Die Standortpolitik ist für Kommunen ein bedeutender Aspekt für ihre Existenzsicherung geworden. Die Kommunen profitieren von einer positiven Entwicklung der kommunalen Wirtschaft. Ansässige Unternehmen und deren Wachstum sichern den Wohlstand und das Einkommen der Bevölkerung, dieses wirkt sich wiederum positiv auf das Gemeinwesen der Kommune aus.
Allerdings befinden sich Kommunen einer Region häufig in einem Standortwettbewerb. Denn neben der Pflege von bereits ansässigen Unternehmen, ist auch die Ansiedlung neuer Unternehmen durchaus interessant für die Entwicklung der Kommunen. Die Wirtschaftsförderung ist deshalb von enormer Wichtigkeit für die Kommunen, um erfolgreich im ständigen Standortwettbewerb zu sein.
Die Förderung bezieht sich auf die Unterstützung der Unternehmen in konkreten Anliegen sowie den Unternehmen zugleich ein erfolgreiches Wirtschaften zu erlauben. Demzufolge sind die Erwartungen an die Wirtschaftsförderung gestiegen und leiden unter einem Defizit an finanziellen und personellen Ressourcen.
Inhaltsverzeichnis
- Sind die weichen Standortfaktoren bei der Standortwahl ausschlaggebend?
- Weiche Standortfaktoren in Groß-Gerau
- Umstrukturierung der Verwaltung und neue Steuerungsinstrumente
- Der Wandel zur Wissensgesellschaft und die Bedeutung weicher Standortfaktoren
- Abwägung der Ressourcenallokation und Gestaltungspotential
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Bedeutung weicher Standortfaktoren bei der Standortwahl von Unternehmen. Die zentrale Frage ist, ob diese Faktoren in der Standortpolitik stärker berücksichtigt werden sollten. Am Beispiel der Kreisstadt Groß-Gerau wird die These geprüft, dass weiche Standortfaktoren ausschlaggebend sind.
- Bedeutung weicher vs. harter Standortfaktoren
- Standortpolitik und Wirtschaftsförderung von Kommunen
- Der Strukturwandel und seine Auswirkungen auf die Standortwahl
- Der Wandel zur Wissensgesellschaft und seine Implikationen
- Erfolgsfaktoren einer zukunftsorientierten Standortpolitik
Zusammenfassung der Kapitel
Sind die weichen Standortfaktoren bei der Standortwahl ausschlaggebend?: Dieses Kapitel führt in die Thematik ein und stellt die These auf, dass weiche Standortfaktoren bei der Standortwahl zunehmend an Bedeutung gewinnen und deshalb in der Standortpolitik stärker berücksichtigt werden sollten. Es wird zwischen harten (quantifizierbaren) und weichen (qualitativen) Standortfaktoren unterschieden und die Bedeutung der Wirtschaftsförderung für Kommunen im Standortwettbewerb herausgestellt. Der Fokus liegt auf der These, die im weiteren Verlauf der Arbeit anhand des Beispiels Groß-Gerau untersucht wird. Es werden die grundlegenden Argumentationslinien und die Relevanz des Themas für kommunale Wirtschaftspolitik etabliert.
Weiche Standortfaktoren in Groß-Gerau: Dieses Kapitel beschreibt die weichen Standortfaktoren in Groß-Gerau, darunter unternehmensbezogene Faktoren wie das Image der Stadt, die Hochschulforschung und das Wirtschaftsklima, sowie personenbezogene Faktoren wie Wohnumfeld, soziale Einrichtungen und Freizeitwert. Es wird der Strukturwandel in Groß-Gerau und der Verlust großer Arbeitgeber wie FAGRO und Südzucker AG beschrieben, und wie die Stadt durch ein integriertes Stadtentwicklungskonzept mit Fokus auf Familienfreundlichkeit, Stadtverschönerung und kulturellen Angeboten versucht, diesem entgegenzuwirken. Die Maßnahmen zur Verbesserung des Images und des Lebensstandards werden detailliert dargestellt, um die Bedeutung der weichen Faktoren für die Attraktivität der Stadt zu verdeutlichen. Der Zusammenhang zwischen Stadtentwicklung und Ansiedlung neuer Unternehmen wird herausgestellt.
