Kernbereich der vorliegenden Konfliktanalyse ist das Aufzeigen der Ursachen des Konfliktes zwischen Sudan und Südsudan sowie deren Vernetzung mit und Auswirkungen auf die zwischen- und innerstaatliche Ebene. Dabei sollen vor allem Gründe für die erneute Eskalation des Konfliktes seit der Abspaltung Südsudans im Jahr 2011 aufgezeigt werden. Das Vorhandensein von Rohöl stellt einen wichtigen Aspekt des Konfliktes dar, da beide Seiten auf das Einkommen durch Ölexporte angewiesen sind. Es soll jedoch auch die Frage geklärt werden, ob die Eskalation rein auf diesen Aspekt reduziert werden kann bzw. ob dieser einer von vielen ist.
Weiters soll geklärt werden, welche Bevölkerungsgruppen in den Konflikt involviert sind und welche Position sie hinsichtlich der zwischenstaatlichen Auseinandersetzung einnehmen. Sind diese für die Makroebene von Bedeutung oder handelt es sich dabei um „kleine“ Konflikte die keinerlei Auswirkungen auf die zwei Staaten haben? Hierfür soll exemplarisch der Darfurkonflikt herangezogen werden.
Für die Analyse wird auch die Rolle sogenannter Drittparteien näher betrachtet. Unter Drittparteien werden Organisationen wie die UNO (United Nations Organization), AU (African Union), aber auch Staaten mit wirtschaftlichem Interesse am Sudan bzw. Südsudan verstanden. Durch den Einfluss dieser Drittparteien wird die Auseinandersetzung zu einem globalen Thema. Zu klären ist jedoch, ob andere Staaten eine Mediatorenfunktion einnehmen um den Konflikt auf diplomatischem Weg beizulegen, oder ob es hierbei auch um die Sicherung eines Zugangs zu Rohstoffen geht. Welche Rollen spielen dabei MNEs (Multinational Enterprises)?
Inhaltsverzeichnis
- 1. Abbildungsverzeichnis
- 2. Einführung
- 2.1. Thema
- 2.2. Fragestellung
- 3. Theoretischer Hintergrund der Konfliktanalyse
- 3.1. Entstehung des Forschungsfeldes
- 3.2. Modellübersicht
- 4. Geschichtlicher Überblick - Von der Unabhängigkeit des Sudan bis zur Gegenwart
- 4.1. Unabhängigkeit bis 1983
- 4.2. Zweiter Bürgerkrieg
- 4.3. Darfur
- 4.4. Weitere Entwicklungen
- 5. Konfliktanalyse Südsudan ab der Unabhängigkeit 2011
- 5.1. Zwischenstaatlicher Konflikt (Sudan – Südsudan)
- 5.2. Innerstaatlicher Konflikt (Bevölkerungsgruppen)
- 5.3. Natürliche Ressourcen und deren Einfluss auf Konflikte
- 6. Conclusio
- 7. Abkürzungsverzeichnis
- 8. Bibliographie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert den komplexen Konflikt zwischen Sudan und Südsudan, wobei sowohl zwischenstaatliche als auch innerstaatliche Aspekte berücksichtigt werden. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Rolle natürlicher Ressourcen, insbesondere Erdöl, und deren Einfluss auf die Eskalation des Konflikts seit der Unabhängigkeit des Südsudan im Jahr 2011. Die Analyse zielt darauf ab, die Ursachen des Konflikts aufzuzeigen und deren Vernetzung auf verschiedenen Ebenen zu verdeutlichen.
- Ursachen des Konflikts zwischen Sudan und Südsudan
- Rolle natürlicher Ressourcen (Erdöl) im Konflikt
- Innerstaatliche Konflikte und deren Auswirkungen auf die zwischenstaatlichen Beziehungen
- Beteiligung verschiedener Bevölkerungsgruppen am Konflikt
- Einfluss von Drittparteien (UNO, AU, etc.)
Zusammenfassung der Kapitel
2. Einführung: Dieses Kapitel führt in die Thematik des Konflikts zwischen Sudan und Südsudan ein und stellt die zentrale Fragestellung der Arbeit vor. Es werden die gegensätzlichen Perspektiven auf die Rolle der Erdölvorkommen beleuchtet: Einerseits die Hoffnung auf wirtschaftlichen Aufschwung durch Ölexporte, andererseits die Gefahr des „resource curse“ mit negativen ökonomischen und sozio-ökonomischen Folgen. Der historische Kontext wird kurz angerissen, mit dem Hinweis auf die lange Geschichte innerstaatlicher Konflikte und die Unterzeichnung des Comprehensive Peace Agreement (CPA) im Jahr 2005. Die Arbeit kündigt die Verwendung verschiedener Konfliktanalysemodelle an, die in Kapitel 3 detaillierter erläutert werden.
3. Theoretischer Hintergrund der Konfliktanalyse: Dieses Kapitel dient der theoretischen Fundierung der Analyse. Es beschreibt die Konfliktanalyse als Forschungsfeld und stellt die Modelle vor, die im weiteren Verlauf der Arbeit zur Analyse des sudanesischen Konflikts herangezogen werden. Eine detaillierte Beschreibung dieser Modelle und ihrer Anwendung im Kontext des Konflikts zwischen Sudan und Südsudan wird gegeben.
