Wenn wir an eine Kriegsfotografie denken, denken wir auch zugleich an grausame Bilder, auf denen verletzte Soldaten und Kriegsopfer abgebildet sind. Jedoch ist es erst seit dem Vietnamkrieg und der zugleich beginnenden Anti-Kriegsbewegung üblich, die harte Realität des Krieges zu zeigen. Zuvor in den Kriegen, genau genommen seit Beginn der Fotografie, wurde es hingegen vermieden diese grauenhaften Zustände im Krieg abzubilden. Aber warum war dies so? Dieser Frage – weshalb ein Kriegsbild keinen ‚wahren‘ Krieg abbildet – soll im Folgenden nachgegangen werden.
Dafür wird die Methode der Bildsegmentanalyse nach Roswitha Breckner angewendet. Diese Methode wird zunächst vorgestellt und anschließend folgt die Analyse eines Kriegsbildes. Als Fotografie wurde das Bild die „Düppeler Schanzen“ von Friedrich Brandt aus dem Jahre 1864 ausgewählt. Das Bild gehört zu den ersten Kriegsfotografien Europas, nach dem Krimkrieg und dem Amerikanischen Bürgerkrieg, und ist im Deutsch-Dänischen Krieg entstanden. Nach der Analyse folgt eine Einordnung in den historischen Kontext und die Fragestellung wird beantwortet. Im Fazit werden die Ergebnisse noch einmal festgehalten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Bildsegmentanalyse nach Roswitha Breckner
- Die Bildsegmentanalyse des Bildes „Düppeler Schanzen“
- Der Weg des Blickes und erste Eindrücke
- Die ikonische Darstellung
- Die Beschreibung und Interpretation der Bildsegmente
- Das erste Bildsegment
- Das zweite Bildsegment
- Das dritte Bildsegment
- Das vierte Segment
- Die Kombination der Bildsegmente
- Kombination des ersten und zweiten Bildsegments
- Die Kombination des dritten und vierten Segments
- Die perspektivische Projektion und die planimetrische Komposition
- Einordnung in einen historischen Kontext
- Die Uniformen der Soldaten
- Bestimmung des Krieges von der Fotografie
- Die Darstellung des sauberen Krieges
- Fazit
- Bildquelle
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage, weshalb eine Kriegsfotografie keinen „wahren“ Krieg abbildet. Dabei wird die Methode der Bildsegmentanalyse nach Roswitha Breckner angewendet, um die komplexe Beziehung zwischen Bild und Realität aufzuzeigen. Die Analyse des Bildes „Düppeler Schanzen“ von Friedrich Brandt aus dem Jahre 1864 dient als Beispiel, um die spezifischen Darstellungsweisen von Krieg in der Fotografie zu untersuchen.
- Die Bildsegmentanalyse als Methode zur Interpretation von Kriegsbildern
- Die Darstellung von Krieg in der Fotografie des 19. Jahrhunderts
- Die Konstruktion von „sauberen“ Kriegsbildern zur Legitimation
- Die Rolle von Bildkomposition und Perspektiven in der Kriegsfotografie
- Die Einordnung der „Düppeler Schanzen“ in den historischen Kontext des Deutsch-Dänischen Krieges
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Kriegsfotografie ein und stellt die zentrale Fragestellung der Arbeit vor. Sie erläutert die Methode der Bildsegmentanalyse, die im Folgenden zur Analyse des Bildes „Düppeler Schanzen“ angewendet wird.
Kapitel 2 beschreibt die Bildsegmentanalyse nach Roswitha Breckner. Es wird dargelegt, wie die Methode visuelle Wahrnehmungen in beschreibende und interpretierende Sprache transformiert, ohne den bildlichen Sinn zu verlieren.
Kapitel 3 widmet sich der Analyse des Bildes „Düppeler Schanzen“. Es werden der Weg des Blickes, die ikonische Darstellung und die einzelnen Bildsegmente analysiert, um die Bedeutung des Bildes zu entschlüsseln.
Kapitel 4 ordnet das Bild in den historischen Kontext des Deutsch-Dänischen Krieges ein und betrachtet die Uniformen der Soldaten sowie die Bestimmung des Krieges anhand der Fotografie.
Schlüsselwörter
Bildsegmentanalyse, Kriegsfotografie, „Düppeler Schanzen“, Friedrich Brandt, Deutsch-Dänischer Krieg, Bildkomposition, Perspektive, historische Kontext, „saubere“ Kriegsbilder, Legitimation
- Arbeit zitieren
- Lea Hanke (Autor:in), 2015, Die Frage der Wahrheit in der Kriegsfotografie. Bilder eines ‚sauberen‘ Krieges als Hilfsmittel zur Legitimation einer Staatsgründung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/313408
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