Immer häufiger entwickeln Kitas sich deutschlandweit zu Zentren für Familien und öffnen sich in den Sozialraum. Häufig sind diese Einrichtungen gut vernetzte Knotenpunkte für alle Menschen im Stadtteil, die ein vielfältiges Unterstützungsspektrum an Bildungs- und Beratungsangeboten und Hilfen für Familien offerieren. Diese Entwicklungstendenzen entstanden als Konsequenz einer sich immer weiter verändernden Gesellschaft. Die Familie als wichtigster Lebens- und Bildungsort für Kinder, in der wertvolle Prozesse der Persönlichkeitsentwicklung und des Kompetenzerwerbs stattfinden, steht dabei im Fokus dieser Betrachtung.
Veränderungsprozesse erfordern vielfältige Gestaltungs-, Koordinierungs- und Managementaufgaben. Dazu gehört eine komplexe Strategie zur Planung, Steuerung und Evaluierung von Lernprozessen die in Organisationen stattfinden oder von diesen veranlasst und verantwortet werden. Die Forschungsfrage dieser Arbeit lautet: „Welchen Beitrag / welche Unterstützung kann ein Bildungsmanagementprozess für die Entwicklung einer Kita hin zum Familienzentrum leisten?“. Der gesamte Bildungsmanagementprozess wird dabei als komplexe Strategie aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet und es werden Gestaltungswege des Lernens aufgezeigt.
In einem Familienzentrum verstehen sich alle Beteiligten als Lernende. Aus diesem Grund gehören Führungskräfte, Pädagogen und Teams von Kitas zu den Hauptzielgruppen dieser Untersuchung, da sie Bildungsprozesse, Beratungsangebote und Hilfen für Familien gestalten und verantworten. Zudem werden Familien als Rezipienten und Hauptnutzer der Angebote nachgeordnet als Zielgruppe des Bildungsmanagement-Prozesses definiert. In diesem Sinne nimmt diese Arbeit aktuelle bildungs- und familienpolitische Diskurse auf und versucht herauszufinden, wie und mit welchen Unterstützungsmöglichkeiten ein Bildungsmanagement derartige Veränderungsprozesse begleiten kann.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Abbildungsverzeichnis
- Einleitung
- Bildungsmanagement
- Begriffsverständnis – Definition
- Bildungsmanagement im Spannungsfeld zwischen Bildungs- und Managementansätzen
- Ein integrierter Management-Ansatz - Das St. Galler Management-Modell (SGMM)
- Aktuelle Trends - Warum sich Kitas zum Familienzentrum entwickeln?
- Bedeutung des Bildungsortes „Familie“
- Aktuelle Trends – Lebenslagen von Familien heute
- Von der Kita zum Familienzentrum - Familienzentren in Deutschland
- Den Prozess der Weiterentwicklung steuern – Bildungsmanagement als Führungsaufgabe
- Planung
- Evaluation/Transfererfolg
- Durchführung
- Ansprüche an Management und Führung
- Change-Management – Steuerung von Veränderungsprozessen
- Betriebliches Bildungsmanagement - Lernen im Familienzentrum
- Normatives, strategisches und operatives Bildungsmanagement - Human-Ressource-Management
- Personalentwicklung
- Organisationsentwicklung
- Kompetenzentwicklung und Reflexivität im Lernort „Familienzentrum“
- (Berufliche) Handlungskompetenz
- Reflexive Handlungskompetenz
- Lernen im Prozess - Von der Kita zum Familienzentrum / didaktische Überlegungen
- Neue Wege des Lernens in der Arbeit
- Arbeitsbezogene Lernmodelle
- Überblick über verbindende Lernformen
- Geeignete Lernformen
- Individuelles Lernen
- Angeleitetes Lernen
- Kooperatives Lernen
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Die vorliegende Publikation befasst sich mit dem Wandel von Kindertagesstätten hin zu Familienzentren und analysiert diesen Prozess im Rahmen des Bildungsmanagements. Sie beleuchtet die Herausforderungen und Chancen, die mit dieser Entwicklung verbunden sind, und zeigt, wie ein gelingendes Bildungsmanagement den Transformationsprozess unterstützen kann.
- Bildungsmanagement in Kindertagesstätten
- Entwicklung von Kitas zu Familienzentren
- Steuerung von Veränderungsprozessen (Change-Management)
- Kompetenzentwicklung im Familienzentrum
- Didaktische Überlegungen für das Lernen im Familienzentrum
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Die Einleitung liefert einen Überblick über den Kontext und die Relevanz der Thematik. Kapitel 3 beleuchtet das Bildungsmanagement im Detail und geht auf die Definition des Begriffs, die Spannungsfelder und den Ansatz des St. Galler Management-Modells ein. Kapitel 4 untersucht aktuelle Trends, die die Entwicklung von Kitas zu Familienzentren vorantreiben, wie die Bedeutung des Bildungsortes „Familie“ und die sich verändernden Lebenslagen von Familien. Kapitel 5 betrachtet das Bildungsmanagement als Führungsaufgabe und widmet sich der Planung, Durchführung und den Ansprüchen an Management und Führung bei der Weiterentwicklung von Kitas. Kapitel 6 beschäftigt sich mit dem Change-Management und den verschiedenen Aspekten des betrieblichen Bildungsmanagements, wie dem Personalentwicklung und der Organisationsentwicklung. Kapitel 7 setzt sich mit der Kompetenzentwicklung und Reflexivität im Lernort „Familienzentrum“ auseinander und betrachtet die (berufliche) Handlungskompetenz und die reflexive Handlungskompetenz. Kapitel 8 behandelt das Lernen im Prozess und diskutiert neue Wege des Lernens in der Arbeit, arbeitsbezogene Lernmodelle sowie geeignete Lernformen wie individuelles, angeleitetes und kooperatives Lernen.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die wichtigsten Begriffe und Themenschwerpunkte dieses Werkes sind: Bildungsmanagement, Familienzentrum, Kita, Change-Management, Kompetenzentwicklung, Reflexivität, Lernen, Arbeitsbezogene Lernmodelle, Bildungslandschaft, Familienförderung, Lebenslagen von Familien, Führung, Personalentwicklung, Organisationsentwicklung.
- Arbeit zitieren
- Georg Hädicke (Autor:in), 2015, Von der Kita zum Familienzentrum. Ein Bildungsmanagementprozess, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/314265