Interkulturelle Kompetenz ist heutzutage ein gängiger Begriff in der Fremdsprachendidaktik. Die Entwicklung der interkulturellen Kompetenz wird im heutigen Fremdsprachenunterricht neben der Ausbildung rein sprachlicher Qualifikationen intensiv gefordert. Diese Forderung geht von der Grundannahme aus, dass Sprache nicht unabhängig von Kultur existiert. Außerdem sollen heutige Schülerinnen und Schüler auf den ständig wachsenden Austausch mit anderen Kulturen vorbereitet werden, damit reibungslosere interkulturelle Kommunikation stattfinden kann. Deshalb ist interkulturelles Lernen, das der Entwicklung interkultureller Kompetenz dienen soll, auch Bestandteil von Lehrplänen. So sollen die Schülerinnen und Schüler einer Realschule in NRW im Fach Englisch am Ende der Jahrgangsstufe 10 im Bereich der interkulturellen Kompetenz „über ein grundlegendes Orientierungswissen zu ausgewählten Aspekten englischsprachiger Lebenswelten“ (KLP 2004, 36) verfügen. Sie sollen „Werthaltungen und Einstellungen aus Einzelbeobachtungen und Erkenntnissen ableiten und kritisch hinterfragen“ (ebd.) können, d.h. die Schülerinnen und Schüler sind in der Lage, Lebensbedingungen und Lebensweisen von Menschen anderer Kulturen vergleichen und kulturbedingte Unterschiede und Gemeinsamkeiten nachvollziehen sowie Sach- und Gebrauchstexte bezogen auf kulturspezifische Merkmale (u.a. Verwendung von Stereotypen) erläutern zu können (vgl. ebd.). Außerdem sollen sie in Begegnungssituationen des Alltags (z.B. im eigenen Umfeld, auf Reisen oder in Telefongesprächen) mit native speakers sowie lingua franca-Sprecherinnen und –Sprechern gängige kulturspezifische Konventionen beachten können (vgl. ebd.). Diese Ziele werden leider nicht immer bzw. nicht vollständig erreicht, deshalb ist es die Aufgabe der Lehrkraft, unterschiedliche Lehr- und Lernsituationen, Aufgaben- und Kooperationsformen zu schaffen, damit die interkulturelle Kompetenz intensiv gefördert werden kann. Eine der Möglichkeiten der Entwicklung der interkulturellen Kompetenz im Fremdsprachenunterricht ist die Schaffung des Zugangs zur fremden Kultur über das Lesen von Literatur in der Zielsprache. Beim Lesen literarischer Texte im Fremdsprachenunterricht erwerben die Schülerinnen und Schüler nicht nur sprachliche, sondern auch geschichtliche und soziokulturelle Kenntnisse, was die Entwicklung der interkulturellen Kompetenz im besonderen Maße fördert.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1. Motivation
- 1.2. Ziele und Aufbau der Arbeit
- 2. Theoretische Grundlagen
- 2.1. Interkulturelle Kompetenz: Definition und Lernziele
- 2.2. Warum interkulturelles Lernen mit Literatur im Fremdsprachenunterricht?
- 2.3. Handlungs- und produktionsorientierter Umgang mit Literatur im Fremdsprachenunterricht
- 2.3.1. Ansätze zu kreativen Verfahren im Umgang mit Literatur im Englischunterricht
- 2.3.2. Reading journal
- 3. Darstellung des Konzepts zur Förderung interkultureller Kompetenz an der Realschule XY
- 3.1. Lehrerfunktionen
- 3.2. „Ned Kelly. Outlaw and Folk Hero“: Lektüreinhalt und fachdidaktische Relevanz des Themas
- 3.3. Lernvoraussetzungen
- 3.4. Organisatorische Vorüberlegungen zur Gestaltung des reading journal
- 3.4.1. Aufbau des reading journal
- 3.4.2. Aufgabenkatalog: Obligatory, elective und optional tasks
- 3.4.3. Binnendifferenzierung
- 3.5. Ablauf
- 3.5.1. Einstieg ins reading journal
- 3.5.2. Arbeitsphasen: before reading, while reading und after reading
- 3.5.3. Präsentation und Reflexion
- 3.5.4. Bewertung von reading journals
- 4. Vorschlag zur Evaluation des Konzepts
- 5. Resümee und Ausblick
- 6. Literatur- und Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit hat zum Ziel, ein Konzept für den handlungs- und produktionsorientierten Umgang mit dem Buch "Ned Kelly. Outlaw and Folk Hero" im Englischunterricht der 9. Klasse einer Realschule zu entwickeln. Der Fokus liegt dabei auf der Förderung interkultureller Kompetenz mithilfe eines Reading Journals. Das Konzept soll praktikabel sein und die vorhandenen zeitlichen und ressourcenbezogenen Herausforderungen des Schulalltags berücksichtigen.
