Man gehe im Jahr 2014 in einen beliebigen Supermarkt wie Marktkauf oder Discounter wie Aldi, Netto oder Norma und man wird aus einem reichen Angebot an Bio-Lebensmitteln auswählen können. Praktisch in jedem beliebigen Nahrungsmittelspektrum wird eine Auswahl an Bio-Lebensmitteln angeboten. Egal ob dies Fisch, Fleisch, Gemüse oder Obst betrifft, der moderne Kunde des Jahres 2014 kann sich ganz gemäß einer ökologisch korrekten Einstellung entsprechend mit den einschlägig gekennzeichneten Lebensmitteln eindecken. Oft ist dies sogar noch mit einer detaillierteren Auswahl mit unterschiedlichen Biosiegeln möglich, sodass der bewußte Konsument auch noch eine weiter ausdifferenzierte Kaufentscheidung treffen kann. Subjektiv betrachtet scheint Bio damit absolut in der Gesellschaft angekommen zu sein. Jedem bietet sich die Möglichkeit, ökologisch korrekte Lebensmittel zu erwerben und man muss hierfür noch nicht mal in die einschlägigen Reformhäuser oder Bio-Supermarktketten gehen.
Dass Bio-Lebensmittel kein Nischenprodukt mehr darstellen, scheint durch ihre allgemeine Verfügbarkeit unmittelbar einsichtig. Daneben gelten Bio-Lebensmittel als relativ hochpreisige Nahrungsmittel und setzen entsprechend zahlungsbereite Konsumenten voraus.
Sind die Käufer von Bio-Lebensmitteln nicht doch eine klar abgrenzbare Gruppe innerhalb der deutschen Gesellschaft? Und werden die Argumente von Qualität und Nachhaltigkeit nicht auch als Abgrenzung gegenüber anderen sozialen Gruppen für die eigene Weltanschauung benutzt? Dieser Fragestellung soll mit Hilfe von Pierre Bourdieus Überlegungen zum sozialen Raum, Habitus der Gruppen und Mittel der Distinktion in der nachfolgenden Bachelorarbeit erörtert werden. Die hierbei zu analysierende Fragestellung lautet:
Sind Bio-Lebensmittel in Deutschland ein Mittel der Distinktion?
Inhaltsverzeichnis
1) Einleitung: Biolebensmittel in der Alltags-Wahrnehmung
1.1 Biolebensmittel in der Alltags-Wahrnehmung
1.2 Methodische Grundlagen und Abgrenzung
2) Theoretische Grundlagen
2.1 Bourdieus „Die feinen Unterschiede“
2.1.1 Habitus
2.1.2 Distinktion
2.1.3 Soziales Feld und sozialer Raum
2.2 Lebensmittel unter Betrachtung von sozialen Aspekten
2.2.1 Bourdieus Analyse zu Lebensmitteln
2.2.2 Weiterführende Gedanken zu Biolebensmitteln
3) Analyse der Konsumenten: Wer kauft Bio-Lebensmittel und warum?
3.1 Analyse der Konsumenten
3.1.1 Ergebnisse aus Veröffentlichungen
3.1.2 Quervergleich der Veröffentlichungen
3.1.3 Milieus und Gruppen
3.1.3.1 Sinus-Milieus
3.1.3.2 LOHAS
4) Ergebnisse der Untersuchung
4.1 Bio-Lebensmittel als sozialer Habitus?
4.2 Bio-Lebensmittel als Mittel der Distinktion?
4.3 Ausblick und nächste Schritte
5) Epilog
6) Anhang
6.1 Literaturverzeichnis
- Citation du texte
- Tobias Mederer (Auteur), 2015, Bio-Lebensmittel als Mittel der Distinktion? Eine Analyse Deutschlands ab 2000, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/313397
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