Ca. 2,4 Millionen Exemplare der „BILD“-Zeitung werden täglich gekauft - damit ist „BILD“ nicht nur die meistgelesene Zeitung in Deutschland, sondern sogar in ganz Europa; und auch die Internetplattform „bild.de“ wird ebenfalls millionenfach pro Tag aufgerufen. Die Zeitung aus dem Axel-Springer-Verlag erreicht also unheimlich viele Menschen mit ihren Nachrichten. Wohin das führen kann, möchte ich im Folgenden aufzeigen. Aber zunächst einmal: Was sind überhaupt „Nachrichten“? Eine „Nachricht“ ist nach Definition des „Brockhaus“ eine „Mitteilung oder Botschaft im Kommunikationsprozess, eine kurz gefasste, sachliche und folgerichtige Wiedergabe eines Vorgangs oder einer Handlung.“
Der entscheidende Begriff in dieser Definition ist „sachlich“ – doch was bedeutet er? Eine „sachliche“ Darstellung ist laut Duden eine Darstellung, die objektiv ist und nicht von Gefühlen oder Vorurteilen bestimmt ist. Somit sollte eigentlich die Aufgabe des Nachrichtengeschäftes sein, die Informationen nicht zu werten und den Leser nicht in eine Richtung zu lenken. Doch ist das überhaupt möglich? Sicherlich muss man sagen, dass es keine absolute Neutralität gibt.
Ereignisse werden in den Nachrichten immer irgendwie „verpackt“ durch Fotos oder Wortwahl. Dies ist nicht zu verhindern, denn Menschen unterscheiden sich in vielen Aspekten; sie sind unterschiedlich sozialisiert und haben ganz individuelle Positionen und Meinungen. Dementsprechend ist es logisch, dass Journalisten Informationen, die sie bekommen, unterschiedlich auffassen und interpretieren. Sie müssen also sehr vorsichtig sein, was sie schreiben und vor allem wie sie schreiben, wenn es ihr Ziel ist, möglichst objektiven Journalismus zu betreiben – denn die Gefahr, dass es etwas missverstanden wird und sie angreifbar werden, ist sehr groß. Nicht jeder Verlag hat anscheinend den Anspruch, seriös und neutral zu sein – das werde ich im späteren Verlauf zeigen.
„BILD Dir Deine Meinung“ - und Du wirst ausländerfeindlich?
Ca. 2,4 Millionen Exemplare der ÄBILD“-Zeitung werden täglich gekauft1 - damit ist ÄBILD“ nicht nur die meistgelesene Zeitung in Deutschland, sondern sogar in ganz Europa; und auch die Internetplattform Äbild.de“ wird ebenfalls millionenfach pro Tag aufgerufen. Die Zeitung aus dem Axel-Springer-Verlag erreicht also unheimlich viele Menschen mit ihren Nachrichten. Wohin das führen kann, möchte ich im Folgenden aufzeigen.
Aber zunächst einmal: Was sind überhaupt ÄNachrichten“? Eine ÄNachricht“ ist nach Definition des ÄBrockhaus“ eine ÄMitteilung oder Botschaft im Kommunikationsprozess, eine kurz gefasste, sachliche und folgerichtige Wiedergabe eines Vorgangs oder einer Handlung.“2 Der entscheidende Begriff in dieser Definition ist Äsachlich“ - doch was bedeutet er? Eine Äsachliche“ Darstellung ist laut Duden eine Darstellung, die objektiv ist und nicht von Gefühlen oder Vorurteilen bestimmt ist.3 Somit sollte eigentlich die Aufgabe des Nachrichtengeschäftes sein, die Informationen nicht zu werten und den Leser nicht in eine Richtung zu lenken. Doch ist das überhaupt möglich?
Sicherlich muss man sagen, dass es keine absolute Neutralität gibt. Ereignisse werden in den Nachrichten immer irgendwie Äverpackt“ durch Fotos oder Wortwahl. Dies ist nicht zu verhindern, denn Menschen unterscheiden sich in vielen Aspekten; sie sind unterschiedlich sozialisiert und haben ganz individuelle Positionen und Meinungen. Dementsprechend ist es logisch, dass Journalisten Informationen, die sie bekommen, unterschiedlich auffassen und interpretieren. Sie müssen also sehr vorsichtig sein, was sie schreiben und vor allem wie sie schreiben, wenn es ihr Ziel ist, möglichst objektiven Journalismus zu betreiben - denn die Gefahr, dass es etwas missverstanden wird und sie angreifbar werden, ist sehr groß. Nicht jeder Verlag hat anscheinend den Anspruch, seriös und neutral zu sein - das werde ich im späteren Verlauf zeigen.