4. Geschichtlicher Überblick - Von der Unabhängigkeit des Sudan bis zur Gegenwart: Dieses Kapitel bietet einen historischen Überblick über die Entwicklungen im Sudan und Südsudan von der Unabhängigkeit 1956 bis zur Gegenwart. Es beschreibt die beiden Bürgerkriege, den Darfur-Konflikt und die politischen und sozialen Faktoren, die zu den anhaltenden Spannungen zwischen den beiden Ländern beigetragen haben. Die Kapitelteile beleuchten die historischen Wurzeln des Konflikts und liefern den notwendigen Kontext für die detaillierte Konfliktanalyse in den folgenden Kapiteln. Es wird besonders auf die “policy of Arabization and Islamization in the South” und die Rolle von Bevölkerungsgruppen wie den Dinka und Nuer eingegangen.
5. Konfliktanalyse Südsudan ab der Unabhängigkeit 2011: In diesem Kapitel erfolgt die eigentliche Konfliktanalyse. Die zwischenstaatlichen und innerstaatlichen Konflikte werden im Detail untersucht, wobei der Einfluss natürlicher Ressourcen auf die Eskalation des Konflikts im Zentrum steht. Die Rolle verschiedener Bevölkerungsgruppen und der Einfluss von Drittparteien werden analysiert. Der Schwerpunkt liegt auf der Erklärung der erneuten Eskalation des Konflikts nach der Abspaltung des Südsudan im Jahr 2011. Die Anwendung der in Kapitel 3 vorgestellten Konfliktanalysemodelle ermöglicht eine strukturierte und systematische Untersuchung der komplexen Ursachen und Dynamiken des Konflikts.
Schlüsselwörter
Südsudan, Sudan, Konfliktanalyse, Bürgerkrieg, innerstaatlicher Konflikt, zwischenstaatlicher Konflikt, natürliche Ressourcen, Erdöl, „resource curse“, Bevölkerungsgruppen (Dinka, Nuer), CPA, Drittparteien (UNO, AU), Konfliktmodelle.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Analyse des Konflikts zwischen Sudan und Südsudan
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert den komplexen Konflikt zwischen Sudan und Südsudan. Sie betrachtet sowohl zwischenstaatliche als auch innerstaatliche Aspekte und legt besonderes Augenmerk auf die Rolle natürlicher Ressourcen, insbesondere Erdöl, und deren Einfluss auf die Eskalation des Konflikts seit der Unabhängigkeit des Südsudan im Jahr 2011. Ziel ist es, die Ursachen des Konflikts aufzuzeigen und deren Vernetzung zu verdeutlichen.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Ursachen des Konflikts zwischen Sudan und Südsudan, die Rolle natürlicher Ressourcen (Erdöl), innerstaatliche Konflikte und deren Auswirkungen auf die zwischenstaatlichen Beziehungen, die Beteiligung verschiedener Bevölkerungsgruppen am Konflikt und den Einfluss von Drittparteien (UNO, AU etc.).
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit umfasst eine Einführung, einen theoretischen Hintergrund zur Konfliktanalyse, einen geschichtlichen Überblick vom Unabhängigkeit des Sudan bis zur Gegenwart, eine Konfliktanalyse des Südsudan ab 2011, eine Conclusio, ein Abkürzungsverzeichnis und eine Bibliographie. Jedes Kapitel ist detailliert im Inhaltsverzeichnis aufgeführt.
Wie wird der Konflikt historisch eingeordnet?
Der geschichtliche Überblick beschreibt die Entwicklungen im Sudan und Südsudan von der Unabhängigkeit 1956 bis zur Gegenwart. Er beinhaltet die beiden Bürgerkriege, den Darfur-Konflikt und die politischen und sozialen Faktoren, die zu den anhaltenden Spannungen beigetragen haben. Besonders wird auf die „policy of Arabization and Islamization in the South“ und die Rolle von Bevölkerungsgruppen wie den Dinka und Nuer eingegangen.
Welche Konfliktanalysemodelle werden verwendet?
Die Arbeit verwendet verschiedene Konfliktanalysemodelle, die im Kapitel „Theoretischer Hintergrund der Konfliktanalyse“ detailliert vorgestellt und im Kontext des sudanesischen Konflikts angewendet werden.
Welche Rolle spielen natürliche Ressourcen?
Die Arbeit untersucht eingehend den Einfluss natürlicher Ressourcen, insbesondere Erdöl, auf die Eskalation des Konflikts. Es wird der „resource curse“ mit seinen negativen ökonomischen und sozio-ökonomischen Folgen thematisiert und die gegensätzlichen Perspektiven auf die Rolle der Erdölvorkommen beleuchtet (wirtschaftlicher Aufschwung vs. negative Folgen).
Welche Bevölkerungsgruppen werden betrachtet?
Die Arbeit analysiert die Beteiligung verschiedener Bevölkerungsgruppen am Konflikt, insbesondere die Rolle der Dinka und Nuer.
Wie wird der Einfluss von Drittparteien berücksichtigt?
Der Einfluss von Drittparteien wie der UNO und der AU wird in der Analyse berücksichtigt.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind Südsudan, Sudan, Konfliktanalyse, Bürgerkrieg, innerstaatlicher Konflikt, zwischenstaatlicher Konflikt, natürliche Ressourcen, Erdöl, „resource curse“, Bevölkerungsgruppen (Dinka, Nuer), CPA, Drittparteien (UNO, AU), Konfliktmodelle.
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- Florian Reitbauer (Author), 2013, Der Einfluss innerethnischer Konflikte und natürlicher Ressourcen auf den Konflikt zwischen Südsudan und Sudan, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/315372