußerte seine Bedenken gegenüber dieser Erzählgattung, da er der Meinung war, sie könnten der kindlichen Seele Schaden zufügen:
„Werden wir nun so ohne weiteres es zulassen, daß die Kinder Märchen anhören, wie sie der erste beste auf gut Glück ersinnt, und daß sie so in ihre Seele Ansichten aufnehmen, die vielfach im Widerspruch stehen mit denen, die sie in reiferen Jahren unserer Meinung nach haben sollten?... den jetzt geläufigen Märchen aber muss man zum größten Teil den Abschied geben. “ (Plato, zitiert nach Röhrichl/1964; S.123)
Der Höhepunkt der Kontroverse entbrannte in den 1960er und 1970er Jahren, in denen sich zwei völlig unterschiedliche Haltungen gegenüber dem Volksmärchen entwickelten. Die eine Seite warnte vor Märchen, denn sie waren der Meinung, Böses kommt aus Kinderbüchern (vgl. Gmelin/1980). Zudem waren und sind Märchenkritiker auch heute noch der Ansicht, dass Märchen kein „wahrhaftiges“, Bild des Lebens vermitteln und insbesondere durch ihre grausamen und brutalen Elemente der kindlichen Seele Schaden zufügen können. Dabei berufen sie sich auf die Tatsache, dass „[i]n keiner anderen Erzählgattung so viel geköpft, zerhackt, gehängt, verbrannt oder ertränkt [wird] wie im Märchen“ (Brednich (Hrsg.)/1984; S. 98). Die Vertreter der opponierenden Seite (vgl. Bettelheim/1980 und Röhrich/1964) sind wiederum der Meinung, dass „nichts so fruchtbar und befriedigend wie das Volksmärchen“ (Bettelheim/1980; S. 11) ist und Märchen deshalb eine wichtige Entwicklungshilfe darstellen, die alle Persönlichkeitsebenen des Menschen gleichzeitig ansprechen.
Vorweg muss noch erwähnt werden, dass ich diese Arbeit ausschließlich auf die Volksmärchen der Gebrüder Grimm beziehen werde, da sich diese seit eh und je einem überaus hohen Bekanntheitsgrad erfreuen und es in der Regel gerade diese Märchen sind, mit denen Kinder als erstes in Berührung kommen.
Im anschließenden Kapitel gehe ich näher auf das Thema Grausamkeiten in diesen Volksmärchen ein. Auf eine Begriffsdefinition folgen zur Veranschaulichung konkrete Beispiele psychischer und physischer Grausamkeiten, die in den bekannten Märchen der Gebrüder Grimm Anwendung finden. Dieser Themenblock wird mit einer Untersuchung zum Wirklichkeitsbezug diese Grausamkeiten abgeschlossen.
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- Ina Böttcher (Autor), 2009, Grausamkeit im Volksmärchen. Definitionsversuch und konkrete Beispiele, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/318989
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