„Die Konstruktion des Selbst geschieht in Geschichten.“ Die Geschichte von Mascha Kogan ist verschlungen: Sie beginnt in Baku, Aserbaidschan, von wo aus die Figur aufgrund der gewalttätigen Konflikte um die Region Bergkarabach nach Deutschland emigriert und endet – offen – bei einem Anschlag im Westjordanland.
Mascha Kogan ist die Protagonistin des 2010 von Olga Grjasnowa veröffentlichten Romans „Der Russe ist einer, der Birken liebt“ – eine komplexe Figur, die sich nahezu mühelos auf der ganzen Welt situieren könnte, die aber kein Zuhause definieren kann, die Jüdin ist, aber kein Hebräisch, sondern Arabisch spricht, die vom Kindheitsalter an mit einem Trauma lebt, sich nach Geborgenheit sehnt und der eine feste Bindung dennoch schwerzufallen scheint.
Eine ebenso komplexe wie vielschichtige Handlung, die die Identität dieser Figur immer wieder neu konstituiert und definiert. Doch wie genau lässt sich die Identitätskonstruktion dieser Figur entschlüsseln, nachvollziehen und interpretieren? Welche Erlebnisse und Begegnungen lassen sich als Referenzpunkte ihrer Identität heranziehen? Und nicht zuletzt: Mit welchen erzählerischen Mitteln wird diese Identitätskonstruktion entfaltet? Die Identitätskonstruktion der Protagonistin Mascha Kogan ist die zentrale Fragestellung der vorliegenden Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Identität - Grundlagen, Begriffe, Theorien
2.1 Vom statischen Konstrukt zur prozessualen Identität
2.1.1 Individuelle Identität im Zuge der Modernisierung
2.1.2 Narrative Identität
2.2 Identität und Alterität
2.3 Aspekte einer modernen Identitätskonstruktion
3. Identitätskonstruktion der Protagonistin Mascha Kogan in Olga Grjasnowas Roman „Der Russe ist einer, der Birken liebt“
3.1 Zeitverhältnisse im Roman
3.2 Die Erzählerfigur: Zeitpunkt, Ort und Fokalisierung
3.3 Situative Identitäten: Aserbaidschan, Deutschland, Israel
3.3.1 Kindheit in Aserbaidschan, Traumatisierung und Emigration im Zuge des Konflikts um die Region Bergkarabach
3.3.1.1 Familiäres Umfeld
3.3.1.2 Traumatisierung
3.3.1.3 Emigration im Kontingent jüdischer Flüchtlinge
3.3.2 Jugend und Studium in Deutschland
3.3.2.1 Schulzeit und Beziehung zu Sibel
3.3.2.2 Studienzeit, Zukunftspläne und Beziehung zu Sami
3.3.3 Einsatz der Romanhandlung: Tod des Freundes, Abschluss des Studiums und Aufbruch nach Israel
3.3.3.1 Beziehung zu Elias
3.3.3.2 Tod des Freundes und Versinken in Melancholie
3.3.4 Israel: Konfrontation mit der eigenen Vergangenheit
3.3.4.1 Ankunft in Israel
3.3.4.2 Begegnung mit Ori und Beziehung zu Tal
3.3.4.3 Gefühl der Ortlosigkeit
3.3.4.4 Verschwimmen von Gegenwart und Vergangenheit: Schlussteil
3.4 Haltung und Umgang zur jüdischen Glaubenszugehörigkeit
3.5 Umgang und Haltung zu Ethnizität, Nation und Rassismus
3.6 Identität im sozialen Austausch: Beziehungen und Begegnungen
3.7 Zusammenfassung
4. Abschlussbemerkungen
5. Literaturverzeichnis
- Citar trabajo
- Stephanie Frauenkron (Autor), 2014, Identitätskonstruktion in Olga Grjasnowas Roman „Der Russe ist einer, der Birken liebt“, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/318784
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