In dem nachfolgenden Text werde ich mich mit meinem Referatsartikel „Loving the Other: Arab-Male Fetish Pornography and the Dark Continent of Masculinity“ von Royce Mahawatte genauer auseinandersetzten. Zu Beginn möchte ich kurz den Autor vorstellen und anschließend eine Zusammenfassung des Textes, Fallbeispiele und etwaige Diskussionen oder eventuelle Kritikpunkte anführen. Außerdem möchte ich versuchen, den Text in Bezug auf die Basisliteratur zu setzen, wobei ich gleich an dieser Stelle erwähnen möchte, dass die drei Texte jeder auf seine eigene Weise sehr interessant waren, Querverbindungen zu diesen aber äußerst schwierig - bis teilweise sogar unmöglich - waren.
INHALTSVERZEICHNIS
1.Einleitung
2.Royce Mahawatte
3.Artikelübersicht
3.1.Was ist ein „Arab-Male Fetish“?
3.2.Geschichtliche Hintergründe
3.3. Stereotype
3.4. Grundlage des Arab-Male Fetish
4. Fallbeispiele
4.1.Kandahar Comes Out of the Closet
4.2. Serie Studio Beurs
4.3. Newsgroups
4.3.1. Newsgroups - 9/11
4.3.2. I Was a Taliban Sex-slave
5.Kritikpunkte, Diskussionsmöglichkeiten, Offene Fragen
6.Conclusio
Bibliographie
Internetquellen
1.Einleitung
In dem nachfolgenden Text werde ich mich mit meinem Referatsartikel „Loving the Other: Arab-Male Fetish Pornography and the Dark Continent of Masculinity“ von Royce Mahawatte genauer auseinandersetzten. Zu Beginn möchte ich kurz den Autor vorstellen und anschließend eine Zusammenfassung des Textes, Fallbeispiele und etwaige Diskussionen oder eventuelle Kritikpunkte anführen. Außerdem möchte ich versuchen, den Text in Bezug auf die Basisliteratur zu setzen, wobei ich gleich an dieser Stelle erwähnen möchte, dass die drei Texte jeder auf seine eigene Weise sehr interessant waren, Querverbindungen zu diesen aber äußerst schwierig - bis teilweise sogar unmöglich - waren.
2.Royce Mahawatte
Der Autor ist an der University of the Arts London Central Saint Martin als Lektor für Cultural Studies angestellt und betreibt dort seine Forschungen. Er hat bei verschiedensten Konferenzen teilgenommen, Artikel für Zeitungen und bereits diverse Beiträge für Bücher verfasst. Der Artikel, den ich in dieser Abschlussarbeit besprechen möchte, war laut Informationen der Universität sein erster Beitrag zu einem Buch (vgl. URL 1). Im Jahr 2013 erscheint seine erste Monographie „George Eliot and the Gothic Novel“, die sich sehr mit seinem jetzigen Forschungsschwerpunkt, nämlich der Gothic Szene, auseinandersetzt. Biographische Daten konnte ich bei meiner Recherche leider keine finden.
3. Artikelübersicht
Der Artikel ist 2003[1] in „More Dirty Looks. Gender, Pornography and Power“, welches von Pamela Gibson herausgegeben wurde, erschienen. Er behandelt unteranderem die Sichtweise des geographischen Westens auf den Osten, erotische Texte und Filme mit arabischen Männern und aktuelle Ereignisse, die Einfluss auf den Diskurs nehmen.
3.1. Was ist ein „Arab-Male Fetish“?
Unter diesem Terminus versteht man Männer aus Marokko, Algerien, Tunesien, Ägypten und der Syrisch-Arabischen Halbinsel, die als Protagonisten in erotischen Texten und Filmen zur sexuellen Stimulation für andere, vor allem aber weiße, westliche Männer dienen (vgl. Mahawatte 2003:127).
3.2. Geschichtliche Hintergründe
Um den Artikel richtig einordnen beziehungsweise verstehen zu können, sehe ich es als notwendig an, die geschichtlichen Hintergründe, die Mahawatte in seinem Artikel anführt, zu Beginn kurz zu beleuchten.
Der Autor versucht von Anfang an klar zu stellen, dass der Westen sich dem Osten kulturell und moralisch schon immer überlegen fühlte. So überrascht es nicht, dass anthropologische Forschungen im Mittleren Osten anfangs vor allem von dem Interesse an Sexualität und Initiationsriten geprägt waren. Im 19. und frühen 20. Jahrhundert nährten Reisende außerdem die Annahme, dass der Osten nicht nur physisch anders sei, sondern auch moralische und sexuelle Herausforderungen mit sich bringt. Die kolonialen Grenzen und Unterschiede galten als gefährlich, aber auch als aufregend. Die damalige Denkweise war, dass es „richtige“ Männer nur im Osten gibt (vgl. ebd. 129).
Bereits zuvor, im 18. Jahrhundert gab es Reisen zur Re-Identifikation der eigenen Männlichkeit und teilweise sogar Sextourismus (vgl. ebd. 130). Da homosexuelle Beziehungen und Sodomie zwischen Männern in der arabischen Gesellschaft alltäglich waren, ergab sich die Möglichkeit für junge Männer aus dem Westen ihre Sexualität und Vorlieben auszuprobieren. Ein berühmtes Beispiel dafür wäre der Schriftsteller Oscar Wilde.
