Bewegungsmangel ist ein weltweites Problem, das heutzutage für viele Erkrankungen mitverantwortlich ist. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gehört körperliche Inaktivität zu den wichtigsten gesundheitlichen Risikofaktoren für die globale Mortalität und ist einer der Hauptfaktoren für die Entstehung von Brust- und Darmkrebs (21-25%), Diabetes (27%) und koronaren Herzerkrankungen (30%).
Aufgrund dessen ist das Handlungsfeld der geplanten Präventionsmaßnahme die „Bewegungsgewohnheit“ mit den entsprechenden Präventionsprinzipien „Reduzierung von Bewegungsmangel durch gesundheitssportliche Aktivität“ und „Vorbeugung und Reduzierung spezieller gesundheitlicher Risiken durch geeignete verhaltens- und gesundheitsorientierte Bewegungsprogramme“.
Die vorliegende Präventionsmaßnahme nach dem individuellen Ansatz ("The future starts today - der erste Schhritt zu einem aktiven und gesunden Lebensstil") wurde in Anlehnung an die im "Leitfaden Prävention" definierten Qualitätskriterien entwickelt.
Inhaltsverzeichnis
1 Grundlegende Angaben zum Schwerpunktthema der geplanten Präventionsmaßnahme
1.1 Titel des Kurskonzeptes
1.2 Handlungsfelder und Präventionsprinzipien
1.3 Daten zum bestehenden Gesundheitsproblem
1.4 Forschungsergebnisse als Wirksamkeitsbeleg der Maßnahme
1.5 Definierte Zielgruppe
1.6 Übergeordnete Ziele der Maßnahme
2 Inhaltlich-organisatorische Grobplanung des Kurskonzeptes
3 Inhaltlich-methodische Detailplanung des Kurskonzeptes
3.1 Darstellung der inhaltlich-methodischen Detailplanung der einzelnen Unterrichtseinheiten in Tabellenform
3.2 Begründung des didaktisch-methodischen Kursaufbaus
4 Dokumentation und Evaluation des Kurskonzeptes
5 Literaturverzeichnis
6 Abbildungs- und Tabellenverzeichnis
6.1 Abbildungsverzeichnis
6.2 Tabellenverzeichnis
Anhang
Anhang 1: Folie Nr. 1 „Zeitplan“ (Eigene Darstellung)
Anhang 2: Bewegungstagebuch – „The future starts today“ – der erste Schritt zu einem aktiven und gesunden Lebensstil (Eigene Darstellung)
Anhang 3: Handzettel Nr. 1 „Gesundheitsziele & Verhaltenspläne“ (Eigene Darstellung)
Anhang 4: Handzettel Nr. 2 „3pw-Regel und Verhaltenspläne“ (Eigene Darstellung)
Anhang 5: Handzettel Nr. 3 „Barrieren und Barrieremanagement“ (Eigene Darstellung)
1 Grundlegende Angaben zum Schwerpunktthema der geplanten Präventionsmaßnahme
Im folgenden Abschnitt werden grundlegende Angaben zum Schwerpunktthema der geplanten Präventionsmaßnahme gemacht.
1.1 Titel des Kurskonzeptes
Der Titel der geplanten Präventionsmaßnahme nach dem individuellen Ansatz lautet: „The future starts today – der erste Schritt zu einem aktiven und gesunden Lebensstil“. Durch diesen Titel sollen sich, wie es der §20 Abs. 1 SGB V vorsieht, erwachsene, versicherte Personen aus allen sozialen Schichten angesprochen fühlen (GKV-Spitzenverband, 2014, S. 42). Durch den englischen Part des Titels „The future starts today“ soll vor allem die Motivation der potenziellen Teilnehmer geweckt werden, indem ihnen bewusst wird, dass sie heute etwas tun müssen, um in der Zukunft ein aktiveres und somit gesünderes Leben zu führen.
1.2 Handlungsfelder und Präventionsprinzipien
Das Handlungsfeld der geplanten Präventionsmaßnahme sind die „Bewegungsgewohnheiten“ mit den entsprechenden Präventionsprinzipien „Reduzierung von Bewegungsmangel durch gesundheitssportliche Aktivität“ und „Vorbeugung und Reduzierung spezieller gesundheitlicher Risiken durch geeignete verhaltens- und gesundheitsorientierte Bewegungsprogramme“ (GKV-Spitzenverband, 2014, S. 49).