Zunächst sollte man sich die Frage stellen, was der Leser überhaupt lesen möchte. Der Leser befasst sich aus verschiedenen Gründen mit Nachrichten - so will er sich z.B. über Themen und Vorgänge informieren, sich unterhalten oder ablenken, oder an öffentlichen Diskussionen teilnehmen. Demensprechend kann er auf verschiedene ÄAnbieter“ zurückgreifen, die verschiedenste Interessen bedienen. Während Zeitungen wie die ÄSüddeutsche Zeitung“, der ÄSpiegel“ oder die ÄZeit“ sich eher an eine Zielgruppe richten, die sich über Angelegenheiten und Entwicklungen informieren wollen, ist eine Boulevardzeitung wie die ÄBILD“ aus dem Axel-Springer-Verlag an Menschen gerichtet, die in erster Linie unterhalten werden wollen. Letztere hat den Anspruch (gerade in der heutigen Zeit des Internets, in der der Kampf um die Aufmerksamkeit des Lesers immer größer und härter wird), 24 Stunden am Tag möglichst zu jeder Zeit als erstes Neuigkeiten zu bieten, die von (angeblich) extremer Wichtigkeit sind. Neben einer riesigen ÄSensation“, die täglich in der Print-Ausgabe mit einer riesigen Überschrift auf dem Titelbild angekündigt wird, kommen auch mehrfach täglich online auf dem Ableger Äbild.de“ wichtige Neuigkeiten an den Leser. Untersucht man die Schlagzeilen der ÄBILD“, so fällt auf: Es geht in erster Linie nicht um die Verbreitung von ÄWahrheit“, sondern um die Erzeugung von Emotionen - denn nur diese versprechen Unterhaltung. Ein Prinzip, das funktioniert:
So titelte die ÄBILD“ am 11. und 12. Oktober 2013 nach dem Beschluss, dass ab 2014 Rumänen und Bulgaren, die schon lange in Deutschland leben und keinen Job finden, Anspruch auf Hartz-IV-Leistungen haben:
„Neues Urteil! Hartz IV künftig auch für Rumänen und Bulgaren“
„Wie viele Tausende Rumänen und Bulgaren stellen jetzt Hartz-IV-Anträge bei uns? Laut Gericht gibt es rund 130 000 Fälle, auf die das Urteil zutreffen könnte. Mögliche Mehrkosten: mehr als 1 Mrd. Euro!“4
Dass dieses Urteil zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht rechtskräftig war, hielt die ÄBILD“ nicht ab, sofort eine negative Stimmung gegen Bulgaren und Rumänen zu entfachen und sie darzustellen, als wenn sie anscheinend nichts anderes im Sinn hätten, Äuns“, wie es die ÄBILD“ regelmäßig formuliert, auszubeuten. Was solche Meldungen beim Standard-ÄBILD“-Leser auslösen, lässt sich sehr gut an den Kommentaren auf Äbild.de“ erkennen. So schreibt ein User namens ÄArthur Flegenheimer“:
„Wie bekloppt ist Deutschland eigentlich? Menschen die Jobs zu Dumpingpreisen machen müssen, Rentner die in Altersarmut leben aber wir füttern die ganze EU durch. Ich warte jeden Tag darauf, morgens aufzuwachen und zu merken dass alles nur ein böser Traum war.
[...]
1 http://www.bildblog.de/auflage.php letzter Aufruf am: 25.03.14
2 https://ub-osnabrueck.brockhaus-wissensservice.com/brockhaus/nachricht-allgemein letzter Aufruf am: 25.03.14
3 Vgl. http://www.duden.de/rechtschreibung/sachlich letzter Aufruf am: 25.03.14
4 http://www.bild.de/politik/inland/hartz-4/hartz-iv-auch-fuer-rumaenen-und-bulgaren-32938642.bild.html letzter Aufruf am: 21.03.14
- Arbeit zitieren
- Anonym,, 2014, „BILD Dir Deine Meinung“ und Du wirst ausländerfeindlich? Darstellung von Menschen mit Migrationshintergrund in der Boulevardpresse, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/315801
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