Umstrukturierung der Verwaltung und neue Steuerungsinstrumente: Dieses Kapitel beschreibt die Umstrukturierung der Stadtverwaltung in Groß-Gerau, um schneller und flexibler auf die Bedürfnisse von Unternehmen reagieren zu können. Der Einsatz moderner Steuerungsinstrumente wie New Public Management, Stadtmarketing und Public-Private-Partnerships wird als wichtiger Bestandteil der neuen Standortpolitik hervorgehoben. Die positive Entwicklung der Stadt, insbesondere die Ansiedlung von Dienstleistungsunternehmen und Logistikabteilungen, wird im Kontext dieser Maßnahmen dargestellt. Die Verbesserung des Rankings der Stadt in der IHK-Bewertung wird als Beleg für den Erfolg der neuen Strategie interpretiert, wobei die Bedeutung von Wettbewerbsfähigkeit und Innovation betont wird. Die Verknüpfung von strategischer Stadtentwicklung und wirtschaftlichem Erfolg bildet den Kern dieses Kapitels.
Der Wandel zur Wissensgesellschaft und die Bedeutung weicher Standortfaktoren: Dieses Kapitel analysiert den Wandel zur Wissensgesellschaft und die damit einhergehende gestiegene Bedeutung weicher Standortfaktoren. Es wird argumentiert, dass in einer Wissensgesellschaft die Lohnkosten nicht mehr den alleinigen entscheidenden Faktor für die Standortwahl darstellen, sondern dass die Lebensqualität und der Lebensstandard wichtiger werden. Am Beispiel Groß-Gerau wird gezeigt, wie die Stadt versucht, durch die Verbesserung des Images und der Lebensqualität qualifizierte Arbeitskräfte anzuziehen und zu binden. Der Fokus liegt auf der Bedeutung von Kultur, Bildung und einem positiven Wirtschaftsklima für die Ansiedlung und den Erhalt von wissensbasierten Unternehmen. Die Kapitel verdeutlicht den Paradigmenwechsel in der Standortpolitik im Zuge der Globalisierung und der Wissensökonomie.
Abwägung der Ressourcenallokation und Gestaltungspotential: Dieses Kapitel befasst sich mit der Frage der Ressourcenallokation in der Standortpolitik und der Abwägung zwischen harten und weichen Standortfaktoren. Es wird argumentiert, dass eine einseitige Fokussierung auf einen Faktor nicht mehr zeitgemäß ist und dass eine flexible und vielschichtige Strategie notwendig ist. Am Beispiel Groß-Gerau wird gezeigt, wie die Stadt versucht, durch die Optimierung von Bereichen mit großem Gestaltungspotential (z.B. Verwaltung, Wohnumfeld, Umweltqualität) das Image der Stadt zu verbessern und neue Unternehmen anzuziehen. Der Kompromiss zwischen harten und weichen Faktoren wird als erfolgversprechende Strategie dargestellt, und die Notwendigkeit von Flexibilität und Anpassungsfähigkeit in einer sich verändernden Welt wird betont. Das Kapitel fasst die Ergebnisse der Untersuchung zusammen und formuliert Schlussfolgerungen.
Schlüsselwörter
Standortfaktoren, weiche Standortfaktoren, harte Standortfaktoren, Standortpolitik, Wirtschaftsförderung, Groß-Gerau, Strukturwandel, Wissensgesellschaft, Dienstleistungssektor, Lebensqualität, Stadtentwicklung, Image, Wirtschaftsklima.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Bedeutung Weicher Standortfaktoren bei der Standortwahl
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit untersucht die Bedeutung weicher Standortfaktoren bei der Standortwahl von Unternehmen. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob diese Faktoren in der Standortpolitik stärker berücksichtigt werden sollten. Am Beispiel der Kreisstadt Groß-Gerau wird die These geprüft, dass weiche Standortfaktoren ausschlaggebend sind. Die Arbeit behandelt Themen wie die Bedeutung weicher vs. harter Standortfaktoren, Standortpolitik und Wirtschaftsförderung von Kommunen, den Strukturwandel und seine Auswirkungen auf die Standortwahl, den Wandel zur Wissensgesellschaft und seine Implikationen sowie Erfolgsfaktoren einer zukunftsorientierten Standortpolitik.