- Förderung interkultureller Kompetenz im Englischunterricht
- Handlungs- und produktionsorientierter Umgang mit Literatur
- Einsatz des Reading Journals als didaktisches Instrument
- Integration von Literatur in einen bereits vollen Lehrplan
- Praktische Umsetzung des Konzepts in der Schulpraxis
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der interkulturellen Kompetenz im Englischunterricht ein und begründet die Notwendigkeit eines neuen Konzepts zum Umgang mit Ganzschriften. Die Motivation der Autorin, die den Mangel an Lektüren im Unterricht an ihrer Schule beschreibt, wird deutlich. Die Ziele der Arbeit, die Entwicklung eines handlungs- und produktionsorientierten Konzepts mit Fokus auf ein Reading Journal zur Förderung der interkulturellen Kompetenz, werden klar definiert. Der Mangel an Lektüren wird auf Zeitmangel, Korrekturaufwand, Bewertungsschwierigkeiten und finanzielle Gründe zurückgeführt. Die Autorin zeigt sich durch die Befragung ihrer Kollegen gut informiert über die Herausforderungen im Kollegium.
2. Theoretische Grundlagen: Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen für das entwickelte Konzept dar. Es beginnt mit einer Definition von interkultureller Kompetenz und deren Lernzielen im Fremdsprachenunterricht. Es wird die Bedeutung des interkulturellen Lernens durch Literatur im Fremdsprachenunterricht erörtert, indem der Zusammenhang zwischen Sprache und Kultur hervorgehoben wird. Anschließend werden handlungs- und produktionsorientierte Ansätze im Umgang mit Literatur im Fremdsprachenunterricht und das Reading Journal als Methode genauer beschrieben und in den Kontext des Konzepts eingeordnet.
3. Darstellung des Konzepts zur Förderung interkultureller Kompetenz an der Realschule XY: In diesem zentralen Kapitel wird das von der Autorin entwickelte Konzept detailliert vorgestellt. Es beschreibt die Rolle der Lehrkraft, den Inhalt und die fachdidaktische Relevanz von "Ned Kelly. Outlaw and Folk Hero", die Lernvoraussetzungen der Schüler, sowie die Organisation und den Aufbau des Reading Journals, inklusive Aufgabenkatalog und Binnendifferenzierung. Der Ablauf des Unterrichtsprozesses wird Schritt für Schritt erläutert – vom Einstieg über die verschiedenen Arbeitsphasen (before reading, while reading, after reading) bis hin zur Präsentation, Reflexion und Bewertung der Reading Journals. Hier werden detaillierte Vorschläge zur Strukturierung und Gestaltung des Lesetagebuchs gemacht, welche den Schülern helfen sollen, die Lektüre zu verarbeiten und ihre interkulturelle Kompetenz zu entwickeln.
Schlüsselwörter
Interkulturelle Kompetenz, Englischunterricht, Handlungsorientierung, Produktionsorientierung, Reading Journal, Literatur, "Ned Kelly. Outlaw and Folk Hero", Ganzschrift, Realschule, Fremdsprachendidaktik, Lernziele, Lehrplan.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Konzept zur Förderung interkultureller Kompetenz mit "Ned Kelly. Outlaw and Folk Hero"
Was ist das Thema dieser Arbeit?
