Im Folgenden soll mittels einer qualitativen Untersuchung der Frage nachgegangen werden, wie die subjektiven Vorstellungen von Yogalehrenden in Bezug auf Gesundheit und Krankheit aussehen? Der Fokus auf die subjektiven Vorstellungen soll verhindern, dass lediglich die Grundgedanken der Yoga-Philosophie in der Rolle der Lehrenden beschrieben werden. Die Autoren führen hierzu zwei Leitfadeninterviews.
Entlang des Bund Deutscher Yoga-Lehrer (BDY) begann sich Yoga in den 40er Jahren in Deutschland mit unterschiedlicher Dynamik zu verbreiten und erreichte die heutige Popularität. Es gibt laut dem Verband rund 5 Millionen Menschen, die in Deutschland regelmäßig Yoga ausüben, während zeitgleich rund 20.000 Lehrende ausgemacht werden können.
In den wissenschaftlichen Disziplinen unterscheidet man Yoga-Studies, welche die Ergründung der geschichtlichen und philosophischen Ursprünge sowie Entwicklungen zum Ziel haben sowie die empirischen Yoga-Studien. Letztere konzentrieren sich auf die medizinische und therapeutische Wirksamkeit von Yoga, wobei rituelle Aspekte weitgehend aus dem Blickfeld genommen werden. Dabei ist die Wirksamkeit der positiven Folgen von Yoga in verschiedenen Zielgruppen oft empirisch gestützt. Es lassen sich hierbei positive Effekte auf körperliche Beschwerden wie Rückenschmerzen, Osteoporose und rheumatoide Arthritis oder kardiovaskuläre Probleme aufzeigen.
Unter dem Eindruck vorrangehend beschriebener potentiell positiver Wirkung auf die Anwender ergab sich die Vorannahme, dass auch die lehrende Tätigkeit einen Einfluss auf die grundsätzlichen Annahmen und Konzepte bezüglich der Begriffe Gesundheit und Krankheit ausübt.
Weiter gestaltete sich die Frage, welche Erkenntnisse sich hinsichtlich des persönlichen Gesundheitshandelns gewinnen lassen. Das Gesundheitshandeln fragt nach persönlicher Motivation und Antrieb für ein absichtsvolles Tun in Gesundheitsbelangen, welches aus Sicht des Handelnden subjektiv mit den eigenen Gesundheitsvorstellungen verbunden ist. Weiter sollte an die Befragten die Frage des Coping bei Stress und Belastungen gerichtet werden. Die genannten Punkte sind insbesondere interessant unter Beachtung der genannten philosophischen Grundgedanken und der Nachweise zur Wirksamkeit von Yoga.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Entwicklung der Idee für die Themenstellung
- 1.2 Theoretischer Hintergrund
- 1.3 Entwicklung einer gesundheitswissenschaftlichen Fragestellung
- 2. Methodik
- 2.1 Begründung des qualitativen Forschungsansatzes
- 2.2 Design der Studie
- 2.3 Sample und Zugang zum Feld
- 2.4 Datenerhebung: Begründung des Ansatzes eines qualitativen Leitfaden-Interviews
- 2.4 Durchführung der Interviews und Interviewprotokoll
- 2.5 Transkription der Interviews
- 3. Ergebnisse
- 3.1 Datenauswertung
- 3.2 Ergebnisse
- 3.3 Interview
- 3.4 Teilnehmerinnen
- 3.5 Subjektive Vorstellungen von Krankheit und Gesundheit
- 3.6 Coping
- 3.7 Gesundheitshandeln
- 3.8 Exklusivitätsanspruch von Yoga
- 4. Diskussion
- 4.1 Diskussion der Ergebnisse und methodische Reflexion
- 4.2 Argumentative Interpretationsabsicherung
- 4.3 Regelgeleitetheit
- 4.4 Nähe zum Gegenstand
- 4.5 Kommunikative Validierung
- 4.6 Triangulation
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese qualitative Forschungsarbeit untersucht die subjektiven Vorstellungen von YogalehrerInnen in Bezug auf Gesundheit und Krankheit. Sie zielt darauf ab, ein tieferes Verständnis für die Denkweise und den persönlichen Umgang von YogalehrerInnen mit diesen Konzepten zu gewinnen. Dabei werden Aspekte wie das eigene Gesundheitshandeln, Coping-Mechanismen im Umgang mit Stress und Belastungen sowie die philosophischen Grundlagen des Yoga berücksichtigt.
- Subjektive Vorstellungen von Gesundheit und Krankheit bei YogalehrerInnen
- Einfluss der Yogapraxis auf die Gesundheitsvorstellungen
- Persönliches Gesundheitshandeln und Coping-Strategien im Kontext von Stress und Belastungen
- Verbindung zwischen Yogaphilosophie und Gesundheitsverständnis
- Die Rolle des Yoga als gesundheitsfördernde Praxis
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Themenstellung ein und erläutert die Entwicklung der Forschungsfrage. Sie beleuchtet den theoretischen Hintergrund, der die Verbindung zwischen Yoga und Gesundheit beleuchtet, sowie die Entwicklung der Fragestellung aus gesundheitswissenschaftlicher Perspektive. Kapitel 2 beschreibt die Methodik der Studie, die sich auf qualitative Forschungsansätze stützt, und erläutert die Wahl des Leitfaden-Interviews als Methode der Datenerhebung. Kapitel 3 präsentiert die Ergebnisse der Studie, die auf den subjektiven Vorstellungen von YogalehrerInnen über Gesundheit und Krankheit, dem Coping-Verhalten sowie dem Gesundheitshandeln basieren. Die Diskussion in Kapitel 4 reflektiert die Ergebnisse und die methodische Vorgehensweise der Studie, wobei Interpretationsabsicherung, Regelgeleitetheit, Nähe zum Gegenstand, kommunikative Validierung und Triangulation als wichtige Aspekte der qualitativen Forschung hervorgehoben werden.
Schlüsselwörter
Qualitative Forschung, Gesundheitswissenschaften, Yoga, Subjektive Vorstellungen, Gesundheit, Krankheit, Gesundheitshandeln, Coping, Stress, Belastungen, Yogaphilosophie, Leitfaden-Interview, Datenauswertung, Interpretationsabsicherung, Regelgeleitetheit, Nähe zum Gegenstand, Kommunikative Validierung, Triangulation.
- Arbeit zitieren
- Kevin Kockot (Autor:in), Luisa Faller (Autor:in), 2014, Subjektive Vorstellungen von Gesundheit und Krankheit bei Yogalehrenden. Eine qualitative Erhebung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/318336