Gegenstand der Arbeit ist die Untersuchung des Joint Venture im Vergleich zur Strategischen Allianz. Die Arbeit ist damit dem Fachgebiet des Handels- und Gesellschaftsrechts zuzuordnen und wird sich mit unternehmerischen internationalen Joint Ventures befassen und diejenigen auf den Gebieten Forschung und Wissenschaft nur am Rande betrachten.
Nachdem zunächst die Einordnung von Kooperationen als Form von Internationalisierungsstrukturen angesichts der Herausforderungen des globalen Marktes analysiert wird, beschäftigt sich die Arbeit mit den juristischen Grundlagen von Strategischer Allianz und Joint Venture. Hierbei werden die jeweiligen Erscheinungsformen, die Motive und die Vor- und Nachteile detailliert dargestellt. Aus den ermittelten wesentlichen Erfolgsfaktoren, belegt durch eine intensive Analyse von zwei Praxisbeispielen, können für die Überlegung zur Gründung eines Joint Ventures wertvolle Hinweise gegeben werden. Da jedes Joint Venture von unterschiedlichen Faktoren motiviert ist, lässt sich jedoch kein allgemeingültiges Konzept ableiten. Darum wurde auch auf die Darstellung eines verbindlichen Konzeptes, z. B. in Form eines Fragebogens, Muster-Checks oder ähnliches, verzichtet. Es werden lediglich Hinweise gegeben, unter Beachtung welcher Bedingungen sich ein Joint Venture erfolgreich gestalten lässt.
Wesentliche Bedeutung für die Arbeit hatte die Herausarbeitung einer für die Rechtswissenschaften empfehlenswerten Definition eines „Joint Venture“. Diese wurde in Anlehnung an bereits vorhandene wirtschaftswissenschaftliche Definitionen und in Abgrenzung zur Strategischen Allianz vorgenommen.
Die Arbeit kommt zu folgendem Schluss: Wenn bei der Vertragsanbahnung und -abschluss die noch darzustellenden Erfolgsfaktoren Berücksichtigung gefunden haben, stellt ein Joint Venture eine durchaus lohnenswerte alternative Kooperationsform zur Strategischen Allianz dar. Der Erfolg lässt sich neben den eindeutigen, das heißt messbaren wirtschaftlichen Faktoren (z. B. Gewinn, Verlust, Return on Investment), aus Sicht der Rechtswissenschaft nur in eher weichen Faktoren formulieren, z. B.:
• Geringer nachgängiger Regelungsbedarf;
• Geringe bis keine juristische Auseinandersetzung;
• Gelebtes Änderungs- und Nachtragsmanagement.
Diese Arbeit wird versuchen die unterschiedlichen Sichtweisen zu kombinieren und daraus ein einheitliches Bild und klare Empfehlungen zu zeichnen bzw. abzuleiten.
