Die vorliegende Stunde findet ihre Legitimation im Inhaltsfeld 4 des aktuellen Kernlehrplans für das Fach Geschichte an Realschulen in Nordrhein-Westfalen. Durch das Aufbrechen eindimensionaler Sichtweisen soll ein reflektierter historischer Zugriff auf die Fragestellung, was die Entdeckungen und Eroberungen für die Entdecker bzw. Entdeckten bedeuteten, eröffnet werden.
Dies soll den Schülern eine Bewertung der Entdeckungen unter Berücksichtigung der Sicht der Eroberer und der eingeborenen Bevölkerung ermöglichen und somit die Herausbildung von Urteilskompetenz fördern.
Der Unterrichtsentwurf "Die Ankunft des Kolumbus in der neuen Welt" enthält folgende Aspekte: Kartenanalyse, Handelsgeschichte, Quellenanalyse.
1. Längerfristige Unterrichtszusammenhänge
1.1 Leitgedanken und Intentionen
Legitimation
Die hier dargestellte Unterrichtsreihe wird unter anderem durch den aktuellen Kernlehrplan für das Fach Geschichte an Realschulen in Nordrhein-Westfalen legitimiert. Im Inhaltsfeld 4 „ Neue Welten und neue Horizonte“, wird das Thema „Entdeckungsreisen der Europäer“ explizit genannt.[1]
Im Rahmen der Bildung von Sachkompetenz sollen Motive für diese Entdeckungsreisen im Geschichtsunterricht untersucht und ihr Verlauf dargestellt werden.[2]
Neben dem Kernlehrplan legitimiert sich diese Unterrichtsreihe auch durch das Interesse der Schüler für das Abenteuerliche und Spannende, mit welchem die Themen Entdeckungen, Eroberer und Seefahrer durchaus einhergehen. Besonders für Jungen sind diese Themenfelder oft interessant.
Lernausgangslage
Seit Beginn meines Vorbereitungsdienstes im Mai 2013 habe ich in der Klasse 7C (28 SuS) hospitiert, sowie einige Unterrichtsstunden selbst übernommen. Die Lerngruppe ist mir gegenüber relativ aufgeschlossen, wobei zuletzt auch einige Probleme bezüglich des Störverhaltens aufgetreten sind.
In den vorangegangen Stunden hat die Lerngruppe die Gründe für die europäischen Entdeckungsreisen erarbeitet. Es wurde erörtert welche Waren aus Indien (bzw. Asien) in Europa begehrt und teuer waren und auf welchen Handelsrouten (Seidenstraße, Gewürzroute) diese nach Europa gelangt sind.
Weiterhin wurde geklärt, warum sowohl Spanier, als auch Portugiesen versuchten einen Seeweg nach Indien zu finden und welche Routen die jeweiligen Entdecker genommen haben.
Bezüglich der Entdeckungsfahrt des Kolumbus haben die Schüler bereits Kenntnisse darüber, welche Schwierigkeiten bei dieser langen Seereise aufgetreten sind und worin der Irrtum des Kolumbus bestand.
Sachanalyse, didaktische Reduktion
In der Hoffnung einen schnellen Seeweg zu den lukrativen Handelsmärkten in Indien zu finden, entschloss sich das spanische Königspaar im Jahr 1492 den Schiffskapitän Christoph Kolumbus mit Geld und Schiffen zu unterstützen.
Basierend auf der Annahme einer Kugelgestalt der Erde und einer entsprechenden Karte des Gelehrten Toscanellis verfolgte Kolumbus den Plan Indien auf einem westlichen Seeweg zu erreichen. Im Gegensatz zu der recht langen und beschwerlichen Route rund um Afrika, welche von den Portugiesen erschlossen wurde, erhoffte Kolumbus einen weitaus kürzeren Seeweg nach Indien zu entdecken, indem er seine Schiffe unbeirrt in Richtung Westen navigierte.
Nachdem die geplante Dauer der Fahrtzeit von nur drei Wochen nach über zwei Monaten bereits deutlich überschritten war, ging Kolumbus am 12 Oktober 1492 auf einer Insel der Bahamas an Land. Von den Einheimischen Guanahani genannt, gab Kolumbus dieser Insel den spanischen Namen „San Salvador“, welcher sich mit „Heiliger Retter“ übersetzen lässt.
Bereits die Wahl der Namensgebung gibt einen Hinweis auf die Absicht einer christlichen Missionierung. Weitere Beweggründe für die Entdeckungsreise des Kolumbus waren die Aussicht auf einträgliche Handelsmärkte und wertvolle Güter wie zum Beispiel Gold und Silber.
Außerdem hatte Kolumbus den Auftrag neu entdeckte Gebiete im Namen der spanischen Krone in Besitz zu nehmen.
Die erste Begegnung zwischen den spanischen Entdeckern und der einheimischen Bevölkerung wird durch unterschiedliche Quellen belegt bzw. thematisiert. In der vorliegenden Unterrichtsstunde soll mit den beiden wohl wichtigsten Quellen diesbezüglich gearbeitet werden, mit dem Ziel die unterschiedlichen Sichtweisen der bei diesem Ereignis beteiligten Personen (Personengruppen) herauszuarbeiten.
Der Auszug aus dem Bordbuch des Kolumbus[3] erlaubt den Schülern einen guten Einblick auf die Sichtweise des Kolumbus und seinen Einstellungen gegenüber der einheimischen Inselbevölkerung. Ein Kupferstich des niederländischen Künstlers des Bry aus dem Jahre 1594 und dem Titel „Kolumbus' Ankunft in Amerika“ bietet die Möglichkeit auch die Verhaltensweisen und Gefühle der Inselbewohner zu betrachten, von denen keine schriftlichen Aufzeichnungen dieses Ereignisses vorhanden sind.
1.2 Tabellarische Darstellung der längerfristigen Unterrichtszusammenhänge
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
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[1] Kernlehrplan für die Realschulen in Nordrhein-Westfalen im Fach Geschichte vom 01.08.2011, S. 14
[2] Ebd. S. 26
[3] Christoph Kolumbus, Bordbuch– Briefe- Bericht e- Dokumente, Ernst G. Jakob, Berlin 1968, S. 88ff
- Quote paper
- Dennis Leidig (Author), 2013, Die Ankunft des Kolumbus in der neuen Welt (Geschichte, 7. Klasse), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/313645
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