Das 1894 erschienene Werk „Le suicide“ von Emile Durkheim gilt noch heute als Standardlektüre für wissenschaftliche Arbeiten zur Suizidthematik (vgl. Liegener 2007, S.3). Durkheim beschäftigt sich mit dem Selbstmord als abweichendes Verhalten und versucht hierfür die Ursachen zu identifizieren. Dabei analysiert er den Selbstmord nicht etwa als eine bloße individuelle Entscheidung, sondern orientiert sich konsequent an sozialen Begleitumständen, die auf das Verhalten von Individuen einwirken (vgl. Lüdemann/Ohlemacher 2002,S. 31f.).
In den Ausführungen Durkheims findet sich bereits der Hinweis, dass der altruistische Suizid die Gefahr in sich trägt, sich zum erweiterten Suizid auszudehnen. Er weist darauf hin: „Wenn der Mensch beim altruistischen Selbstmord immer bereit ist, sein Leben aufzuopfern, hat er andererseits ebenso wenig Bedenken, ein anderes zu opfern“ (Durkheim 1973, S.40). Der Autor Manfred Wolfersdorf (Facharzt für Psychiatrie – Psychotherapie) stellt im Zusammenhang mit den Selbstmordanschlägen vom 11.September 2001 die Überlegung an, dass unser Verständnis von Suizidalität unter verschiedenen Aspekten erweitert werden muss:
1. „Einbeziehung anderer gegen deren Willen in die eigene Selbsttötungshandlung (Mord und Selbsttötung)
2. Motivational Ziel nicht die eigene Selbsttötung, sondern die Vernichtung des Anderen (Suizident als „Mordwaffe“)
3. Motivational Ziel die Selbsttötung und die Rettung eines anderen (pseudo altruistisch)“ (Wolfersdorf 2002, S.14).
Aus Durkheims Werk geht hervor, dass der Selbstmord immer mit gesellschaftlichen Aspekten zusammenhängt und von bestimmten Faktoren beeinflusst wird, wie z.B. der Religionszugehörigkeit. In dieser Arbeit soll der gesellschaftliche Zusammenhang zu Selbstmordattentaten hergestellt werden, um folgender Fragestellung nachzugehen:
„Durch welche gesellschaftlichen Faktoren, wird die Entscheidung zu einem Selbstmordattentat begünstigt?“
Der erste Teil dieser Arbeit wird sich mit der Suizidtheorie nach Durkheim beschäftigen, um einen theoretischen Überblick über das Thema zu geben. Es werden die Grundannahmen Durkheims kurz dargestellt und dann die drei Selbstmordtypen vorgestellt, zwischen denen Durkheim unterscheidet.
Der zweite Teil der Arbeit wird sich mit den gesellschaftlichen Ursachen auseinandersetzen, welche Einfluss auf die Entscheidung eines Menschen nehmen bei dem Entschluss ein Selbstmordattentat zu begehen.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Begriffsbestimmungen
2.1 Selbstmord und Selbstmordattentat
2.2 Abweichendes Verhalten (Devianz)
3. Emile Durkheims soziologische Suizidtheorie
3.1 Grundannahmen Durkheims
3.2 Der egoistische Selbstmord
3.3 Der anomische Selbstmord
3.4 Der altruistische Selbstmord
4. Selbstmordattentat als Folge gesellschaftlicher Faktoren
4.1 Ursachen
5. Ausblick
Literaturverzeichnis
- Citar trabajo
- Anónimo,, 2015, Selbstmordattentat als abweichendes Verhalten aufgrund gesellschaftlicher Faktoren, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/314654
-
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X.