1.3 Daten zum bestehenden Gesundheitsproblem
Bewegungsmangel ist ein weltweites Problem, das heutzutage für viele Erkrankungen mitverantwortlich ist (Bundesministerium für Gesundheit, 2015, S.27). Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gehört körperliche Inaktivität zu den wichtigsten gesundheitlichen Risikofaktoren für die globale Mortalität und ist einer der Hauptfaktoren für die Entstehung von Brust- und Darmkrebs (21-25%), Diabetes (27%) und koronaren Herzerkrankungen (30%) (World Health Organization, 2010,S.10).
Die WHO gibt folgende Bewegungsempfehlungen für gesunde Erwachsene im Alter von 18-64 Jahren, bei denen keinerlei Kontraindikationen in Bezug auf körperliche Aktivität vorliegen:
- Mindestens 150 Minuten Bewegung mit mittlerer oder 75 Minuten mit höherer Intensität pro Woche oder wahlweise eine entsprechende Kombination aus Beidem
- Für einen weitreichenderen gesundheitlichen Nutzen wird die Erhöhung des Bewegungsumfanges auf 300 Minuten mit mittlerer, bzw. 150 Minuten mit höherer Intensität oder wahlweise eine entsprechende Kombination aus Beidem empfohlen
- Muskelaufbautraining, das große Muskelgruppen mit einbezieht, an zwei oder mehr Tagen die Woche (World Health Organization, 2010, S.8).
Nach den Ergebnissen einer Studie zur körperlichen Aktivität von Erwachsenen in Deutschland kommen etwa vier Fünftel der Bevölkerung nicht auf die von der WHO empfohlene Mindestaktivitätszeit von 150 Minuten mit mittlerer Intensitätsstärke pro Woche (Krug, S., Jordan, S., Mensik, G.B.M., Müters, S., Finger, J.D. & Lampert,T., 2013, S. 767).
Wie hoch jedoch die Wirksamkeit und die Evidenz von körperlicher Aktivität auf die körperliche Gesundheit ist, zeigt Abbildung 1.
Abb. 1: Relative Risikoreduktion und Evidenz körperlicher Aktivität auf die Endpunkte körperlicher Morbidität (Fuchs, R. & Göhner, W., 2007, S. 32)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Da es wissenschaftlich also mitlerweile als unumstritten gilt, dass ein ausgewogenes Maß an Bewegung und Sport positive Auswirkungen auf die physische und psychpsoziale Gesundheit hat, ist es erstrebenswert sowohl verhaltens- als auch verhältnispräventive Maßnahmen anzubieten, um den Menschen zu einem körperlich aktiven Lebensstil zu verhelfen (BZgA, 2015, S. 245).
Des Weiteren wird anhand der Daten des Präventionsberichtes aus dem Jahr 2014 deutlich, dass die Bevölkerung ebenfalls einen großen Handlungsbedarf im Handlungsfeld der Bewegungsgewohnheiten sieht, da sich im Jahr 2013 im Schnitt 71% dafür entschieden, an einem Bewegungsangebot nach dem individuellen Ansatz teilzunehmen (GKV-Spitzenverband & Medizinischer Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen e.V., 2014, S. 70).
Abb. 2: Inanspruchnahme verschiedener Kurse nach Alter (GKV-Spitzenverband & Medizinischer Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen e.V., 2014, S. 70)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1.4 Forschungsergebnisse als Wirksamkeitsbeleg der Maßnahme
Dass körperliche Aktivität einen positiven Effekt auf den Gesundheitszustand der Bevölkerung hat scheint aufgrund vieler aktueller Studien unumstritten. Die taiwanischen Forscher Wen,C.P., Pui Man Wai, J., Kuang Tsai, M., Chen Yang, Y., Cheng, T.Y., Lee, M.-C., Ting Chan, H., Keng Tsao, C., Pou Tsai, S. & Wu, X. haben sich im Jahr 2011 mit der Frage auseinander gesetzt, ab welchem Minimum an Bewegung mit lebensverlängernden Effekten zu rechnen ist. In ihrer prospektiven Kohortenstudie „Minimum amount of physical activity for reduced mortality and extended life expectancy: a prospective cohort study” wurden 416 175 Probanden im Alter von mindestens 20 Jahren untersucht, von denen 48% männlich und 52% weiblich waren. Diese wurden in Bezug auf ihre körperliche Aktivität in fünf Gruppen eingeteilt (inaktiv, niedrig, mittel,hoch, sehr hoch) und im Zeitraum von 1996 bis 2008 einmal jährlich anhand eines standardisierten Verfahrens nach ihren gesundheitsrelevanten Lebensstilfaktoren und ihren medizinischen Diagnosen befragt.
