Bereits im 19. Jahrhundert verändert sich der Umgang mit dem Begriff "Kosmopolitismus" und entfernt sich von Idealen, die in Zusammenhang mit Aufklärung und Humanismus noch modisch waren.
Infolge von kolonialpolitischen Kollateralschäden und nationalen Anspruchsdebatten verliert der schwärmerische Begriff, welcher Ende des Achtzehnten Jahrhunderts eine glückliche Fügung aller Menschen der Welt zu einem Ganzen zum Ziel versprach, an positiven Konnotationen und zu Beginn des Zwanzigsten Jahrhunderts motivieren erneute Nationalismen und bürgerlicher Patriotismus im universitären und intellektuellen Milieu Autoren zur Suche nach "Deutscher Physik" (Philip Lenard), "verite française" (Maurice Barres) und diversen "nationalen Wahrheiten", während Nationalstaaten wirtschaftlich expandieren und ihren Kolonien keine Konnektion untereinander ermöglichen beziehungsweise dies tunlichst verhindern.
Ethnologen beschäftigen sich mit Eurozentrismus, überdenken ethnologische Forschungsergebnisse neu und bewerten Humanismus u.a. auch als bürgerlich-kapitalistischen Deckmantel für Kolonialisierung.
Inhalt
1. Dörfliche Weltstädte oder Kosmopolitismus und "nil admirari"
2. Kommunikation, Medien und globalisierte Mobilität
3. Neue und alte Nationalismen, 1981 - 2005
4. Gerechtigkeit, Gleichheitsgrundsatz, rechtliche Gleichbehandlung und Handlungstheorien
5. Gleicher als das Klischee: Stereotype Propaganda
Resümee
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