Diese Arbeit entwickelt ein Konzept für den handlungs- und produktionsorientierten Umgang mit dem Buch "Ned Kelly. Outlaw and Folk Hero" im Englischunterricht der 9. Klasse einer Realschule. Der Fokus liegt auf der Förderung interkultureller Kompetenz mithilfe eines Reading Journals.
Welche Ziele werden verfolgt?
Das Hauptziel ist die Entwicklung eines praktikablen Konzepts, das die interkulturelle Kompetenz der Schüler fördert und die Herausforderungen des Schulalltags (Zeitmangel, Ressourcen) berücksichtigt. Es soll den handlungs- und produktionsorientierten Umgang mit Literatur im Englischunterricht verbessern.
Welche Methoden werden eingesetzt?
Das zentrale Instrument ist das Reading Journal, ein Lesetagebuch, das die Schüler dazu anregt, aktiv mit dem Text zu interagieren. Der Unterricht orientiert sich an handlungs- und produktionsorientierten Ansätzen. Die Arbeit beschreibt detailliert den Aufbau und die Gestaltung des Reading Journals, inklusive Aufgabenkatalog und Binnendifferenzierung.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung (Motivation, Ziele), Theoretische Grundlagen (Interkulturelle Kompetenz, Literatur im Fremdsprachenunterricht, Reading Journal), Darstellung des Konzepts (Lehrerrolle, Lektüreinhalt, Lernvoraussetzungen, Ablauf des Reading Journals), Vorschlag zur Evaluation und Resümee/Ausblick. Zusätzlich enthält sie ein Literaturverzeichnis.
Welche Aspekte der interkulturellen Kompetenz werden behandelt?
Die Arbeit definiert interkulturelle Kompetenz und beschreibt, wie sie durch den Einsatz von Literatur und speziell durch das Reading Journal im Englischunterricht gefördert werden kann. Der Fokus liegt auf dem Verständnis verschiedener Kulturen und Perspektiven durch die Auseinandersetzung mit dem Roman "Ned Kelly. Outlaw and Folk Hero".
Welche Rolle spielt "Ned Kelly. Outlaw and Folk Hero"?
"Ned Kelly. Outlaw and Folk Hero" dient als Lektüre, um das Konzept der interkulturellen Kompetenzförderung praktisch umzusetzen. Die Arbeit analysiert den Inhalt und die fachdidaktische Relevanz des Buches im Hinblick auf den Englischunterricht.
Wie wird das Reading Journal eingesetzt?
Das Reading Journal wird als didaktisches Instrument eingesetzt, um die Schüler aktiv am Lernprozess zu beteiligen. Es gliedert sich in verschiedene Phasen (before reading, while reading, after reading) mit spezifischen Aufgaben (obligatory, elective, optional). Die Arbeit beschreibt detailliert den Aufbau, die Aufgaben und die Bewertung des Reading Journals.
Wie wird das Konzept evaluiert?
Die Arbeit enthält einen Vorschlag zur Evaluation des Konzepts, um dessen Wirksamkeit zu überprüfen. Konkrete Evaluationsmethoden werden jedoch nicht detailliert beschrieben.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit richtet sich an Lehrerinnen und Lehrer des Englischunterrichts an Realschulen, die nach neuen Methoden zur Förderung der interkulturellen Kompetenz und zum handlungsorientierten Umgang mit Literatur suchen. Sie bietet ein konkretes und umsetzbares Konzept mit detaillierten Beschreibungen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Interkulturelle Kompetenz, Englischunterricht, Handlungsorientierung, Produktionsorientierung, Reading Journal, Literatur, "Ned Kelly. Outlaw and Folk Hero", Ganzschrift, Realschule, Fremdsprachendidaktik, Lernziele, Lehrplan.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2011, Das "reading journal" im Englischunterricht einer 9. Klasse (Realschule) zur Förderung der interkulturellen Kompetenz, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/315312