Am 6. Mai 1994 wurde eine Empfehlung der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik (KMK) herausgegeben. Diese empfiehlt den Fremdsprachenbeginn ab Klasse 3 in der Grundschule. Heute haben fast alle Bundesländer den Fremdsprachenunterricht ab Klasse 3 eingeführt, in manchen Bundesländern sogar schon ab Klasse 1. Nachfolgend möchte ich zuerst einige Konzepte des frühen Fremdsprachenlernens vorstellen unter besonderer Betrachtung des Konzepts Frühbeginn. Des Weiteren werde ich die Ziele und Lerninhalte aus der Berliner Lerninhaltebeschreibung darstellen und die Methodische Umsetzung sowie die Unterrichtsgestaltung erläutern. Ein Teil meiner Arbeit umfasst auch die Frage der Leistungsbeurteilung und Fehlerkorrektur, weil dies immer ein problematisches Thema ist, mit dem sich LehrerInnen auseinander setzen müssen. Am Ende werde ich noch einige Aussagen zum Spiel treffen, da Spiele und früher Fremdsprachenunterricht in engem Zusammenhang stehen und Spiele heute in der Grundschule eine große Rolle spielen. Abschließend werde ich einige Spiele vorstellen. Diese Spiele zeigen, dass der Einsatz von Bewegungsspielen und Liedern im frühen Fremdsprachenbeginn Bestandteil eines kindorientierten, handlungsorientierten und ganzheitlichen Unterrichts ist.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Argumente für einen frühen Beginn
3. Konzepte in Diskussion und Praxis
4. Ziele des Fremdsprachenunterrichts
5. Lerninhalte
5. 1. Stellenwert der vier Fertigkeiten für das Fremdsprachenlernen
5. 2. Strukturen
5. 3. Erworbene Einsichten und Sprachfunktionen am Ende der Grundschulzeit
6. Methodische Umsetzung
Texte
7. Unterrichtsgestaltung
8. Leistungsbeurteilung
8. 1. Verbale Beurteilung
8. 2. Fehlerkorrektur
9. Didaktisches Spiel
9. 1. Der Einsatz von Spielen im Unterricht
9. 2. Spiele
10. Schlussbemerkungen
Literatur:
1. Einleitung
Am 6. Mai 1994 wurde eine Empfehlung der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik (KMK) herausgegeben. Diese empfiehlt den Fremdsprachenbeginn ab Klasse 3 in der Grundschule. Heute haben fast alle Bundesländer den Fremdsprachenunterricht ab Klasse 3 eingeführt, in manchen Bundesländern sogar schon ab Klasse 1.
Nachfolgend möchte ich zuerst einige Konzepte des frühen Fremdsprachenlernens vorstellen unter besonderer Betrachtung des Konzepts Frühbeginn. Des Weiteren werde ich die Ziele und Lerninhalte aus der Berliner Lerninhaltebeschreibung darstellen und die Methodische Umsetzung sowie die Unterrichtsgestaltung erläutern. Ein Teil meiner Arbeit umfasst auch die Frage der Leistungsbeurteilung und Fehlerkorrektur, weil dies immer ein problematisches Thema ist, mit dem sich LehrerInnen auseinander setzen müssen.
Am Ende werde ich noch einige Aussagen zum Spiel treffen, da Spiele und früher Fremdsprachenunterricht in engem Zusammenhang stehen und Spiele heute in der Grundschule eine große Rolle spielen. Abschließend werde ich einige Spiele vorstellen. Diese Spiele zeigen, dass der Einsatz von Bewegungsspielen und Liedern im frühen Fremdsprachenbeginn Bestandteil eines kindorientierten, handlungsorientierten und ganzheitlichen Unterrichts ist.
2. Argumente für einen frühen Beginn
Ein Argument für einen frühen Beginn ist, dass natürlich mehr Jahre für dem Aufbau einer Fremdsprachenkompetenz zur Verfügung stehen. Es wird sich mit Sprache über eine längere Zeitdauer beschäftig und somit wird auch mehr Sprache vermittelt. In den ersten vier Lebensjahren werden bereits 80% der kindlichen Sprache, des primären Weltbildes und der Ichstruktur aufgebaut. Mit sechs Jahren ist das fundamentale Welt-Selbst-Sprach-System komplett. Die Förderung von Lesen, Rechnen und Sprache in dieser Lebensphase entwickelt Begabung und schafft einen Grundstock, auf dem alles spätere Erlernen aufbaut.[1]
Sprachliche Vorteile, wie das schnelle Erlernen eines neuen phonetischen Systems und der Intonation im frühen Kindesalter sprechen auch für einen möglichst frühen Beginn, eine Fremdsprache zu erlernen.
3. Konzepte in Diskussion und Praxis
Englisch als Begegnungssprache
Begegnung mit einer Fremdsprache bedeutet Kindern Zeit, Raum und Gelegenheit für kindgemäße, handlungsbezogene und kommunikative Erfahrungen zu schaffen, in denen sie anfangen, sich Sprache anzueignen und zu verwenden und in denen sie anfangen ein Sprachgefühl zu entwickeln. Die Betonung liegt hier auf „anfangen“.
Kognitive Aneignungsstrategien sind in dem Alter noch nicht ausgeprägt, sie fangen erst an sich zu entwickeln. Das Kind lernt noch auf imitative, ganzheitliche Weise. Unterrichten ist ein fortwährender Wahrnehmungs- und Anpassungsprozess der Unterrichtenden an die komplexen unterschiedlichen Leistungsmöglichkeiten der Lernenden.
