Diese Seminararbeit gibt einen Überblick über das Leben und die Theorie des Franz Anton Mesmers, die Wirkung des animalischen Magnetismus, mögliche Behandlungsweisen und schildert die Entwicklung des Mesmerismus bis hin zur heutigen Hypnosetherapie.
Im aufkommenden Zeitalter der Aufklärung (Mitte des 17. Jahrhunderts bis Anfang des 19. Jahrhunderts) wurde der 1734 geborene Franz Anton Mesmer zum Vorläufer der Körper- und Hypnosetherapie. Kenntnisse über einen heilsamen Magnetismus und die Verbindung zwischen Himmelskörpern und dem belebten Organismus gab es bereits in der Antike. Mesmer war fasziniert von dieser Art der Beeinflussung und entwickelte daraufhin einen neuartigen Ansatz: Die Theorie des animalischen Magnetismus (Fluidumtheorie).
Ihm zufolge besteht eine Beeinflussung zwischen Himmelskörpern und dem menschlichen Organismus (sowie Menschen untereinander) durch ein Fluidum, das durch den Körper fließt. Bei einer ungleichmäßigen Verteilung des Fluidums entstehen Krankheiten, welche mithilfe von Magnetkuren geheilt werden können. Mit seiner (Wieder-) Entdeckung des Magnetismus behandelte Mesmer unzählige, unheilbar geglaubte Menschen erfolgreich und wurde, nicht nur im positiven Sinne, zum Mittelpunkt der damaligen Wissenschaft. Er selbst war während seiner gesamten Karriere vom animalischen Magnetismus als Methode zur ganzheitlichen Heilung von Krankheiten überzeugt; seine Patienten erschienen täglich zur Magnetkurbehandlung.
Das Modell der Lebensenergie gilt bis dato als Vorläufer der Hypnosetherapie, denn unter anderem nutzte Mesmer sogenannte Mesmersche Striche (Handbewegungen) zur Magnetisierung eines Subjektes; bei der heutigen Hypnose werden ähnliche Bewegungen zur Tranceinduktion eingesetzt. Ebenso gewinnt der Magnetiseur volle Kontrolle über seinen Patienten während des sogenannten magnetischen Schlafes: Ein Zustand, der sich auch in der Hypnosetherapie in ähnlicher Form finden lässt.
Nach seinem Tod gab es trotz aller Opponenten und Kritik viel Zuspruch für die Fluidumtheorie und viele Wissenschaftler nutzten die gewonnenen Erkenntnisse als Grundlage eigener Experimente. Somit widerlegte zwar der ehemalige Schüler Mesmers Marquis de Puységur die Theorie seines Lehrers, nutzte den Magnetismus jedoch als Grundlage zur Erforschung des von ihm entdeckten künstlichen Somnambulismus, ein Element der modernen Hypnosetherapie.
Inhaltsverzeichnis
- ABSTRACT
- 1. EINLEITUNG
- 2. BIOGRAFIE FRANZ ANTON MESMERS
- 2.1. Kindheit und Studium
- 2.2. Erste Behandlungen mit Magneten
- 2.3. Mesmers Zeit in Paris
- 2.4. Ende der Karriere und Lebensabend
- 3. DER ANIMALISCHE MAGNETISMUS
- 3.1. Entwicklungsgeschichte und Voraussetzungen für Mesmers Lehre
- 3.2. Die Theorie
- 3.3. Die magnetische Behandlung
- 3.4. Wirkung auf die zu magnetisierende Person
- 4. DIE ENTWICKLUNG DER HYPNOSETHERAPIE
- 4.1. Hypnose
- 4.1.1. Begriffsbestimmungen Hypnose und Suggestion
- 4.1.2. Hypnosetheorien
- 4.2. Entwicklung vom animalischen Magnetismus zur Hypnosetherapie
- 4.3. Elemente der Mesmer'schen Lehre in der Hypnosetherapie
- 5. ZUSAMMENFASSUNG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit dem Leben und der Theorie von Franz Anton Mesmer, dem Begründer des „animalischen Magnetismus“. Sie untersucht die Entwicklung dieser Lehre, die Behandlungsweisen und die Verbindung zum heutigen Konzept der Hypnosetherapie. Ziel ist es, einen umfassenden Überblick über Mesmers Werk und seinen Einfluss auf die Entwicklung der modernen Therapieformen zu geben.
- Die Biografie von Franz Anton Mesmer und seine wissenschaftlichen Anfänge
- Die Theorie des animalischen Magnetismus und ihre Anwendung in der Behandlung
- Die Entwicklung des Mesmerismus bis zur modernen Hypnosetherapie
- Die Rolle von Suggestion und Tranceinduktion in der Hypnosetherapie
- Die Bedeutung von Mesmers Werk für die Entwicklung der modernen Medizin
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel dieser Arbeit gibt einen Überblick über das Leben und Wirken von Franz Anton Mesmer im Kontext der Aufklärung. Es beleuchtet seine frühen Studien, seine Entdeckung des animalischen Magnetismus und die Entwicklung seiner Theorie. Das zweite Kapitel widmet sich der Theorie des animalischen Magnetismus selbst. Es behandelt die Entstehung der Theorie, Mesmers Vorstellungen vom „Fluidum“ und die Anwendung des Magnetismus in der Behandlung. Das dritte Kapitel befasst sich mit der Entwicklung der Hypnosetherapie aus dem animalischen Magnetismus. Es analysiert die Bedeutung von Suggestion und Tranceinduktion, die verschiedenen Hypnosetheorien und die Elemente der Mesmer'schen Lehre, die sich in der heutigen Hypnosetherapie wiederfinden.
Schlüsselwörter
Animalischer Magnetismus, Franz Anton Mesmer, Hypnosetherapie, Suggestion, Tranceinduktion, Fluidum, Mesmersche Striche, magnetischer Schlaf, Geschichte der Medizin, Körpertherapie.
- Quote paper
- Josephine Koch (Author), 2004, Der animalische Magnetismus von Franz Anton Mesmer. Die Mesmer'sche Lehre als Urform der Hypnosetherapie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/316964