Welche Rolle spielen weiche Standortfaktoren in der Standortwahl?
Die Arbeit argumentiert, dass weiche Standortfaktoren (qualitative Faktoren wie Image, Lebensqualität, Wohnumfeld) bei der Standortwahl zunehmend an Bedeutung gewinnen. Sie werden im Vergleich zu harten Standortfaktoren (quantifizierbare Faktoren wie Lohnkosten, Infrastruktur) diskutiert. Die These besagt, dass weiche Faktoren ausschlaggebend sind und stärker in der Standortpolitik berücksichtigt werden sollten.
Wie wird die These am Beispiel Groß-Gerau untersucht?
Groß-Gerau dient als Fallbeispiel, um die Bedeutung weicher Standortfaktoren zu untersuchen. Die Arbeit analysiert die weichen Standortfaktoren in Groß-Gerau (Image, Hochschulforschung, Wirtschaftsklima, Wohnumfeld, soziale Einrichtungen, Freizeitwert), den Strukturwandel und die städtischen Maßnahmen zur Verbesserung des Images und des Lebensstandards. Die Umstrukturierung der Stadtverwaltung und der Einsatz neuer Steuerungsinstrumente werden ebenfalls im Kontext der Standortpolitik beleuchtet.
Welche Maßnahmen hat Groß-Gerau zur Verbesserung der weichen Standortfaktoren ergriffen?
Groß-Gerau setzt auf ein integriertes Stadtentwicklungskonzept mit Fokus auf Familienfreundlichkeit, Stadtverschönerung und kulturellen Angeboten. Die Stadtverwaltung wurde umstrukturiert, um flexibler auf die Bedürfnisse von Unternehmen reagieren zu können. Es werden moderne Steuerungsinstrumente wie New Public Management, Stadtmarketing und Public-Private-Partnerships eingesetzt.
Welche Bedeutung hat der Wandel zur Wissensgesellschaft für die Standortwahl?
Die Arbeit argumentiert, dass im Wandel zur Wissensgesellschaft die Lebensqualität und der Lebensstandard wichtiger für die Standortwahl werden als die Lohnkosten allein. Groß-Gerau versucht, durch Verbesserung des Images und der Lebensqualität qualifizierte Arbeitskräfte anzuziehen und zu binden. Kultur, Bildung und ein positives Wirtschaftsklima spielen dabei eine entscheidende Rolle.
Wie werden harte und weiche Standortfaktoren in der Standortpolitik abgewogen?
Die Arbeit plädiert für eine flexible und vielschichtige Strategie, die sowohl harte als auch weiche Standortfaktoren berücksichtigt. Eine einseitige Fokussierung auf einen Faktor wird als nicht mehr zeitgemäß betrachtet. Groß-Gerau optimiert Bereiche mit großem Gestaltungspotential (Verwaltung, Wohnumfeld, Umweltqualität), um das Image zu verbessern und neue Unternehmen anzuziehen.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
Die Arbeit kommt zu dem Schluss, dass eine erfolgreiche Standortpolitik eine ausgewogene Berücksichtigung von harten und weichen Standortfaktoren erfordert. Flexibilität und Anpassungsfähigkeit sind in einer sich verändernden Welt unerlässlich. Die Verbesserung des Images und der Lebensqualität ist für den Erfolg im Standortwettbewerb von großer Bedeutung.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Standortfaktoren, weiche Standortfaktoren, harte Standortfaktoren, Standortpolitik, Wirtschaftsförderung, Groß-Gerau, Strukturwandel, Wissensgesellschaft, Dienstleistungssektor, Lebensqualität, Stadtentwicklung, Image, Wirtschaftsklima.
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- Thomas Bäcker (Author), 2013, Wirtschaft und Kommunalpolitik. Sind harte oder weiche Standortfaktoren entscheidend?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/311811