Handpuppen sollten bei Begegnung mit Sprache eingesetzt werden. Sie schaffen kommunikative Anlässe, motivieren bei der Einführung, Wiederholung und Einübung von Sprache. Sie bieten Gelegenheit zum Hören, eigenen Sprechversuchen und zur Aktivierung des Gelernten in anderen Zusammenhängen. Sie helfen auch Schüchternheit abzulegen und Sprechhemmungen zu überwinden.[2]
Begegnung mit Sprachen
Es handelt sich hierbei um eine unverbindliche Begegnung mit Fremdsprachen, wenn möglich aus der direkten Umgebung, z. B. in grenznahen Gebieten. Es wird häufig mit dem Stichwort „Sensibilisierung für das Fremde“ belegt. Es soll das Interesse der Kinder für Sprachen ganz allgemein geweckt werden.
Lerne die Sprache des Nachbarn
Dies ist ein Partnerschafts- und Begegnungsprogramm. Es werden die Sprachen der Nachbarländer gelernt, in Baden-Württemberg z. B. Französisch. Dies soll ab der 3. Klasse geschehen. Es finden Besuchstage statt, wo sich die Familien der SchülerInnen der benachbarten Länder treffen.
Grenzschulen
Durch Grenznähe findet ein SchülerInnen- und LehrerInnenaustausch statt. In Nordhrein-Westfalen zum Beispiel kommen LehrerInnen aus den Niederlanden einmal die Woche und unterrichten Sachkundeunterricht auf Niederländisch und umgekehrt. Der Unterricht in der Fremdsprache soll schon ab Klasse 1 stattfinden.
Bilingualer Unterricht in der Grundschule
Bilingualer Unterricht ist die Erteilung von Unterricht in zwei Sprachen als Verbindung von Sach- und Sprachunterricht. Die Schulen werden meist dort angesiedelt, wo 50% der Kinder einer der beiden Sprachgemeinschaften angehören. In Berlin ist es z. B. die Staatliche Europa-Schule Berlin (SESB). 1500 SchülerInnen erhalten in 13 verschiedenen Grundschulen mit 9 Sprachkombinationen Unterricht. Dies findet in „reziproken Immensionsklassen“ statt. Der Unterricht ist in Deutsch und jeweils Russisch, Französisch, Englisch, Spanisch, Italienisch, Griechisch, Polnisch, Portugiesisch oder Türkisch. Die Grundkenntnisse in der Partnersprache werden schon in der Vorschulklasse gelernt. Im 1. Schuljahr wird für jede Hälfte der SchülerInnen Lesen und Schreiben in der jeweiligen Muttersprache unterrichtet und im 2. Schuljahr folgt gezielter Sprachunterricht in der Partnersprache und wird dann vom Sachfachunterricht in der Partnersprache abgelöst.
Frühbeginn
Jüngere Kinder nehmen ihre Fähigkeiten in der Fremdsprache positiver war als ältere. Das übergeordnete Ziel ist „a positive mindset“ für das Fremdsprachenlernen. Das heißt, eine positive Einstellung zur fremden Sprache und dessen Erlernen haben. Für Lehrkräfte stellt sich Aufgabe, die Umsetzung von affektiven Lernzielen wie „a positive mindset“ im Verbund zu sehen. Dies kann erreicht werden, wenn gleichzeitig gesundes Selbstvertrauen, „Language Awareness“ und „Cultural/Intercultural Awareness“ aufgebaut werden sowie eine selbständige Sprachkompetenz von Lernenden erreicht wird.
Selbtskonzept
Die Stärkung des Selbstkonzepts soll im „methodischen Dreierschritt“ erfolgen. Der/die LehrerIn soll damit den SchülerInnen eine erste Selbstbestätigung geben. Die SchülerInnen sollten in den ersten Stunden erleben, was sie schon alles können, was sie schon alles verstehen und ihr erstes Handeln in der englischen Sprache vornehmen. In den Lernenden soll von Anfang an die Gewissheit etabliert werden, dass sie schon ein Menge Englisch „können“ und verstehen. Geeignete Übungen hierfür sind z. B. das Sammeln von Anglizismen, die den SchülerInnen tagtäglich begegnen.
„Language Awareness“
„Languages Awareness“ (Sprachbewusstheit) kommt durch die Außenperspektive auf eine andere Sprache, durch Kontrast zur eigenen Sprache zustande. Das ist die Voraussetzung für Sprachenlernen. Sensibilität gegenüber Struktureinheiten von Sprache und ihrer Funktion im menschlichen Zusammenleben erleichtern die Aufnahme fremdsprachlicher Eigenheiten und deren korrekte Anwendung.
„Cultural Awareness“
„Cultural/Intercultural Awareness“ (Kulturelle Bewusstheit) hat das Ziel einerseits die Erkenntnis der eigenen Werte und Traditionen zu erlangen und andererseits das Verständnis zu haben, dass das Fremde und der Fremde normal sind und seine eigenen kulturbestimmten Werte, Traditionen und Äußerungen hat, die es zu respektieren gilt. Vor dem Hintergrund der eignen kulturellen Bewusstheit muss als Ziel interkulturelle Kompetenz angebahnt werden, die es den Lernenden ermöglicht, eigene Wertvorstellungen in Relation zu sehen zu den Werten und Sprachen anderer Menschen und diesen unvoreingenommen zu begegnen.
[...]
[1] Seeberger, Bruno, S. 80
[2] Asheuer, Ursula, S. 2ff
- Citar trabajo
- Bettina Hanke (Autor), 2003, Das Spiel im Englischunterricht, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/31181
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