Diesem Unterrichtsentwurf liegt eine Lehrgangsarbeit, die in Schleswig-Holstein durchgeführt wurde, zugrunde. Der Unterrichtsentwurf wurde dabei leicht verändert und gekürzt.
Die Arbeit von Dorothee Schnell (Universität Koblenz-Landau, Abteilung Landau, Institut für Musikwissenschaft und Musik, Seminar: „Programmmusik als Unterrichtsgegenstand“ bei Dozent Prof. Dr. habil. Speck) führt die hier angefangene Unterrichtseinheit weiter. Diese Arbeit ist ebenfalls bei www.grin.com erschienen.
Inhaltsverzeichnis
Vorbemerkung
1. Sachanalyse
Programmmusik
Eine Nacht auf dem Kahlen Berge
Das Programm:
Aufbau des Werkes
Formaler Aufbau
2. Didaktische Analyse
2.1 Bedeutsamkeit des Unterrichtsinhaltes
2.2 Didaktische Reduktion
3. Voraussetzungen für den Unterricht
3.1 Voraussetzungen bei den Schülern
3.2 Äußere Voraussetzungen
4. Lernziele
4.1 Grobziele
4.2 Feinziele
Unterrichtsverlauf
Programmmusik – Eine Definition
Modest Mussorgsky
Das Programm des Werkes „Eine Nacht auf dem Kahlen Berge“:
Literaturverzeichnis
Anhang:
Programmmusik – Eine Nacht auf dem Kahlen Berge (Modest Mussorgsky)
Höraufgabe:
Programmmusik – Eine Definition
Modest Mussorgsky
Das Programm des Werkes „Eine Nacht auf dem Kahlen Berge“:
Höraufgabe:
Vorbemerkung
„Die affektive Vertiefung in das Werk (gem. dieser Altersstufe) ist wichtiger als eine kognitiv-analytische Auseinandersetzung.“[1]
Diesem Unterrichtsentwurf liegt eine Lehrgangsarbeit, die in Schleswig-Holstein durchgeführt wurde, zugrunde.[2] Der Unterrichtsentwurf wurde von mir leicht verändert und gekürzt.
Die Arbeit von Dorothee Schnell (Universität Koblenz-Landau, Abteilung Landau, Institut für Musikwissenschaft und Musik, Seminar: „Programmmusik als Unterrichtsgegenstand“ bei Dozent Prof. Dr. habil. Speck) führt die hier angefangene Unterrichtseinheit weiter.
1. Sachanalyse
Programmmusik
Als Programmmusik bezeichnet man jede Art von Instrumentalmusik, bei der außermusikalische Inhalte in einem schriftlich fixierten Programm, also als Titel, Beschreibung oder ähnlichem erläutert werden. Als „außermusikalische Inhalte“ können z.B.: optische Dinge, Erlebnisse, aber auch literarische oder philosophische Ideen vom Komponisten verwendet werden, wobei die Liste beliebig erweiterbar ist.[3]
Oft wird der Programmmusik zu Unrecht Formlosigkeit und Mangel an musikalischer Logik vorgeworfen.
Im 17. und 18. Jahrhundert bestehen neben Programmmusik, die Naturvorgänge, Schlachten o. ä. schildert, Werke, die Gemütszustände ausdrücken. Hierzu gehören vor allem die Biblischen Historien (1700) von J. Kuhnau, Le quattro stagioni von A. Vivaldi, die Programmsymphonien von J. Haydn, sowie weitere Werke.
Im ausgehenden 18. und 19. Jahrhundert verbirgt der Terminus „charakteristische“ Sonate und „charakteristische“ Symphonie programmgebende Kompositionen.
Spätestens nach L. van Beethovens Eroica (1803) und Pastorale (1808) wurde die Programmmusik zur anspruchvollen Gattung. Im 19. Jahrhundert war die Programmmusik für viele Komponisten die einzige legitime Gattung avantgardistischer Instrumentalmusik.
Liszt strebte die Verschwisterung der Musik mit der Literatur an. Er verstand unter Programmmusik nicht das Schildern von realen Gegebenheiten, sondern das Erzählen innerer Vorgänge.
Einige Kompositionen von R. Strauss stehen diesem Konzept nahe, während sich andere von ihm entfernen. So ist „Till Eulenspiegel“ die Umsetzung eines äußeren Geschehens. G. Mahler legte seinen 4 Symphonien ein Programm zugrunde, das er aber später wieder zurückzog, da er zur Überzeugung gelangte, dass es seit Beethoven keine Musik gebe, die nicht ihr „inneres“ Programm habe.
Zwischen 1850 und 1918 hatte die Programmmusik ihre Blütezeit. Erst nach dem ersten Weltkrieg verlor die Programmmusik an Ansehen und Aktualität obwohl Komponisten wie A. Schönberg, A. Weber u. a. Instrumentalwerke schrieben, denen vielfach Programme zugrunde liegen.