Inhaltsverzeichnis
- A. Einleitung
- I. Problemstellung
- II. Aufbau dieser Arbeit
- B. Überblick der Internationalisierungsstrukturen
- I. Globalisierung und Internationalisierung der Wirtschaft
- II. Kooperationsformen als Internationalisierungsstrukturen
- C. Die Strategische Allianz
- I. Begriffliche Grundlagen
- II. Rechtliche Grundlagen Strategischer Allianzen
- III. Vor- und Nachteile Strategischer Allianzen
- 1. Vorteile und mögliche Motive
- 2. Nachteile und mögliche Probleme
- D. Das Joint Venture
- I. Begriffliche Grundlagen
- II. Erscheinungsformen
- 1. Anzahl der Kooperationspartner
- 2. Position der Wertschöpfungskette
- 3. Kooperationsrichtung
- 4. Internationalität
- 5. Kapitalbeteiligung
- 6. Zeitlicher Horizont
- III. Vertragliche Gestaltung von Joint Ventures
- 1. Joint Venture Vertrag
- 2. Gesellschaftsvertrag
- IV. Motive
- 1. Interne Dimension
- 2. Wettbewerbsbezogene Dimension
- 3. Strategische Dimension
- V. Nachteile und Risiken als Gründe für ein mögliches Scheitern
- 1. Allgemeine Nachteile und Risiken
- 2. Die richtige Partnerwahl
- E. Abgrenzung: Strategische Allianz - Joint Venture
- I. Gemeinsamkeiten von Strategischen Allianzen und Joint Ventures
- II. Unterschiede der beiden Kooperationsformen
- III. Definition „Joint Venture“
- F. Erfolgsfaktoren eines Joint Ventures
- I. Der Erfolgsbegriff
- II. Die Erfolgsfaktoren
- 1. Interne Erfolgsfaktoren
- 2. Externe Erfolgsfaktoren
- G. Analyse der Praxisbeispiele
- I. Erfolgreiche Kooperation: WINGAS GmbH & Co. KG
- 1. Allgemeine Informationen
- 2. Asset-Tausch zwischen OAO GAZPROM und BASF SE
- 3. Konkrete Erfolgsfaktoren des WINGAS Joint Ventures
- II. Gescheiterte Kooperation: Fujitsu Siemens Computers GmbH
- 1. Allgemeine Informationen
- 2. Das Scheitern von Fujitsu Siemens Computers GmbH
- H. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit befasst sich mit dem Kooperationskonzept des Joint Ventures, einem wichtigen Instrument zur Internationalisierung von Unternehmen. Die Arbeit analysiert den Aufbau und die Funktionsweise von Joint Ventures und setzt sie in Relation zu Strategischen Allianzen. Ziel ist es, die Besonderheiten des Joint Ventures herauszuarbeiten, die Vor- und Nachteile sowie die Erfolgsfaktoren zu beleuchten und konkrete Praxisbeispiele zu analysieren.
- Die Bedeutung von Joint Ventures als Internationalisierungsstrategie
- Die Abgrenzung des Joint Ventures von der Strategischen Allianz
- Die Erfolgsfaktoren von Joint Ventures
- Die Analyse von Praxisbeispielen für erfolgreiche und gescheiterte Joint Ventures
- Die Herausarbeitung von Schlussfolgerungen für die Gestaltung und den Erfolg von Joint Ventures
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problemstellung der Arbeit vor und erläutert den Aufbau der Arbeit. Kapitel B gibt einen Überblick über die Internationalisierungsstrukturen, insbesondere die Bedeutung der Globalisierung und Internationalisierung der Wirtschaft sowie die verschiedenen Kooperationsformen. Kapitel C befasst sich mit der Strategischen Allianz und ihren rechtlichen Grundlagen sowie den Vor- und Nachteilen. In Kapitel D wird das Joint Venture im Detail analysiert, einschließlich seiner Erscheinungsformen, der vertraglichen Gestaltung und der Motive. Kapitel E grenzt die Strategische Allianz vom Joint Venture ab und definiert das Joint Venture. Kapitel F untersucht die Erfolgsfaktoren von Joint Ventures, sowohl interne als auch externe. Kapitel G analysiert Praxisbeispiele für erfolgreiche und gescheiterte Joint Ventures. Das Fazit fasst die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammen.
Schlüsselwörter
Joint Venture, Strategische Allianz, Internationalisierung, Kooperation, Globalisierung, Erfolgsfaktoren, Praxisbeispiele, WINGAS GmbH & Co. KG, Fujitsu Siemens Computers GmbH, Asset-Tausch, Kapitalbeteiligung, Vertragliche Gestaltung, Motive, Nachteile, Risiken, Abgrenzung, Definition.
- Quote paper
- Leonie Karner (Author), 2013, Joint Venture – ein lohnendes Konzept? Analyse und Definition des Kooperationskonzeptes in Abgrenzung zur Strategischen Allianz, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/312000
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