Nationalsozialismus und Propaganda, wie kaum zwei andere Begriffe sind diese heute untrennbar miteinander verbunden. Beschäftigt man sich mit dem Thema Musik und Propaganda im Dritten Reich, stellt man schnell fest, dass es außerordentlich umfangreich ist. Ob in der Oper, bei Konzerten, in der Schule, auf Volksfesten, im Radio oder Film – überall kontrollierten die Nationalsozialisten das kulturelle Leben, um der Bevölkerung ihre Ideologie näher zu bringen.
Ziel dieser Arbeit ist es, einen Einblick in die Funktion des Singens in der Hitlerjugend zu geben und zu erläutern, wie die nationalsozialistischen Machthaber die Musik verwendeten, um mit ihr der Bevölkerung und vor allem der Jugend ihre Ideologie zu vermitteln. Die Nationalsozialisten kontrollierten sowohl die Kultur als auch das Bildungswesen – die Konsequenz war, dass auch die Musikerziehung „Opfer der Politik des „Dritten Reichs“ wurde.“
Im Folgenden werde ich im Jahre 1918 (nach dem ersten Weltkrieg) ansetzen, um die Entwicklung des Singens in den Jugendbünden und den späteren Einfluss der Nationalsozialisten aufzeigen zu können.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Lieder nach 1918
Lieder der Hitlerjugend in der „Kampfzeit“
Inhalte von Liedern der Hitlerjugend
Unerwünschte Lieder / Oppositionelle Lieder
Fazit
Einleitung
Nationalsozialismus und Propaganda, wie kaum zwei andere Begriffe sind diese heute untrennbar miteinander verbunden. Beschäftigt man sich mit dem Thema Musik und Propaganda im Dritten Reich, stellt man schnell fest, dass es außerordentlich umfangreich ist. Ob in der Oper, bei Konzerten, in der Schule, auf Volksfesten, im Radio oder Film - überall kontrollierten die Nationalsozialisten das kulturelle Leben, um der Bevölkerung ihre Ideologie näher zu bringen.
Ziel meiner Moderation im Seminar und damit auch Ziel dieser Ausarbeitung ist es, einen Einblick in die Funktion des Singens in der Hitlerjugend zu geben. Ich versuche also zu erläutern, wie die nationalsozialistischen Machthaber die Musik verwendeten, um mit ihr der Bevölkerung und vor allem der Jugend ihre Ideologie zu vermitteln. Die Nationalsozialisten kontrollierten sowohl die Kultur als auch das Bildungswesen - die Konsequenz war, dass auch die Musikerziehung „Opfer der Politik des „Dritten Reichs“ wurde.“1
Im Folgenden werde ich im Jahre 1918 (nach dem ersten Weltkrieg) ansetzen, um die Entwicklung des Singens in den Jugendbünden und den späteren Einfluss der Nationalsozialisten aufzeigen zu können.
Die Entstehungsgeschichte der Hitlerjugend wurde von meinen Kolleginnen aus der Moderationsgruppe bearbeitet und soll daher kein Schwerpunkt meiner Arbeit sein.
Lieder nach 1918
Nach dem verlorenen ersten Weltkrieg befassten sich viele Lieder der Jugendbünde mit der politischen Lage - so wurde bspw. die Unterdrückung Deutschlands angeklagt und das Volk zum Befreiungskampf aufgerufen.2 Im Lied „Wach auf, mein Volk“, geschrieben vom Wandervogel Robert Götz, heißt es „Wach auf, mein Volk, mit Trommelschlag im Zornerswetterschein, o wag‘s und wär’s nur einen Tag ein freies Volk zu sein.“3 Diese Entwicklung lässt sich gut nachvollziehen, denn „der verlorene Krieg hatte nicht nur viele Menschenleben gefordert und zu wirtschaftlichem Chaos geführt, sondern vor allem auch einen bedeutsamen ideellen Schaden hinterlassen.“4 Dementsprechend wurde in einigen Liedern auch der Verlust deutscher Gebiete im Osten beklagt und Revisionsforderungen zum Ausdruck gebracht, wie etwa im Lied „Die Eisenfaust am Lanzenschaft“ aus dem Jahre 1921, welches in der NS-Zeit mit der Ideologie vom „Lebensraum im Osten“ in Verbindung gebracht wurde.5
Neben diesen Liedern mit konkreten Zielen und Forderungen gab es auch Lieder, die einen Wunsch nach Veränderung ohne eindeutige Bedeutung äußerten. „Sie waren Ausdruck einer Generation, die nicht mehr am Krieg teilgenommen hatte, das Kriegserlebnis aber als Idee tradierte.“6 Als Beispiel dient das Lied „Und wenn wir marschieren“ - Entschlossenheit und Zielstrebigkeit sind klar zu erkennen, wenn man den Text analysiert, doch die Bedeutung bleibt offen - aus diesem Grund wurde dieses Lied sowohl in den katholischen und evangelischen Jugendbünden als auch in den nicht-kirchlichen Bünden gesungen, später auch in der Hitlerjugend, Sturmabteilung (SA), Schutzstaffel (SS) und Wehrmacht.7
Lieder der Hitlerjugend in der „Kampfzeit“
In der sogenannten „Kampfzeit“ bis zur Machtergreifung der NSDAP im Januar 1933 dienten die Lieder der 1926 gegründeten Hitlerjugend vor allem der Propaganda. Es galt, Aufmerksamkeit zu erregen („das Singen musste nicht schön sein, sondern hauptsächlich laut“8 ), die politischen Gegner zu provozieren und neue Mitglieder anzuwerben.