Heute wird Programmmusik vor allem in der Werbung verwendet um im Zuhörer bestimmte Gefühle, wie Sehnsucht, zu wecken.
Die Schüler werden heute also täglich mit Programmmusik konfrontiert, ohne zu wissen wie diese funktioniert.
Eine Nacht auf dem Kahlen Berge
Modest Mussorgsky, der am 21. März 1839 auf einem russischen Hof geboren wurde, begann die Arbeit an dem Werk 1860 und hatte es anfänglich wahrscheinlich als Schauspielmusik konzipiert. Anregungen holte sich Mussorgsky unter anderem aus Liszts „Totentanz“. 1867 wurde das Werk von ihm erstmals unter dem Titel „Johannisnacht auf dem Kahlen Berge“ abgeschlossen. Er führte es jedoch nie auf, da es von Balakirew, der mit Rimsky-Korsakow, Kjui Borodin und ihm das „Mächtige Häuflein“ bildete, die sich die Schaffung einer auf dem russischen Volkslied basierenden nationalrussischen Musik zur Aufgabe gemacht hatten, eine vernichtende Kritik bekam.
Nach dem Tod Mussorgskys, am 28. März 1881, arbeitete Rimsky-Korsakow das Werk zur heutigen Form um und führte es 1886 mit großem Erfolg auf.
Das Programm:
1. Unterirdischer Lärm von Geisterstimmen
2. Erscheinung von Geistern der Finsternis, danach der Satan selbst
3. Huldigung von Satan und Feier der Höllenmesse
4. Hexensabbat
5. Beim Höhepunkt des Hexensabbats läutet von Fern her das Glöckchen einer Dorfkirche bei deren Klang sich die Geister der Finsternis zerstreuen
6. Tagesanbruch
Aufbau des Werkes
Das Werk ist in 2 deutlich kontrastierende Abschnitte aufgeteilt:
Teil A:
- Große Steigerungsmomente
- Plötzlicher Abbruch auf dem Höhepunkt einer Entwicklung
- Farbkontraste
- Starke dynamische und rhythmische Spannungen
- Temposchwankungen
- Sich häufig wiederholende Melodiepassagen
Teil B:
- Ruhige Bewegungen mit 2 Melodien, die unverändert wiederholt werden.
- Helle Orchesterfarben.
- Piano
- Glockenklänge
Formaler Aufbau
Teil A:
A1: Einleitung (T.1-35)
Thema
A2: Quasi Exposition der Themen, oder themenähnlicher Passagen (T.36-217) Themen A-E
A3: Quasi Durchführung mit häufigem Themenwechsel (T.218-259)
A4: Quasi Reprise in Anlehnung an A1, jedoch mit häufigeren Steigerungsmomenten (T.259-380)
Teil B:
Besteht aus der Aneinanderreihung streng symmetrischer Teile:
Die Themen F und G, mit 4 bzw. 2-taktigen Harfenepisoden dazwischen, sind über einem Orgelpunkt, der die Tonika bildet.
2. Didaktische Analyse
2.1 Bedeutsamkeit des Unterrichtsinhaltes
Das Thema „Modest Mussorgsky – Eine Nacht auf dem Kahlen Berge“ wird im Rahmen der Unterrichtseinheit „Funktionale Musik: Programm mit Funktion“ behandelt. Es wurde dem Arbeitsplan Musik der Realschule für das 6. Schuljahr entnommen.
2.2 Didaktische Reduktion
Bei dieser Unterrichtsstunde wird nur eine dem Allgemeinwissen entsprechende Definition von Programmmusik gegeben. Die Schüler sollen zudem zum bewussten Hören angeregt werden und ihre Höreindrücke graphisch darstellen.
Beim Aufschreiben der Höreindrücke soll den Schülern bewusst sein, dass es keine „falsche“ Hörempfindung gibt.
Aus der so entstehenden Stichwortsammlung sollen die Schüler eine Graphik entwickeln.
Ein wissenschaftliches Eindringen in das Werk halte ich in der Orientierungsstufe als nicht sinnvoll, auch sollte sensibel mit dem Programm des Werkes umgegangen werden.
[...]
[1] Reinfandt, Karl-Heinz, Gedenk, Ursel, Modest Mussorgsky „Eine Nacht auf dem Kahlen Berge“ – Aus der Lehgangsarbeit in Schleswig-Holstein, in: Musik und Bildung, Heft 3, März 1981, Schott, S.171.
[2] ebd. 168ff.
[3] Honegger, Marc und Massenkeil, Günther (Hrsg.), Das Große Lexikon der Musik in acht Bänden, Sechster Band, Herder, Freiburg, Basel, Wien, 1981, S.343f.
-
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X.