In dieser Ausarbeitung soll das Real Maravilloso anhand des Romans Los pasos perdidos von Alejo Carpentier exemplarisch erläutert und diskutiert werden. Zunächst wird Alejo Carpentier als Privatperson dargestellt. Zahlreiche Reisen und seine kosmopolitische Erziehung sind Gründe für die in all seinen Werken auftauchenden Themen: Kulturkontakt und –verschmelzung. Des weiteren wird seine Rolle als bedeutender lateinamerikanischer Schriftsteller dargestellt. Neben der Entwicklung und Konzeption es Real Maravilloso bildet die inhaltliche Darstellung des Romans Los pasos perdidos einen weiteren Schwerpunkt dieser Arbeit. Hierbei wird sich auf die vorher angesprochenen Merkmale des Real Maravilloso konzentriert.
Inhalt
1. Einleitung
2. Alejo Carpentier
2.1 Die Biographie
2.2 Carpentiers Werk
3. Das „Real Maravilloso“
4. Los pasos perdidos
4.1 Inhalt
4.2 Das Real Maravilloso in Los pasos perdidos
5. Ergebnis
6. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
In dieser Ausarbeitung soll das Real Maravilloso anhand des Romans Los pasos perdidos von Alejo Carpentier exemplarisch erläutert und diskutiert werden. Zunächst wird Alejo Carpentier als Privatperson dargestellt. Zahlreiche Reisen und seine kosmopolitische Erziehung sind Gründe für die in all seinen Werken auftauchenden Themen: Kulturkontakt und –verschmelzung. Des weiteren wird seine Rolle als bedeutender lateinamerikanischer Schriftsteller dargestellt. Neben der Entwicklung und Konzeption es Real Maravilloso bildet die inhaltliche Darstellung des Romans Los pasos perdidos einen weiteren Schwerpunkt dieser Arbeit. Hierbei wird sich auf die vorher angesprochenen Merkmale des Real Maravilloso konzentriert.
2. Alejo Carpentier
2.1 Die Biographie
Alejo Carpentier wird am 26. Dezember 1904 in Havanna geboren. Als seine Eltern, ein Architekt bretonischer Herkunft und eine russischer Ärztin, 1902 nach Kuba emigrieren, war das Land nach vier Jahrhunderten spanischer Kolonialherrschaft gerade in die wirtschaftliche, politische und kulturelle Abhängigkeit der USA geraten.[1] Carpentier wächst somit unter vielfältigen kulturellen Einflüssen auf und wird zweisprachig, französisch und spanisch, erzogen. Mit seinen Eltern bereist er als Kind Europa. In Paris geht er zur Schule, beginnt 1921 in Havanna ein Architektur-Studium, das er jedoch abbricht und sich der Musik sowie dem Journalismus zuwendet. Er wird Chefredakteur der Zeitschrift Carteles und Mitherausgeber der Revista de avance. Nachdem er 1927 wegen einer politischen Protestaktion gegen die Machado-Diktatur sieben Monate inhaftiert war, emigriert er im darauf folgenden Jahr nach Paris, wo er die Arbeit als Musikkritiker und Komponist aufnimmt. Hier kommt Carpentier mit den Surrealisten in Kontakt. Die Zeit in Frankreich waren für ihn eine geistige Vorbereitung auf die langersehnte Rückkehr, eine Neuentdeckung Amerikas, das er mit den neugewonnen Ansichten des Surrealismus neu zu erkennen glaubte.[2] Ab 1939 ist er als Professor für Musikgeschichte an der Universität in Havanna tätig, arbeitet als stellvertretender Rundfunkdirektor und Rundfunkleiter des Erziehungsministeriums. So stellt Carpentier nicht nur eine wichtige Person in der Literatur Lateinamerikas dar, sondern gilt dort als einer der bedeutendsten Musikwissenschaftler und Musikkritiker.[3]
1945 geht er aufgrund der Batista-Diktatur ins Exil nach Venezuela und bereist 1947/48 die Urwälder des Orinoco Diese Reise liefert ihm die Grundlage für den in dieser Ausarbeitung dargestellten Roman Los pasos perdidos. Nach dem Sieg Castros kehrt Carpentier nach Kuba zurück und arbeitet weiterhin an der Universität in Havanna. Seit 1966 ist er als Kulturattaché der kubanischen Botschaft in Paris tätig.
Am 24. April 1980 stirbt Alejo Carpentier in Paris, wird aber in Havanna beigesetzt, womit selbst nach seinem Tod eine Brücke zwischen diesen beiden Welten, der europäischen und der lateinamerikanischen, geschlagen wurde.
2.2 Carpentiers Werk
Kennzeichnend für das Werk Alejo Carpentiers ist die engagierte Verbindung von Literatur, Kultur, Politik und Geschichte und die Verbindung zwischen lateinamerikanischer und europäischer Tradition.[4] Hierbei handelt es sich um geographische sowie historische, rassische, soziale, ideologische, ökonomische und zivilisatorische Zusammenhänge.
Zu seinen bekanntesten Werken zählen neben Los pasos perdidos die Romane !Ecué-Yamba-O! (1933), in dem das Aufeinanderprallen moderner Zivilisation und mythischen Kulturen Lateinamerikas dokumentarisch dargestellt wird, La música en Cuba (1946), in dem er sein Wissen als Musikwissenschaftler beweist, in El reino de este mundo (1949) verarbeitet Carpentier Eindrücke einer langen Haiti-Reise und thematisiert den Aufstand der Haitianer gegen die französischen Unterdrücker in Napoleonischer Zeit. El siglo de las luces (1962) ist ein historischer Roman, der die Folgen der französischen Revolution auf Kuba behandelt. Mit La consagración de la primavera (1978) bilanziert Carpentier das 20. Jahrhundert und mit El arpa y la sombra (1979) greift er den gescheiterten Versuch auf, Columbus heilig zu sprechen.
[...]
[1] Wolfgang Eitel (Hrsg.): Lateinamerikanische Literatur der Gegenwart, Stuttgart, 1978, S.265
[2] Dieter Günter: Die lateinamerikanische Literatur von ihren Anfängen bis heute, Frankfurt am Main, 1995, S.353
[3] Eitel, Ebd., S.265
[4] Ebd., S.266
- Quote paper
- Juliane Ziegler (Author), 2004, Das "Real Maravilloso" in "Los pasos perdidos" von Alejo Carpentier, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/31193
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