Die Nationalsozialisten profitierten besonders ab 1929 von der Weltwirtschaftskrise, denn „Massenarbeitslosigkeit und wegen der Finanznot des Reiches geringer werdende Arbeitslosengelder führten nicht nur zu wirtschaftlichem und sozialem Massenelend, sondern auch zum moralischen Verfall.“9 Die generell schon schwache Loyalität der Bürger zum Weimarer Staat wurde dadurch (besonders in mittleren und unteren Schichten) noch geringer, da dem „System“ die Schuld für das Elend gegeben wurde - dies führte zum Anwachsen der radikalen Parteien KPD und NSDAP, die auf den Sturz der Republik zielten.10
Mittels der Liedtexte konnten die Nationalsozialisten ihr Programm schlagwortartig verbreiten, nämlich die Erringung der politischen Macht, der Kampf gegen Kommunisten und die Revision des Versailler Vertrags.11 Diese Lieder schweißten die Jugendlichen zusammen12 - somit waren sie sehr hilfreich für die Nationalsozialisten, denn so wurde eine Massenmentalität erzeugt und eine Jugend ins Leben gerufen, „die vor Patriotismus glühte.“13
Auffällig ist, dass die Hitlerjugend in der Kampfzeit kaum eigene Lieder hatte. Viele wurden von der SA übernommen und der Text angepasst. Auch die Lieder der SA waren oft keine eigenen; sie basierten bspw. auf Soldatenliedern oder Liedern der Kommunisten. Dabei wurden dann die zentralen Begriffe des Textes ersetzt, wie man am Lied „Du kleiner Tambour“ deutlich erkennen kann:14
[...]
1 Lefebvre, Noémi: Musikerziehung im ››Dritten Reich‹‹. Der Verfall eines Modells. Erschienen in: Stiftung Schloss Neuhardenberg (Hrsg.): Das ››Dritte Reich‹‹ und die Musik. S. 113
2 http://www.jugend1918-1945.de/thema.aspx?s=4917&m=3455&open=4917 letzter Aufruf am: 10.03.14
3 Ebd.
4 Giesecke, Hermann: Vom Wandervogel bis zur Hitlerjugend. Jugendarbeit zwischen Politik und Pädagogik. S. 18
5 Vgl. http://www.jugend1918-1945.de/thema.aspx?s=4917&m=3455&open=4917 letzter Aufruf am: 10.03.14
6 Ebd.
7 Ebd.
8 http://www.jugend1918-1945.de/thema.aspx?s=4920&m=3455&open=4920 letzter Aufruf am: 10.03.14
9 Giesecke, Hermann: Vom Wandervogel bis zur Hitlerjugend. Jugendarbeit zwischen Politik und Pädagogik. S. 169
10 Vgl. ebd.
11 Vgl. http://www.jugend1918-1945.de/thema.aspx?s=4917&m=3455&open=4917 letzter Aufruf am: 10.03.14
12 Vgl. ebd.
13 Lewis, Brenda Ralph: Die Geschichte der Hitlerjugend 1922-1945. Die verlorene Kindheit. S. 31
14 http://www.jugend1918-1945.de/thema.aspx?s=4920&m=3455&open=4920 letzter Aufruf am: 10.03.14
- Citar trabajo
- Anónimo,, 2014, Musik und Propaganda im Nationalsozialismus. Die Funktion des Singens in der Hitlerjugend, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/315800
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