Schon ab einer leichten körperlichen Aktivität von 92 Minuten pro Woche oder 15 Minuten täglich ergab sich ,verglichen mit den inaktiven Personen, ein statistisch signifikanter Effekt auf das Mortalitätsrisiko. Dieses war in der leicht körperlich aktiven Gruppe um 14% niedriger, während sich die Lebenserwartung um drei Jahre verlängerte. Durch jede weitere Viertelstunde tägliche körperliche Aktivität konnte das Mortalitätsrisiko um je weitere 4% gesenkt werden.
Abb. 3: Relation zwischen der Intensität regelmäßiger körperlicher Aktivität und der Mortalität (Wen,C.P., Pui Man Wai, J., Kuang Tsai, M., Chen Yang, Y., Cheng, T.Y., Lee, M.-C., Ting Chan, H., Keng Tsao, C., Pou Tsai, S. & Wu, X., 2011, S. 5)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Ein weiterer positiver Effekt von körperlicher Aktivität auf den Gesundheitszustand wird außerdem durch die Metaanalyse „Effect of exercise on depression severity in older people: systematic review and meta-analysis of randomised controlles trials“ von Bridle, C., Spanjers, K., Patel, S., Atherton, N.M. & Lamb, S.E. aus dem Jahr 2012 deutlich.
Da Depressionen die häufigste psychische Erkrankung im Alter darstellen, beschäftigt sich die Metaanalyse mit der Fragestellung, ob Sport und Bewegung bei einer Patientengruppe (Alter > 60 Jahre) effektiv zu einem verbesserten psychischen Gesundheitszustand beitragen können.
Da die qualitativen Anforderungen der Studie sehr hoch waren, wurden insgesamt nur neun Studien eingeschlossen, von denen sieben in die Metaanalyse eingingen.
Abb. 4: Flussdiagramm der Studienauswahl (Bridle, C., Spanjers, K., Patel, S., Atherton, N.M. & Lamb, S.E., 2012, S. 181)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Es gab insgesamt 667 Probanden, von denen 69% weiblich und 31% männlich waren, während das Durchschnittsalter je nach Studie zwischen 65 und 80 Jahren lag.
In den Studien wurde in der Regel drei bis fünf mal wöchentlich eine Trainingseinheit ausgeführt, die sowohl Ausdauer- als auch Krafttraining beinhaltete und 30-45 Minuten dauerte.
Das Ergebnis ist, dass die sporttherapeutischen Interventionen zu signifikant niedrigeren Depressionswerten bei der Patientengruppe führten, wodurch belegt wird, dass ein Sportprogramm bei älteren Menschen durchaus zu einer Abnahme der depressiven Symptomatik führt.
1.5 Definierte Zielgruppe
Tab 1: Definierte Zielgruppe der Präventionsmaßnahme (Eigene Darstellung)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Wie in 1.3 deutlich wird, nehmen Menschen aus allen Altersklassen an Bewegungsangeboten nach dem individuellen Ansatz teil.
„The future starts today – der erste Schritt zu einem aktiven und gesunden Lebensstil“ soll somit die Versicherten aller Altersgruppen und sozialen Schichten der Bevölkerung ansprechen, die ein niedriges körperliches Aktivitätsverhalten vorweisen und ihr Bewegungsverhalten ändern wollen. Ausgenommen sind Kinder, da die Zusammenarbeit mit diesen spielerische und andere Methoden und Vorgehensweisen erfordert als der Umgang mit Erwachsenen.
Mit der Maßnahme sollen sowohl Männer als auch Frauen angesprochen werden, da dem Geschlecht beim Bewegungsverhalten keine besondere Bedeutung zukommt und beide vom Bewegungsmangel betroffen sein können.
Voraussetzung für die Teilnahme ist außerdem der Ausschluss von medizinischen Kontraindikationen für körperliche Aktivität.
1.6 Übergeordnete Ziele der Maßnahme
Tab 2: Übergeordnete Ziele der Maßnahme (Eigene Darstellung)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
2 Inhaltlich-organisatorische Grobplanung des Kurskonzeptes
Tab 3: Inhaltlich-organisatorische Grobplanung des Kurskonzeptes (Eigene Darstellung)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
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- Citation du texte
- Anonyme,, 2015, Konzepte und Strategien der individuellen Gesundheitsförderung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/315600
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