„Die Grenze zwischen Mensch und Tier verschwindet zunehmend“,“ der Unterschied zwischen Tier und Mensch ist nicht so wahnsinnig groß“, „Waldi, Bello und Hasso waren gestern“, „Hasso und Bello sterben aus“: Diese Aussagen sind vier aktuelle Zitate aus der deutschen Presse, die allesamt das gleiche Phänomen behandeln: Hunde werden mehr und mehr wie Menschen benannt, wohingegen typische Hundenamen wie Bello oder Hasso von Hundebesitzern immer weniger vergeben werden. Die jeweiligen Artikel stützen sich dabei auf die Arbeiten von Eva Schaab und Damaris Nübling, die 2012 eine umfangreiche Studie zu Hundenamen in Deutschland veröffentlichten, wobei sich der Trend der Anthroponymisierung in dieser Arbeit bestätigte.
Mir scheint jedoch ein weiterer Trend mit hinzuzukommen, betrachtet man häufig zu findenden Beispiele wie Amy, Sam oder Sammy, die zu den Top 10 unter den in Deutschland vergebenen Hundenamen zählen. Durch die sehr intensive Beziehung zwischen Mensch und Tier, scheinen oft pet names, also kosende Namen beziehungsweise Spitznamen, die eigentlich in familiären oder partnerschaftlichen Kreisen vorzufinden sind, an die Hunde vergeben zu werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung – Hundenamen gleich Pet Names?
- Der Hund, das, vermenschlichte Haustier
- Hundenamenserhebung beim Tierheim N.
- Methode
- Zu Kosenamen
- Modifizierte Eigennamen als Hundenamen
- Übernamen als Hundenamen
- Bedeutung von Kosenamen bei der Hundebenennung
- Hundenamen im schwedischen Sprachraum
- Phonologisches Auswahlprinzip bei Hundenamen
- Zusammenfassung
- Materialteil
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Verwendung von Kosenamen für Hunde in Deutschland und untersucht, inwieweit sich diese von der Benennung von Menschen unterscheiden. Die Analyse konzentriert sich auf die Verwendung von Diminutivformen und hypokoristischen Bildungen in Hundenamen und stellt diese in den Kontext der zunehmenden Anthroponymisierung von Haustieren.
- Analyse der Verwendung von Kosenamen bei Hundenamen
- Vergleich mit der Benennung von Menschen
- Untersuchung der Bedeutung von Kosenamen für die Beziehung zwischen Mensch und Hund
- Kontrastive Perspektive zum schwedischen Sprachraum
- Phonologische Aspekte der Hundenamenwahl
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Forschungsgegenstand vor und erläutert den Trend zur Anthroponymisierung von Hundenamen in Deutschland. Kapitel 2 beleuchtet die Vermenschlichung des Hundes als Haustier und die intensivere Beziehung zwischen Mensch und Tier. Kapitel 3 beschreibt die Methode der Hundenamenserhebung im Tierheim N. und analysiert die Verwendung von Kosenamen, modifizierten Eigennamen und Übernamen in diesem Kontext. Kapitel 4 widmet sich Hundenamen im schwedischen Sprachraum, während Kapitel 5 das phonologische Auswahlprinzip bei Hundenamen beleuchtet.
Schlüsselwörter
Hundenamen, Kosenamen, Anthroponymisierung, Diminutiv, Hypokorismus, Tierheim, Schweden, Phonologie, Haustier, Mensch-Tier-Beziehung.
- Citation du texte
- Jonas Schreiber (Auteur), 2014, Kosenamen bei Hunden. Eine synchrone Analyse von Hundenamen mit Fokus auf die Verwendung von Koseformen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/314236
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