Eine elterliche Scheidung hat stets Konsequenzen für die Kinder der aufgelösten Familie. Ein Aspekt, nämlich die Frage, inwieweit sich eine solche Scheidung auf das Partnerschaftsverhalten der Kinder im späteren Erwachsenenalter auswirkt, soll im Folgenden behandelt werden.
Angesichts des sozialen Wandels der Familienformen in Deutschland lassen sich dieser Fragestellung große Wichtigkeit und Aktualität zuordnen. Die Scheidungszahlen sind in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich angestiegen und die Heiratsneigung bei der deutschen Bevölkerung sinkt. Dieser gesellschaftliche Hintergrund wird deshalb genauer betrachtet. Ebenso soll sich mit den in Deutschland anzufindenden Familienformen auseinandergesetzt werden, um den Einfluss von unkonventionellen Nach-Scheidungsfamilienformen besser verstehen zu können.
Durch die folgenden Ausarbeitungen sollen dann einige mögliche Folgen einer elterlichen Scheidung auf die betroffenen Kinder dargestellt und in der resümierenden Schlussbetrachtung wiederholt veranschaulicht werden.
Inhaltsverzeichnis
1.) Einleitung
2.) Hintergrund
2.1) Ehescheidungen
2.2) Familienformen
3.) Hypothesen zum Partnerschaftsverhalten
4.) Schlussbetrachtung
Literaturverzeichnis
1.) Einleitung
Während des Seminars „Einführung in die Familiensoziologie“ wurde neben verschiedenen anderen Themenbereichen das Thema „Trennung und Scheidung“ besprochen. Hier ging es besonders um Partnerschaftsstabilität und um gesellschaftliche Konsequenzen von Trennungen. Eine elterliche Scheidung hat aber auch Konsequenzen für die Kinder der aufgelösten Familie, deshalb stellte sich mir die Frage, inwieweit sich eine solche Scheidung auf das Partnerschaftsverhalten der Kinder im späteren Erwachsenenalter auswirkt.
Auch angesichts des sozialen Wandels der Familienformen in Deutschland lassen sich dieser Fragestellung große Wichtigkeit und Aktualität zuordnen: Die Scheidungszahlen sind in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich angestiegen und die Heiratsneigung bei der deutschen Bevölkerung sinkt. Dieser gesellschaftliche Hintergrund wird deshalb in Abschnitt 2.1) „Ehescheidungen“ genauer betrachtet, während sich Abschnitt 2.2) mit den in Deutschland anzufindenden Familienformen auseinandersetzt, um den Einfluss von unkonventionellen Nach-Scheidungsfamilienformen besser verstehen zu können. Durch die folgenden Ausarbeitungen sollen dann einige mögliche Folgen einer elterlichen Scheidung betreffend der eigenen Kinder dargestellt und in der resümierenden Schlussbetrachtung wiederholt veranschaulicht werden.
2.) Hintergrund
Im Folgenden werden die genauen Daten von Ehescheidungen in Deutschland und die Bedeutung einer Scheidung in familiärer Hinsicht aufgezeigt. Weiterhin werden bestehende Familienformen genau definiert und anschließend wird der Wandel dieser Formen untersucht.
2.1) Ehescheidungen
In Abbildung 1) ist die sinkende Anzahl von Eheschließungen anhand des rotfarbenen Graphen über die Jahre hinweg zu sehen, welches demnach auf die verringerte Heiratsneigung in der Gesellschaft schließen lässt. Im Gegensatz zu Abb. 2) gibt Abb. 1) einen differenzierteren Überblick über Ehelösungen, da hier zwischen dem Tod eines Ehepartners und einer tatsächlichen Ehescheidung unterschieden wird. Aber auch die in Abb. 2) zusammengefassten Ehescheidungsziffern zeigen einen deutlichen Anstieg. Betrachtet man jedoch die Zahlen der letzten Jahre so erkennt man eine relativ stabile Ehescheidungsquote bzw. sogar einen geringen Rückgang der Scheidungszahlen. Dies ist zu erklären mit der verminderten Heiratsneigung sowie mit der Zunahme von nichtkonventionellen Partnerschafts- und Familienformen, welche in Abschnitt 2.2) dargestellt wird.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 1): Eheschließungen und Ehelösungen in DeutschlandAbbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Statistisches Bundesamt 2014a
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 2): Scheidungsziffern der Ehen in DeutschlandAbbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung 2015
Wie sehr elterliche Scheidungen auch die Kinder treffen, zeigen außerdem die Zahlen des Statistischen Bundesamts (Quelle: 2014b): In etwa die Hälfte aller geschiedenen Ehepaare im Jahre 2014 hatten gemeinsame Kinder unter 18 Jahren. Genauer gesagt waren von 166.199 Ehescheidungen in diesem Jahr rund 134.803 minderjährige Kinder betroffen. Eine Scheidung hat extreme Auswirkungen auf die gesamte Lebenssituation eines Kindes. So scheint eine Scheidung direkt auf mehrere Lebensbereiche großen Einfluss zu nehmen: Finanzen, Sorgerecht, Wohnbedingung, Rollen und Beziehungen innerhalb der Familienmitglieder bzw. der Kontakt zu dem jeweils anderen Elternteil usw. (Vgl. Walper & Schwarz 2002: 12). In diesen konfliktbehafteten Prozessen bekommt das Kind oft weniger Aufmerksamkeit als zuvor und ist so stark auf sich allein gestellt wie nie zuvor, was die Situation eines Kindes nochmals verschlechtert. Mit dem Ausziehen eines Elternteils verliert das Kind zusätzlich noch eine seiner Vertrauenspersonen. Außerdem muss ein Kind meist mehr als nur eine neue Familienform durchlaufen: nach einer Scheidung bleibt das Kind vorerst bei einem Elternteil, welcher damit die Rolle des Alleinerziehenden einnimmt. Da aber knapp 90% der Väter und 66% der Mütter im Laufe der Zeit eine neue Partnerschaft eingehen (Vgl. Alt 2002: 144) lernt das Kind meist noch die Konstellation einer Stieffamilie kennen.
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- Arbeit zitieren
- Lisa Halfar (Autor:in), 2015, Der Einfluss von elterlicher Scheidung auf das spätere Partnerschaftsverhalten der Trennungskinder, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/318158
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