In den letzten Jahren ist der Gay-Sextourismus in Ägypten, Tunesien und Marokko zurückgegangen, weil die einzelnen Länder eine Anti-Westen-Einstellung entwickelten[2] und mittlerweile im Westen mit Homosexualität allgemein offener umgegangen wird (vgl. ebd. 131).
3.3. Stereotype
Aus diesen historischen Ereignissen beziehungsweise die im Westen verankerten Denkweisen entstanden diverse Fremdzuschreibungen, die für den Arab-Male Fetish in der Pornographie teilweise mitverantwortlich sind. So wurden den arabischen Männern verschiedenste Stereotype zugeschrieben: Sie hätten eine große Libido, seien verdorben und würden ihre Homosexualität offen auf der Straße ausleben und dadurch gefährlich für den moralisch höheren Westen sein (vgl. ebd. 127f). Vor allem die Tatsache, dass die arabische Bevölkerung nicht-europäisch und nicht- christlich ist, ließ sie als unmoralisch gelten (vgl. ebd. 129).
Auch Anette Dietrich, in deren Text es eigentlich um die „Konstruktion weißer weiblicher Körper im Kontext des deutschen Kolonialismus“ (vgl. Dietrich 2005) geht, führt fast schon klassische Stereotype auf: Schwarze Körper, werden im Gegensatz zu weißen, als sexualisiert und rassifiziert analysiert (vgl. Dietrich 2005:364). Weiters wurde „schwarzen Männern (...) ein triebhafter Sexualtrieb unterstellt“ (vgl. Dietrich 2005:365), den auch Mahawatte in seinem Text kurz aufgreift: Der Orientalist Richard Burton gab in einer Fußnote seines „Personal Narrative of a Pilgrimage to Al-Madinah and Meccah“ an, dass Araber, aufgrund der Größe ihrer Geschlechtsorgane, näher zu schwarzen Afrikanern verwandt seinen (vgl. Mahawatte 2003:129), denen ja seit jeher - eigentlich bis in die heutige Zeit - ein starker triebhafter Sexualtrieb unterstellt wird.
3.4. Grundlage des Arab-Male Fetish
Die eigentliche Grundlage für die Arab-Male Fetish Pornography sieht Mahawatte bei Edwardes und Masters in ihrem Werk „The Cradle of Erotica“. Im Wesentlichen sollte das Werk, wie vorher schon in Punkt 3.2. erwähnt, zu dieser Zeit üblich, Initiations- und sexuelle Riten der nicht-westlichen Frauen und Männer beschreiben. Es kann aber auch leicht als pornographische Literatur verstanden werden, da die Autoren zum Beispiel detaillierte Beschreibungen zu Techniken der Selbstbefriedigung geben. In ihrer Conclusio definieren sie Sexualität im Westen mit Liebe und Emotionen, wohingegen im Osten einzig und alleine der „need of flesh“ (Mahawatte 2003:130) eine Rolle spielt und Emotionen kein Teil von Sexualität sind. Damit geben die Autoren den Impuls, dass Muslime beziehungsweise arabische Männer Sex als Ganzes nicht verstehen können, brutal und unsensibel sind (vgl. ebd. 129f). Diese Impulse nähren wiederum die Stereotype. Durch all diese Überlegungen entsteht die Basis für den Arab-Male Fetish: „If the Orient holds dangers for the Western man, then, it is the Orient that holds experiences for the man seeking danger“ (Mahawatte 2003:130), wobei „danger“ (ebd.) quasi als Sex, ob real oder imaginär, mit leidenschaftlichen, sehr männlichen Männern, welche ja eben die arabischen Männer in der westlichen Denkweise sind, verstanden wird (vgl. ebd.).
4. Fallbeispiele
Mahawatte führt drei Beispiele zu diesem Thema an, auf die ich kurz eingehen möchte:
1) Kanadaher Comes Out of the Closet
2) Serie Studio Beurs
3) Newsgroups
[...]
[1] Aufgrund der Debatte beziehungsweise der Verwirrung um das Erscheinungsjahr des Artikels während des Referates, habe ich den Autor persönlich kontaktiert: „(...) it was first published in 2003 (...).“ (Royce Mahawatte, 11.06.2012; vgl. URL 2). Meine zusätzlichen Recherchen haben dies bestätigt: Pamela Gibson hat bereits 1993 ein ähnliches Buch mit dem Titel „Dirty Looks: Women, Pornography, Power“ herausgebracht. Zehn Jahre später, nämlich 2003 kam die Fortsetzung „More Dirty Looks: Gender, Pornography and Power“ auf den Markt. Erst in diesem Buch ist der hier besprochene Artikel von Royce Mahawatte erschienen (vgl. URL 3).
[2] Als aktuelles Beispiel möchte ich hier kurz die derzeitigen Angriffe auf Botschaften des Westens (USA, Deutschland, Frankreich, etc.) anführen. Durch, meiner Meinung nach, nicht gerade gut durchdachtes Veröffentlichen des „Mohammed-Video“, wird der Hass und die Einstellung gegen den Westen wieder einmal neu angefacht (Beispiele: vgl. URL 4, URL 5)
- Arbeit zitieren
- BA Anna Sailer (Autor:in), 2012, Zu "Loving the Other: Arab-Male Fetish Pornography and the Dark Continent of Masculinitiy" von Mahawatte, Royce (2003), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/314371
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